Pokalfinale SSVg Velbert - Rot-Weiss Essen
Es passt einfach alles
Es musste in die Fünfte Liga hinunter gehen, damit RWE endlich wieder
das Niederrheinpokalfinale gewinnen konnte. Der Jubel an der
Hafenstraße, heute kurzfristig in die Sonnenblume verlegt, kennt im
Moment keine Grenzen. Ein rundum gelungener Abend. Allerdings muss kurz
auf die Organisation eingegangen werden. Wenn sich der Verein Velbert so
intensiv um die Ausrichtung des Finals bemüht, dann sollte der nicht
übertrieben große Ansturm von ca. 4.000 Personen gehändelt werden
können. Durch den hoffnungslos unterbesetzten Sicherheitsdienst
verzögerte sich der Anpfiff dann um 10 Minuten.
Ansonsten gab es aber nichts zu meckern. Der Anpfiff ertönte und ein
nicht gerade gutes, aber dafür spannendes Spiel begann. Um den
„Kabachel“ Sonnenblume zum Kochen zu bringen braucht es wohl mehr als
menschenmöglich ist. In der zehnten Minute meldeten sich die RWE-Fans
trotzdem lautstark und unterstrichen, dass Rot-Weiss heute ein Heimspiel
in Velbert haben würde. Bereits in der 5. Minute traf Velbert beinahe
zum 1:0. In allerhöchster Not klärte Leon Enzmann auf der Torlinie. Es
war eine Milimeterentscheidung, sodass einige Velberter darauf
bestanden, dass der Ball hinter der Linie war. Wir wollen uns aber nicht beschweren. Fortan fand das Spiel fast ausschließlich in der Hälfte der Spielvereinigung statt.
Die besseren Chancen erspielten sich jedoch die Gastgeber. In der 42.
Minute war es das Aluminium, das RWE vor einem Rückstand bewahrte.
Daniel Nigbur nahm nach einem Freistoß sehr genau Maß und beförderte das
Leder an den Pfosten. Kurz danach verabschiedeten sich die Mannschaften
in die Pause. Der Himmel verdunkelte sich zusehends und die Zuschauer
rechneten mit dem vorhergesagten Gewitter, das glücklicherweise
ausblieb.
Halbzeit zwei begann wie die erste endete mit einer guten Möglichkeit
für die Blau-Weißen. Torjäger Sebastian Janas spähte den herauseilenden
Lamczyk aus und überlupfte ihn. Der Ball stricht nur wenige Zentimeter
über das Tor. Janas prüfte Lamczyk in der 70. Minute ein weiteres Mal,
doch der RWE-Keeper setzte seine gesamte Körperlänge ein, um den Ball um
den Pfosten zu lenken. RWE fand bis dahin nur selten statt. In
der 60. Minute brachte ein Freistoß etwas Gefahr in den Velberter
Strafraum. In der 72. Minute scheiterte Dirk Jasmund am Velberter
Schlussmann, dieser konnte den Ball aber nicht endgültig klären. Die
anschließende Flanke kam direkt auf Kapitän Timo Brauer, der sich
hochschraubte und zum 1:0 einnetzte.
Die Einwechslung von Lukas Lenz in der 60. Minute brachte sehr viel mehr
Tempo ins Essener Spiel. Lukas Lenz erspielte sich mehrere Chancen und
hatte ein Tor mehr als verdient. Velbert fand nach dem Tor nicht mehr zu
seinem starken Spiel zurück und RWE hielt das Ergebnis bis zum Schluss.
Nach satten vier Minuten Nachspielzeit erlöste der Schiedsrichter
Mannschaft und Anhänger mit dem Schlusspfiff. Danach versank alles im
Jubelmeer. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sehr die junge
Mannschaft sich freuen kann. Noch lange nach Spielschluss feierten Team
und Fans den Sieg des Pokals und damit den sicheren Einzug in die erste
Runde des DFB-Pokals.
Nicht nur die Aussicht auf ein spannendes Spiel, sondern auch
garantierte Mehreinnahmen von 100.000 Euro versüßen diesen Sieg. Es
passt momentan wirklich alles. Aufstieg, wirtschaftliche Gesundung und
nach zwei verpatzten Finals folgte nun der Gewinn des Niederrheinpokals.
Leider kommen immer wieder die Unkenrufe, dass die nächste Saison nicht
mehr so erfolgreich sein wird. Das mag vielleicht passieren. Doch nach
all dem Ärger der vergangenen Jahre sollte man sich nun auch mal dem
Moment hingeben und das Jetzt ist eine tolle Mannschaft, die eine
einmalige Siegesserie hingelegt hat. Ein dickes Dankeschön wird
hoffentlich am Sonntag von einer riesigen Kulisse an die Mannschaft
überbracht, die das hier möglich gemacht hat.
Jawattdenn-Spielerbewertung
Lamczyk [2+] |
Jasmund [3+] |
Wagner [2+] |
Thamm [2] |
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Brauer [2] |
Vennemann [3+] |
Lemke [3+] |
Avci [3+] |
Enzmann [3] |
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Koep [3] |
Lenz [o.B.] |
Lehmann [o.B.] |
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SSVg Velbert
Ditterle - Yilmaz, Tumanan, Gebauer, Kluy - Badur (75. Onucka), Barton, Nachtigall, Seidel (53. Eraslan) - Nigbur, Janas Rot-Weiss EssenLamczyk - Jasmund, Thamm, Wagner, Kuta - Lemke, Vennemann, Avci (83. Lehmann), Brauer, Enzmann (61. Lenz) - Koep Tore1:0 Brauer (71.)
folgt
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