18.04.2011

TuRu Düsseldorf - Rot-Weiss Essen


Saisonziel 1 erreicht, Saisonziel 2 in Arbeit

Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit, glasige Augen – Nein, die RWE-Fans haben sich in Siegen keine Grippe eingefangen, sondern erleben gerade die Nachwirkungen einer fantastischen Aufstiegsfeier, die in der fünften Liga so noch niemand erlebt hat. Der fünfte Tabellenplatz ist der rot-weissen Mannschaft nicht mehr zu nehmen, jeder rund um die Hafenstraße ist glücklich und zufrieden. Da ist es ganz schwer das Bett zu verlassen und sich auf die neuen Aufgaben des Lebens zu konzentrieren. Damit ist allerdings nicht die Vorbereitung auf die neue Saison gemeint, denn ein Ziel in dieser Spielzeit ist noch nicht erreicht: Die Qualifikation für die erste Runde des DFB-Pokals über den regionalen Wettbewerb. Während die Fans sich mühsam zur Arbeit quälen (abgesehen vom Autor dieses Artikels, für den jetzt die Schulferien beginnen), müssen auch die rot-weissen Helden wieder auf den Trainingsplatz gehen und den Kopf für Mittwoch frei kriegen.

Ziel Platz 5 erreichtEigentlich sieht alles nach einer klaren Angelegenheit für RWE aus. Der Gegner Turu Düsseldorf, die Nummer zwei der Landeshauptstadt, spielt eine Liga tiefer und ist für die Düsseldorfer ähnlich attraktiv wie der ETB in Essen. Sieht man sich einmal die Stärke der NRW-Liga in den unteren Tabellenregionen an, dann mag man schwerlich daran glauben, dass ein unterklassiger Niederrheinligist den großen Coup schaffen kann. Bislang blieb Turu Düsseldorf einigen RWE-Fans nur aufgrund eines schon älteren Youtube-Videos in Erinnerung, in dem ein Turu-Fan den „Schreck vom Niederrhein“ für sein Team sehr freizügig und lautstark zelebriert. Aber aus Gründen der Pietät kann dieses Video an dieser Stelle Gott sei Dank nicht gezeigt werden. Ob zu dieser Zeit eine Klage gegen diesen Turu-Fan aufgrund eines geschmacklosen Plagiats von Michael „Doc“ Welling geführt wird, ist der Redaktion nicht bekannt. So wird Turu Düsseldorf eher belächelt als wirklich gefürchtet.

Doch wie wir alle wissen ist Vorsicht immer noch die Mutter der Porzellankiste. Ähnlich wie Rot-Weiss Essen spielt der Endrundenteilnehmer um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1925 eine starke Saison. Mit 62 Punkten liegt Turu nur einen Punkt hinter dem „großen“ KFC Uerdingen, der in dieser Liga der absolute Topfavorit auf den Aufstieg in die NRW-Liga ist. Es kann also davon ausgegangen werden, dass auch die Mannschaft aus Düsseldorf mit einer Siegermentalität auftreten wird und als Underdog überhaupt nichts zu verlieren hat. Aber auch hier ist der Blick ein wenig getrübt. Während die rot-weisse Aufstiegsmannschaft 23!!! Pflichtspiele nicht mehr verloren hat (wenn man das annullierte Spiel gegen Kleve mit einrechnet), hat Turu gerade in den letzten Wochen Federn gelassen. Gegen zwei Mannschaften aus dem Grenzland hagelte es Niederlagen (0:2 in Viersen, 0:3 gegen Straelen) und im Spitzenspiel gegen den KFC reichte es trotz einer guter Leistung nur zu einem 1:1-Unentschieden. Auch bei dem 3:0-Erfolg an der Hafenstraße bei unserer „Zwoten“ hinterließ Turu keinen besonders starken Eindruck. Zudem war eine weitere Stärke von „Waldis-Buben“ in dieser Saison, dass jeder Gegner von den Jungs auch ernst genommen wurde, egal auf welchen Platz er in der Tabelle stand und aus welcher Liga er kam.

