22.08.2010
SSVg Velbert - Rot-Weiss Essen
Frische Erdbeeren und ein Punkt in Velbert
Schade…da war mehr drin. Zweimal konnten sich unsere rot-weissen Jungs in Führung bringen, doch durch zwei Unachtsamkeiten in der Hintermannschaft ermöglichte man den Gastgebern jeweils den Ausgleich.Dabei fing alles so gut an. Ein Verkaufsstand mit frischen Erdbeeren kurz vor der Sicherheitskontrolle vor dem Stadion an der Sonnenblume, Kaffee und Kuchen dann im Stadion und eine RWE Mannschaft, die sich sofort nach dem Anpfiff couragiert und mit vollem Einsatz präsentierte. Und so dauerte es auch gerade einmal vier Minuten bis die ca. 2.500 RWE Fans zum Torjubel ansetzen durften. Leon Enzmann nahm sich ein Herz und zirkelte den Ball leicht angedreht flach in die rechte untere Ecke. Zuvor hatten Kerim Avci und Lukas Lenz vergeblich versucht den Ball ins Netz zu bugsieren.
Jubelnd und tobend rannten die RWE Spieler in die Fankurve und klatschten mit Ihrem Anhang ab. Solche Gefühlsausbrüche und solch eine Fannähe werden dem Großteil der Anhängerschaft fremd sein, wenn man auf die letzten Jahre zurückblickt. Auch, dass sich die Mannschaft direkt vor dem Anstoß noch einmal klatschend Richtung Fans begibt, ist neu.
RWE bestimmte fortan an das Spiel, angestachelt und aufgeheizt durch den Support von den Rängen. Immer wieder lief der Ball über Timo Brauer, Suat Tokat, Kerim Avci oder Leon Enzmann, um schlussendlich Lukas Lenz – die einzige Spitze – zu bedienen.
Doch plötzlich der Schock in der 22. Spielminute! Zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend, findet der Ball nach einem langen Pass von Höhe der Mittellinie den Velberter Stürmer Sebastian Janas, der frei vor Dennis Lamczyk keine Probleme hat, den Ball ins Tor zu schieben. Hierbei sah die RWE Hintermannschaft alles andere als gut aus. Bei einem Ball der solange in der Luft ist und über den halben Platz geschlagen wird, darf ein gegnerischer Stürmer nicht so frei vor dem eigenen Keeper auftauchen.
Aber nur vier Zeigerumdrehungen später, stellte Lukas Lenz mit einem sehenswerten Fallrückzieher den alten Abstand wieder her. Dieses Tor hatte sich Lukas Lenz redlich verdient, hatte er zuvor doch um jeden Ball gekämpft und eine enorme Laufbereitschaft gezeigt.
In der 43. Minute dann schon der erste Wechsel. Der schon mit gelb vorbelastete und wohl etwas angeschlagene Dirk Jasmund musste noch vor der Halbzeitpause das Spielfeld verlassen. Für ihn kam Patrick Dutschke neu ins Spiel. Zuvor entschied der sehr umstrittene Schiedsrichter Nowak auf Freistoß, der nach diesem Wechsel letztendlich ausgeführt wurde. Ob die RWE Kicker zu diesem Zeitpunkt gedanklich schon in der Pause waren? Wieder segelte der hoch hineingeschlagene Freistoß an den Essenern vorbei und Daniel Nigbur bedankte sich mit dem 2:2 Halbzeitstand.
Zwar fanden die Velberter zum Ende der ersten Halbzeit besser in die Partie, für die Wrobel Elf, wäre aber eine Halbzeitführung durchaus verdient gewesen.
Die zweite Hälfte bot nicht annähernd den Fußball der ersten Hälfte, was aber auch an den immer besser werdenen Velbertern lag. RWE hatte nicht mehr die Räume wie noch zu Beginn der Partie und konzentrierte sich nun vielmehr darauf, der SSVg nicht noch ein „Geschenk“ zu machen.
Doch da war ja noch der Schiedsrichter, der sich den Vorwurf gefallen lassen muss, nicht immer den gleichen Maßstab im Strafenkatalog gezogen und angewendet zu haben. Mal davon abgesehen, dass man auch bei einigen Aktionen von Velbert den gelben Karton hätte zeigen können (RWE bekam zwei gelbe Karten, Velbert keine), wurde es in der 66. Spielminute sehr strittig. Nach einem ungefährlichen RWE Freistoß, wurde der Ball noch einmal von Enzmann in den Strafraum geflankt. Vicent Wagner steigt zum Kopfball hoch und wird von zwei Abwehrspielern in der Luft hart angegangen. Die Spieler, die Trainer und die mitgereisten Fans forderten lautstark einen Elfmeter. Doch nur der Mann mit dem gelben Leibchen sah in dieser Aktion kein Foul und ließ das Spiel fortlaufen.
Beide Mannschaften versuchten nun zwar noch irgendwie zum möglichen Siegtreffer zukommen, richtig gefährlich wurde es aber auf beiden Seiten nur selten. Velbert nutzte einen Freistoß in aussichtsreicher Position nicht, RWE schloss die angesetzten Konterversuche nur sehr halbherzig ab.
Aufgrund der zweiten Halbzeit war das Unentschieden schlussendlich gerechtfertigt. Es wäre interessant gewesen, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn die zwei geschenkten Gegentore nicht gefallen wären. Aber man kann mit der Leistung der Wrobel-Elf mehr als zufrieden sein. Und die Fans freuen sich schon bereits auf Freitag…dem nächsten „Flutlichtspiel“ an der Hafenstraße.
Jawattdenn-Spielerbewertung
Lamczyk [3+] |
Jasmund [3-] |
Wagner [3-] |
Thamm [3-] |
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Brauer [2] |
Tokat [3+] |
Lemke [3] |
Avci [3] |
Enzmann [2-] |
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Lenz [2] |
Dutschke [3] |
Vennemann [o.B.] |
Huschka [o.B.] |
SSVg Velbert
Ditterle - Barton, Seidel, Eraslan, Kluy - Gebauer, Steegmann, Nachtigall, Tumanan (81. Onucka) - Janas, Nigbur Rot-Weiss Essen
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