MSV Duisburg II - Rot-Weiss Essen
Leistungsgerechte Punkteteilung gegen die kleinen Zebras
„Man kann ja auch nicht jedes Spiel gewinnen!“ mag sich der eine oder andere Fan
nach dem Spiel gegen Duisburg II gesagt haben und hat damit absolut Recht.
Gegen einen starken Gegner fand RWE keine Mittel das Spiel unter Kontrolle zu bekommen, und
muss sich nun mit einem Punkt begnügen.
Vor knapp vier Jahren fand das letzte Pflichtspiel gegen den MSV Duisburg im
Wedaustadion statt, damals spielten beide Mannschaften in der Zweiten Liga. An
diesem letzten Spieltag der Saison 2006/2007 gewann der MSV mit 3:0 und die
Wege trennten sich. Während Duisburg ein Jahr Erstligaluft schnupperte und
anschließend in der Zweiten Liga um den Aufstieg spielte und sich dieses Jahr
sogar bis ins DFB-Pokalfinale kämpfte, ist der Niedergang unseres RWE in den
letzten Monaten und Jahren häufig beweint, belächelt, beklagt und verspottet
worden. Die Realität heute heißt MSV Duisburg II, doch wenigstens die
Spielstätte „Schauinsland-Reisen-Arena“ lässt ein bisschen Profifußball-Flair
zu.
Dass man jedoch auch die Mannschaft von Markus Reiter nicht unterschätzen darf,
hatten die kleinen Zebras schon im Hinspiel unter Beweis gestellt, als sie die
bessere Mannschaft waren und unglücklich durch ein spätes Tor mit 1:2 verloren.
Auch heute hielt der Gastgeber gerade in der Anfangsphase spielerisch und
kämpferisch dagegen. Die ersten Chancen erarbeitete sich jedoch der Gast.
Bereits in den ersten Spielminuten drückte RWE auf das Tempo und hatte einige
Eckbälle, die jedoch kaum für Gefahr sorgen konnten. Nach einer Viertelstunde
verpasste Lukas Lenz eine Hereingabe nur im Zentimeter.
In der Folgezeit taten sich
die Rot-Weissen, bei denen Kevin Lehmann für den verletzten Leon Enzmann von
Beginn an agierte, im Spielaufbau schwer. „Abtasten“ nennt sich dieser Vorgang
im Expertenjargon, für den normalen Fan wirkte das Ganze wenig aufregend.
Einige Unsicherheiten in der Verteidigung und leichte Ballverluste im
Aufbauspiel ließen die Heimmannschaft immer mehr ins Spiel kommen. Lediglich
kurz vor der Pause kam RWE noch zu einigen Torgelegenheiten, Lemke, Lenz und
Tokat ließen diese jedoch ungenutzt.
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie jedoch direkt an Fahrt auf. Erst
scheiterte Suat Tokat nach einer schönen Kombination alleine vor dem Tor , im
direkten Gegenzug machten es die Duisburger besser und Bünyamin Aksoy
verwandelte einen Abpraller zum 1:0. Zum ersten Mal hörte man nun auch die etwa
800 Duisburger Zuschauer unter den 3.041 Besuchern. Die Mannschaft von Waldemar
Wrobel spielte jetzt offensiver und kam zu Chancen, jedoch brauchte es erneut
einen Elfmeter, um den Ball hinter die Torlinie zu befördern. Lukas Lenz wurde
im Strafraum leicht gehalten und kam zu Fall. Der Schiedsrichter, der in der
ersten Halbzeit einem Duisburger Angreifer wegen einer Schwalbe im Strafraum
schon den gelben Karton gezeigt hatte, zeigte diesmal zur Überraschung vieler
Fans auf den Punkt. Glück für RWE! Timo Brauer, der ja bereits am letzten
Wochenende ausreichend Gelegenheit hatte Strafstöße zu üben, trat auch diesmal
an und verwandelte nach 68 Zeigerumdrehungen sicher zu seinem vierten RWE-Tor
in Serie. In der Folgezeit war beiden Mannschaften der Wille zum Siegtreffer
anzumerken, das Spiel hatte offenbar aber zu viel Kraft gefordert, so dass sich
kein Team mehr zwingende Torchancen erarbeiten konnte. Leistungsgerecht stand
es nach 90 Minuten 1:1.
Das Unentschieden sollte aber keineswegs als Punkteverlust gewertet werden.
Gegen einen starken Gegner war einfach nicht mehr drin, und wer geglaubt hat,
dass die junge Truppe jeden Gegner an die Wand spielt, der glaubt wohl auch
noch an die Meisterschaft von Magaths blau-weißer Kirmestruppe. Schwächere
Spiele gehören zu jeder Saison dazu, und wenn man dann auswärts noch einen
Punkt holt, gibt es nichts zu meckern. In den nächsten Wochen gilt es, gegen
vermeintlich schwächere Gegner (Hüls, Homberg, Erkenschwick) konzentriert zur
Sache zu gehen. Wenn das gelingt, dann muss vielleicht das korrigierte
Saisonziel („Platz Vier“) nochmal korrigiert werden. Aber… wer will schon
Dritter werden?!
PS: Liebe Mannschaft von RWE, ihr dürft gerne auch Tore aus dem Spiel heraus
erzielen. Elfmeter sind zwar schön und gut, aber denkt auch an das schwache
Herz des leidgeprüften RWE-Fans. Wenn ihr in jedem Spiel zwei bis drei Elfmeter
braucht, um eure Hütten zu machen, erleben einige von uns das Saisonende nicht
mehr! ;-)
Jawattdenn-Spielerbewertung
Lamczyk [3+] |
Jasmund [3] |
Wagner [3-] |
Thamm [3] |
|
|
Brauer [3+] |
Vennemann [4+] |
Lemke [3+] |
Tokat [3] |
Kuta [3+] |
|
Lenz [3+] |
Koep [3] |
Dutschke [o.B.] |
Jensen [o.B.] |
MSV Duisburg II
Müller - Basol, Laletin, Theißen, Grund - Celebi (79. Reinert), Öztürk, Martinovic (90. Akarca), Hennen - Exslager, Aksoy (73. Tsourakis) Rot-Weiss Essen
Lamczyk - Jasmund, Wagner, Thamm, Lehmann (81. Dutschke) - Lemke, Brauer, Tokat, Vennemann (59. Koep), Kuta - Lenz (83. Jensen) ToreBünyamin Aksoy 1:0 (48.), Timo Brauer (Elfmeter) 1:1 (66.)
3.041
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Spieler des Spiels folgt...