Bilder vom 2:2 im Testspiel gegen TuRuEin weiteres gutes Omen könnte die Spielstätte sein, die RWE beim letzten Mal als Sieger verlassen hat. Die Partie findet für Turu nicht im heimischen Stadion an der Feuerbachstraße statt, sondern im Ausweichstadion der Fortuna am Flinger Broich. Dieser eher unattraktive mitten im Industriegebiet neben einer Mülldeponie gelegene Ort, der weniger Parkmöglichkeiten bietet als der McDonalds an der Bottroper Straße, konnte am 01. März des vergangenen Jahres als Sieger verlassen werden (2:0 gegen Fortuna II). Eine weitere Möglichkeit, dieses Spiel in der so genannten „Lena-Arena“, die eigens für den Schlager-Grandprix gebaut wurde, stattfinden zu lassen, wurde abgelehnt. Schließlich ist Rot-Weiss Essen kein Event sondern echter Kult, da ist es völlig egal, auf welcher Bezirkssportanlage gespielt wird. Das stört wirklich mittlerweile keinen hart gesottenen RWE-Fan mehr.

Ist es jedoch noch nötig, nach dem Triumph in der Liga einen Sieg im Diebels-Pokal anzustreben? Diese Frage kann nur mit einem deutlichen „Ja“ beantwortet werden. Für dieses junge Team gibt es kaum eine schnellere und bessere Möglichkeit, sich auf der großen Fußballbühne durch die mögliche Qualifikation für die erste DFB-Pokalrunde zu präsentieren. Zudem wäre es eine weitere Genugtuung für die stark strapazierte Seele der RWE-Fans nach den peinlichen Niederlagen der letzten Jahre in den Finalspielen gegen den VfB Speldorf und ETB Schwarz-Weiß Essen endlich wieder den Pokal an die Hafenstraße zu holen. Von dem Geld, welches der Verein immer noch benötigt, brauchen wir erst gar nicht sprechen. Außerdem gibt es in einem Finale ein Wiedersehen mit dem winkenden Velberter Torhüter, na wenn das nichts ist!

Also ein Appell an unsere Jungs: Raus aus den Federn, unter die Dusche, ein rohes Ei runterschlucken (ersatzweise auch einen leckeren Bratrollmops!) und alles geben für den Erfolg im Pokal!


Organisatorische Hinweise zum Pokalspiel bei TuRu Düsseldorf

Am kommenden Mittwoch, 20. April, gastiert Rot-Weiss Essen zum Pokalspiel bei TuRu Düsseldorf. Hier einige wichtige Hinweise zum Vorverkauf, Anreise und zum Ablauf am Spieltag:
Das Spiel gegen die TuRu Düsseldorf findet im Paul Janes Stadion statt. Die Stadiontore und Kassen werden am Spieltag um 17:30 Uhr geöffnet. Der Anstoß erfolgt um 19:00 Uhr. Der Zugang zum Stadion erfolgt für alle RWE-Fans ausschließlich über den Gästeeingang (Rosmarinstraße).

Im Paul Janes Stadion steht für RWE-Fans ein Teil der Haupttribüne und im Stehplatzbereich die Süd- bzw die Hälfte der Ost-Tribüne zur Verfügung.

Bei der Anreise mit dem PKW ist zu beachten, dass rund um das Stadion wenig Parkraum zur Verfügung steht. Deshalb können wir nur die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Düsseldorf empfehlen. Die Anreise erfolgt mit der S-Bahn-Linie S 8 bis zum Bahnhof Flingern. Dort stehen dann Shuttlebusse zur Weiterfahrt zum Stadion (und nach Spielende natürlich auch wieder zurück) bereit.

Der Vorverkauf in Essen läuft noch bis Mittwoch, 20. April bis 15:00 Uhr. Eintrittskarten sind über das Ticket-Center, die Vereinsgaststätte und den Fan-Beauftragten erhältlich.