Rot-Weiss Essen - Bergisch Gladbach 09
Das Ziel: Ausbau der Heimserie
Zum ersten Mal kreuzen sich die Wege von Bergisch-Gladbach und RWE an diesem Freitag im Georg-Melches-Stadion in einem Meisterschaftsspiel. Zuvor gab es lediglich Duelle von Bergisch Gladbach mit der Essener Zweitvertretung, die im Vorjahr 0:0 (Heim) und 1:3 (Auswärts) endeten. Auf dem Papier ist der Spielausgang eine klare Sache. RWE ist noch ungeschlagen, während Bergisch-Gladbach nach vier Spielen noch keinen Punkt auf der Habenseite verbuchen konnte. Doch Papier ist geduldig - und das wird RWE eventuell auch sein müssen, wenn nicht erneut ein schneller Führungstreffer fallen sollte.
Überregionale Beachtung hat Bergisch-Gladbach eher durch seine Fußballerinnen erhalten, die ihren Verein in den 80er Jahren zum Serienmeister machten. 1996 wechselte die Frauenabteilung nach Differenzen mit dem Vorstand allerdings komplett zum TuS Köln rrh.
Die Männer spielen seit den 80er Jahren in den oberen Amateurligen, wobei man nur in der Saison 1987/88 drittklassig (in der damaligen Oberliga Nordrhein) spielte. Als Aufsteiger in die Oberliga NRW hatte Bergisch-Gladbach in der vergangenen Saison vollauf überzeugt und schon recht früh den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht. Trotzdem musste der Verein zahlreiche Spieler ziehen lassen, so dass heute nur noch neun Spieler aus dem letztjährigen Kader dem Verein angehören.
Der Trainer der Gäste heißt Lars Leese, der als Torwart eine genauso wechselhafte wie unvergleichliche Karriere hinter sich hat und diese in seinem erfolgreichen Buch „Der Traumhüter“ verewigte. Nach bekannten Spielern sucht man im Kader dagegen vergeblich, vermutlich können nur intime Kenner der mittel- und niederrheinischen Amateurfußballszene die sportliche Vergangenheit einiger Spieler rekonstruieren. Der Star ist die Mannschaft, die am Ende lediglich über dem Strich stehen möchte. Mithalten können die Gäste natürlich trotzdem, immerhin musste der aktuelle Tabellenführer Herne lange zittern, bis der knappe 3:2-Erfolg in Bergisch-Gladbach am vergangenen Wochenende unter Dach und Fach war.
Neben dem schwachen Auftakt plagen den Gäste-Trainer auch noch personelle Sorgen: Daniel Jung, Martin Sgraja und Ercan Esmer werden definitiv ausfallen. Der Einsatz von Stürmer Sükrü Ayranci (Grippe) ist noch nicht sicher.
Essens Trainer Wrobel warnt (natürlich) vor dem heutigen Gegner, den er als stärker ansieht als es der derzeitige Tabellenplatz vermuten lässt. Dennoch nimmt er die Favoritenrolle an und gibt als Marschroute "Frühes Attackieren und unter Druck setzen des Gegners" aus. Dabei erwartet er von seinen Spielern allerdings ökonomischere Laufwege als in Ahlen, um einen erneuten starken Kräfteverschleiß gegen Ende des Spiels vorzubeugen.
Unter Wrobel hat sich schon früh eine feste Startformation herauskristallisiert, die in den kommenden Wochen wohl nur durch Verletzungen und Sperren Veränderungen erfahren wird. Für diesen Freitag steht lediglich der Einsatz von Avci (Knieprellung) noch auf der Kippe. Mit Ivancicevic hat sich der einzige Spieler, der Bewegung in die eingespielte Startformation hätte bringen können, längerfristig verletzt. Ein herber Verlust für die Offensive, denn gerade im Abschluss zeigte RWE bislang Schwächen. Die (teilweise drückende) Feldüberlegenheit verpuffte allzu häufig wirkungslos, Ivancicevic hätte für mehr Durchschlagskraft, eine höhere Effektivität oder mehr spielerische Variabilität sorgen können.
Wenn man an die Leistungen der beiden vorangegangenen Heimspiele anknüpfen kann, wird gegen einen verunsicherten und ersatzgeschwächten Gegner der dritte Heimsieg in Serie herausspringen. Dass es aber eine so klare Angelegenheit wird, wie es die RevierSport voraussagt (Tipp: 5:0), ist eher unwahrscheinlich. Sehr wahrscheinlich ist dagegen, dass sich die Mannschaft erneut auf eine Unterstützung durch rund 6.000 Fans freuen kann, die inzwischen auch Fehler verzeihen und das bisher tadellose Engagement honorieren.
Infos über unseren nächsten Gegner
EVAG Einsatzplan
Abfahrt Essen Hbf Bussteig 417.30 - 18.00 Uhr alle 15 Minuten
ab 18.10 bis 19.00 Uhr alle 10 Min.
Richtung Hafenstraße
Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.