ETB Schwarz-Weiß Essen - Rot-Weiss Essen
Derbysieger! - Die „Nummer Eins" der Stadt sind wir!
Es war das Wochenende der Derbys. Gleich vier davon in der 1. Bundesliga und
zwei in der Zweiten. Doch während wohl ganz Deutschland - oder zumindest ein
Großteil - am Sonntag gespannt darauf war, ob unser unbeliebter Nachbar den
letzten Tabellenplatz im Ligaoberhaus „verteidigen" würde, fand das wohl
wichtigste Derby des Wochenendes im Essener Süden statt - am Uhlenkrug!
6.800 erwartungsvolle Zuschauer lockte es zum Stadtwald, um das Essener
Stadtderby nun nach elf langen Jahren auch mal wieder im Ligabetrieb sehen zu
können. Dass dabei die Heimfans in den eigentlichen Gästeblock verfrachtet
wurden, zeigt das wahre Fanaufkommen der - wie von manchen Stellen zuhören und
zu lesen war - „neuen Nummer Eins" in Essen.
Und da man am Uhlenkrug nur selten Gästefans empfängt und der eigene „Mob"
anscheinend auch nicht sehr durstig ist, hatten sich die „Schwatten" voll ins
Zeug gelegt und haben mit zwei Kästen Cola und ein 5 Liter Fässchen Bier
aufgefahren. Respekt liebe Schwatten! Zuschauerrekord eingesackt, aber die Hälfte der Fans
verdursten lassen.
Trotzdem gab´s den ersten Grund zum Feiern bereits schon vor dem Anpfiff.
Alexander Thamm, der am Samstagabend von den Zuschauern der ARD Sportschau zum
Torschützen des Monats August gewählt wurde, betrat im Beisein seiner
Teamkollegen den Platz. Doch bevor es zum Aufwärmprogramm ging, verneigte und
bedankte er sich artig vor der rot-weissen Kurve, aus Dankbarkeit für das
fleißige voten.
Um 15:00 Uhr war es dann soweit. Zusammen mit einer schönen, von den Ultras
organisierten, Choreo wurde die Partie von Bundesligaschiedsrichter Thorsten
Kinnhöfer pünktlich angepfiffen.
Wer sich allerdings auf Derby-Stimmung, verbissene Zweikämpfe und einen offenen
Schlagabtausch gefreut hatte, der wurde sicherlich in der ersten Hälfte etwas
enttäuscht. Nur sehr selten gab es klare Torchancen wie die von Holger Lemke in
der 10. Spielminute. Kerim Avci sah im Mittelfeld die Lücke und schickte Lemke
auf die Reise. Der kleine, quirlige Mann mit der Rückennummer 3 auf dem -
diesmal - roten Trikot schob die Kugel zwar vorbei am herauseilenden Torhüter
Ritz, leider verfehlte der Ball aber auch das eigentliche Ziele und rollte nur
knapp am Torpfosten vorbei.
Weitere zehn Minuten später setzte sich Leon Enzmann auf der linken Seite gegen
seinen Gegenspieler Björn Grallert durch und zielte mit einem satten Schuss
etwas zu hoch.
Björn Grallert war es dann auch, der Mitte der ersten Halbzeit etwas für die
Derby-Stimmung tat, als er bei einem Einwurf verbal mit einigen RWE-Anhängern
lamentierte. Diese ließen sich nicht zweimal bitten und sorgten dafür, dass
Grallert bei jeder Ballberührung ausgepfiffen und mit Schmähgesängen begleitet
wurde. Und Grallert brachte sich durch diese Aktion selber aus dem Spiel, wurde
unsicherer und brachte dadurch seinen eigenen Keeper in Schwierigkeiten.
Ansonsten war nicht viel vom ETB zusehen. Einzig Sebastian Westerhoff konnte
eine Torchance für sich verbuchen.
In der zweiten Hälfte kam RWE mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine. Bislang
hatten sie das Spiel gut im Griff, doch jetzt wollten sie mehr. In dieser Phase
des Spiels konnte sich ein Spieler besonders auszeichnen. Tobias Ritz, Torhüter
beim ETB. Zahlreiche Torchancen wie die von Holger Lemke (50.), Enzmann (53.),
Brauer (56.) oder Lehmann (70.) wusste Ritz zu vereiteln. Doch dann leistete
sich auch er einen folgenschweren Fehler. Alexander Thamm spielt einen bereits
geklärten Ball auf Höhe der Mittellinie einfach noch mal hoch in den Strafraum,
dort behindern sich Ritz und Schweer gegenseitig und Lukas Lenz nutzt die Gunst
der Stunde und staubt zum Führungstreffer (70.) ab.
Die Führung war aufgrund der zweiten Halbzeit hochverdient. Und sie hätte noch
höher ausfallen können. Als der starke Kevin Lehmann in der 80. Spielminute auf
der linken Seite in den Strafraum eindringt, wird er von Pier Schulz zu Fall
gebracht. Da sich Kapitän Timo Brauer kurz zuvor quasi selber ausgewechselt
hatte, wollte sich nun Lukas Lenz die Chance zum Doppelpack nicht nehmen
lassen. Jedoch ohne Erfolg.
In den letzten Minuten warf ETB alles nach vorne und auch Tobias Ritz wollte
sein Glück versuchen. Aber bis auf einen Westerhoff Schuss den RWE Keeper
Dennis Lamczyk gut parieren konnte, blieb Schwarz-Weiß einfach zu ungefährlich.
So blieb es schlussendlich beim verdienten ersten Auswärtssieg in dieser
Saison. RWE verteidigt damit die Tabellenführung und setzt sich zum ersten Mal
etwas ab. Timo Brauer durfte zur Feier des Tages auf den Zaun, um die - bei RWE
schon lange nicht mehr gehörte - Humba anzustimmen und auch die Trainer durften
sich noch einmal richtig von den Fans feiern lassen.
Die Stimmung bei Team und Fans ist super. Durch diesen Derbysieg rücken alle sicherlich
noch mehr zusammen und so könnte es am kommenden Mittwoch schon zur nächsten
Party kommen, wenn dann die Zweitvertretung des MSV Duisburg an der Hafenstraße
aufläuft.
Was bleibt: Die Mannschaft und die Fans von RWE haben klar gestellt wer die wirkliche
„Nummer eins" der Stadt ist. Das war so und so wird's auch bleiben.
Jawattdenn-Spielerbewertung
Lamczyk [2] |
Dutschke [2] |
Wagner [2] |
Thamm [2] |
|
|
Brauer [2+] |
Tokat [2+] |
Lemke [2] |
Avci [2+] |
Enzmann [2] |
|
Lenz [2] |
Vennemann [o.B.] |
Pilch [o.B.] |
Jensen [o.B.] |
ETB Schwarz-Weiß Essen
Ritz - Grallert (87. Bayrak), Schweer (87. Pappas), Losing, Hensel - Schulz (75. Hecht), Yilmaz, M. Zeh, Schulitz - Westerhoff, Heinzmann Rot-Weiss Essen
amczyk - Dutschke, Thamm, Wagner, Lehmann - Brauer (78. Vennemann), Avci (87. Jensen) - Lemke, Tokat, Enzmann - Lenz (84. Pilch) Tore0:1 Lenz (70.)
6.800
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