13.03.2011

MSV Duisburg II - Rot-Weiss Essen


Leistungsgerechte Punkteteilung gegen die kleinen Zebras

„Man kann ja auch nicht jedes Spiel gewinnen!“ mag sich der eine oder andere Fan nach dem Spiel gegen Duisburg II gesagt haben und hat damit absolut Recht. Gegen einen starken Gegner fand RWE keine Mittel  das Spiel unter Kontrolle zu bekommen, und muss sich nun mit einem Punkt begnügen.

Gute Stimmung im Away-SektorVor knapp vier Jahren fand das letzte Pflichtspiel gegen den MSV Duisburg im Wedaustadion statt, damals spielten beide Mannschaften in der Zweiten Liga. An diesem letzten Spieltag der Saison 2006/2007 gewann der MSV mit 3:0 und die Wege trennten sich. Während Duisburg ein Jahr Erstligaluft schnupperte und anschließend in der Zweiten Liga um den Aufstieg spielte und sich dieses Jahr sogar bis ins DFB-Pokalfinale kämpfte, ist der Niedergang unseres RWE in den letzten Monaten und Jahren häufig beweint, belächelt, beklagt und verspottet worden. Die Realität heute heißt MSV Duisburg II, doch wenigstens die Spielstätte „Schauinsland-Reisen-Arena“ lässt ein bisschen Profifußball-Flair zu.

Dass man jedoch auch die Mannschaft von Markus Reiter nicht unterschätzen darf, hatten die kleinen Zebras schon im Hinspiel unter Beweis gestellt, als sie die bessere Mannschaft waren und unglücklich durch ein spätes Tor mit 1:2 verloren. Auch heute hielt der Gastgeber gerade in der Anfangsphase spielerisch und kämpferisch dagegen. Die ersten Chancen erarbeitete sich jedoch der Gast. Bereits in den ersten Spielminuten drückte RWE auf das Tempo und hatte einige Eckbälle, die jedoch kaum für Gefahr sorgen konnten. Nach einer Viertelstunde verpasste Lukas Lenz eine Hereingabe nur im Zentimeter.

Na, wer hält denn da den Lukas?In der Folgezeit taten sich die Rot-Weissen, bei denen Kevin Lehmann für den verletzten Leon Enzmann von Beginn an agierte, im Spielaufbau schwer. „Abtasten“ nennt sich dieser Vorgang im Expertenjargon, für den normalen Fan wirkte das Ganze wenig aufregend. Einige Unsicherheiten in der Verteidigung und leichte Ballverluste im Aufbauspiel ließen die Heimmannschaft immer mehr ins Spiel kommen. Lediglich kurz vor der Pause kam RWE noch zu einigen Torgelegenheiten, Lemke, Lenz und Tokat ließen diese jedoch ungenutzt.

Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie jedoch direkt an Fahrt auf. Erst scheiterte Suat Tokat nach einer schönen Kombination alleine vor dem Tor , im direkten Gegenzug machten es die Duisburger besser und Bünyamin Aksoy verwandelte einen Abpraller zum 1:0. Zum ersten Mal hörte man nun auch die etwa 800 Duisburger Zuschauer unter den 3.041 Besuchern. Die Mannschaft von Waldemar Wrobel spielte jetzt offensiver und kam zu Chancen, jedoch brauchte es erneut einen Elfmeter, um den Ball hinter die Torlinie zu befördern. Lukas Lenz wurde im Strafraum leicht gehalten und kam zu Fall. Der Schiedsrichter, der in der ersten Halbzeit einem Duisburger Angreifer wegen einer Schwalbe im Strafraum schon den gelben Karton gezeigt hatte, zeigte diesmal zur Überraschung vieler Fans auf den Punkt. Glück für RWE! Timo Brauer, der ja bereits am letzten Wochenende ausreichend Gelegenheit hatte Strafstöße zu üben, trat auch diesmal an und verwandelte nach 68 Zeigerumdrehungen sicher zu seinem vierten RWE-Tor in Serie. In der Folgezeit war beiden Mannschaften der Wille zum Siegtreffer anzumerken, das Spiel hatte offenbar aber zu viel Kraft gefordert, so dass sich kein Team mehr zwingende Torchancen erarbeiten konnte. Leistungsgerecht stand es nach 90 Minuten 1:1.

Verdiente Welle mit den FansDas Unentschieden sollte aber keineswegs als Punkteverlust gewertet werden. Gegen einen starken Gegner war einfach nicht mehr drin, und wer geglaubt hat, dass die junge Truppe jeden Gegner an die Wand spielt, der glaubt wohl auch noch an die Meisterschaft von Magaths blau-weißer Kirmestruppe. Schwächere Spiele gehören zu jeder Saison dazu, und wenn man dann auswärts noch einen Punkt holt, gibt es nichts zu meckern. In den nächsten Wochen gilt es, gegen vermeintlich schwächere Gegner (Hüls, Homberg, Erkenschwick) konzentriert zur Sache zu gehen. Wenn das gelingt, dann muss vielleicht das korrigierte Saisonziel („Platz Vier“) nochmal korrigiert werden. Aber… wer will schon Dritter werden?!

PS: Liebe Mannschaft von RWE, ihr dürft gerne auch Tore aus dem Spiel heraus erzielen. Elfmeter sind zwar schön und gut, aber denkt auch an das schwache Herz des leidgeprüften RWE-Fans. Wenn ihr in jedem Spiel zwei bis drei Elfmeter braucht, um eure Hütten zu machen, erleben einige von uns das Saisonende nicht mehr! ;-)


Jawattdenn-Spielerbewertung

Dennis Lamczyk
Lamczyk
[3+]
Dirk Jasmund
Jasmund
[3]
Vincent Wagner
Wagner
[3-]
Alexander Thamm
Thamm
[3]

Kevin Lehmann
Lehmann
[3]

Timo Brauer
Brauer
[3+]
Cedric Vennemann
Vennemann
[4+]
Holger Lemke
Lemke
[3+]
Suat Tokat
Tokat
[3] 
Meik Kuta
Kuta
[3+]
Lukas Lenz
Lenz
[3+]
Benedikt Koep
Koep
[3] 
Patrick Dutschke
Dutschke
[o.B.]
 Jan Jensen
Jensen
[o.B.]
   

MSV Duisburg II

Müller - Basol, Laletin, Theißen, Grund - Celebi (79. Reinert), Öztürk, Martinovic (90. Akarca), Hennen - Exslager, Aksoy (73. Tsourakis)

Rot-Weiss Essen

Lamczyk - Jasmund, Wagner, Thamm, Lehmann (81. Dutschke) - Lemke, Brauer, Tokat, Vennemann (59. Koep), Kuta - Lenz (83. Jensen)

 

Tore 

Bünyamin Aksoy 1:0 (48.), Timo Brauer (Elfmeter) 1:1 (66.)


Zuschauer

3.041

Schiedsrichter

Nikolaus Athanassiadis (St. Peter Ording)

Gelbe Karte

Müller, Grund, Hennen - Jasmund, Vennemann


Spieler des Spiels folgt...