Bayer Leverkusen II – Bonner SC 2:2 (1:1) 

Bereits am Freitag eröffneten Bayer Leverkusen und der Aufsteiger aus Bonn die neue Saison. Die turbulente Partie fand im Kölner Südstadion vor 511 Zuschauern statt, davon waren etwa 350 aus Bonn angereist. Zum ersten Mal jubeln durfte der mitgereiste BSC-Anhang nach 30 Minuten. Nach einem von der rechten Seite hereingetretenen Freistoß kam Bonns Abwehrrecke Leon Binder völlig frei zum Kopfball und setzte den Ball unhaltbar in die Maschen. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt völlig verdient, da die Bonner die spielbestimmende Mannschaft waren. Erst danach wachten die Leverkusener Amateure auf und kamen zu einigen Tormöglichkeiten, die BSC-Keeper Gil Shohat jedoch bravourös entschärfen konnte.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff entschied Schiedsrichter Rafael Fltyn dann nach einer Leverkusener Ecke auf Strafstoß. Torschütze Leon Binder sprang unglücklich zum Ball, so dass der Mann in Schwarz auf Handspiel erkannte. Leverkusens Sechser Sevdail Selmani verwandelte sicher.

Mit dem Unentschieden ging es dann in die Halbzeitpause. Nach Wiederanpfiff knüpften die Bonner an die guten Leistungen der ersten Hälfte an. Die Leverkusener Elf von Trainer Ulf Kirsten hatte Glück als ein Distanzschuss von Jake Rennie nur knapp am rechten Pfosten vorbeistrich und nur Minuten später war es erneut Leon Binder, dessen Kopfball nur knapp das Gehäuse verfehlte. Der Schiedsrichter stand danach wieder im Mittelpunkt des Interesses, als er ein Tor des Bonner Stürmers Ercan Aydogomus aberkannte, aber kurioserweise auf Strafstoß für den BSC entschied. Der Schiedsrichter hatte zuvor ein Foul des Leverkusener Torhüters Fabian Giefer an BSC-Stürmer Rennie erkannt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Aydogomus dann dennoch. (76.)

In der Folge versäumten es die Bonner den Sack zuzumachen und ließen zahlreiche gute Gelegenheiten liegen. Die Strafe folgte prompt als Atanas Kurdov vier Minuten vor dem Ende den Ausgleich erzielte. Die Bonner protestierten, hatten zuvor eine Abseitsstellung erkannt, dennoch nahmen sie an diesem Abend nur einen Zähler mit in die Heimat. Wieder harderten die Bonner kurz darauf mit den Schiedsrichterentscheidungen. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß erzielte Aydogomus ein reguläres Tor, dass jedoch wegen vermeintlicher Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde.

Der Unparteiische hatte nicht gerade seinen besten Abend. Dennoch konnte die Mannschaft von Wolfgang Jerat in diesem ersten Saisonspiel überzeugen. Vor allem die starke Offensive ließ aufhorchen und verspricht für die kommenden Aufgaben gewappnet zu sein.
Auch von der Organisation im Kölner Südstadion zeigte sich der Bonner Anhang wenig begeistert. Eine öffentliche Entschuldigung des Stadionsprechers nach Ende der Begegnung, dass „noch nicht alles rund gelaufen sei“ spricht Bände.

 

SV Elversberg – 1. FC Saarbrücken 6:0 (3:0) 

Einen Sahnetag erwischte die SV Elversberg im Saar-Derby gegen den Aufsteiger aus Saarbrücken. Schon im Vorfeld der Begegnung gab es böses Blut, als sich der Fanbeauftragte des FCS offiziell bei den Elversbergern über mangelnde Organisation des Kartenvorverkaufs beschwerte. Tatsächlich wurde die Partie letztendlich im Ellenfeldstadion in Neunkirchen ausgetragen und immerhin 7000 Besucher fanden den Weg dorthin.

Der Gast trat dabei sehr defensiv mit nur einer nominellen Spitze an. Trainer Dieter Ferner musste auf einige Stammkräfte verzichten, während die Elversberger in Bestbesetzung antraten. Die Elversberger nahmen das Spiel gleich in die Hand und gingen bereits nach sechs Minuten durch Andreas Haas in Führung. Ein kapitaler Abwehrfehler des FCS-Kapitäns Marcel Rozgonyi spielte dem Elversberger Stürmer Martin Willmann das Leder in die Füße, dieser nahm das Geschenk an und erhöhte auf 2:0 (27.) In der 31. Minute deutete Schiedsrichter Stefan Trautmann dann nach einem Foul von Abwehrrecke Michael Müller auf den Punkt, Cem Islamoglu verwandelte den Strafstoß.

Die Saarbrücker zeigten auch nach dem Wechsel eklatante Schwächen im Zweikampfverhalten. Nach einem desolaten Abwehrverhalten konnte Haas nach einem Konter auf 4:0 erhöhen. (51.) Enttäuscht vom Auftreten der eigenen Elf, entluden sich die Emotionen des FCS Anhangs auf Schiedsrichter Trautmann. Nach einem nicht gegebenen Strafstoß flogen zahlreiche Feuerzeuge auf das Spielfeld, der Schiedsrichter musste die Begegnung gar für zehn Minuten unterbrechen. Die Aufregung verunsicherte die FCS-Spieler noch weiter und mit einem Doppelpack in der 58. und 71. Minute machte der SVE-Stürmer Willmann die Klatsche für den Aufsteiger perfekt. Die SV Elversberg ist damit der erste Tabellenführer der neuen Saison, während man in Saarbrücken in der kommenden Woche gegen die Eintracht aus Trier eine schwere Aufgabe vor der Brust hat.

 

Preußen Münster – 1. FSV Mainz 05 II 1:2 (1:0)

Nur eine Woche vor dieser Partie sah es am Berg Fidel noch ganz anders aus. Vor über 18.000 Zuschauern trotzten die Preußen dem Erstligisten Hertha BSC und mussten sich erst in der Verlängerung g eschlagen geben. Der Ligaalltag begann dann grau. Nur noch 3.450 Fans konnten sich aufrappeln, um die Münsteraner zu unterstützen. Auch das Wetter war mäßig, aber wenigstens blieb es trocken.

Dabei begann alles so gut. Neu-Preuße Wojciech Pollok, der Torschützenkönig der Regionalliga Nord der vergangenen Saison, traf nach Pass von Marc Lorenz nach nur zehn Minuten zum 1:0. In der Folge hielt Münster den Druck aufrecht, konnten aber nicht mehr nachlegen. Nach der Pause meldeten sich auch die Mainzer. Erst ein Fehler von Torwart Buchholz brachte den Ausgleich nach einer Stunde. Er ließ eine Flanke fallen und Hasan Kaldirim nutzte die Möglichkeit. Als sich beide Mannschaften schon mit einem Punkt zufrieden zu geben schienen, setzten die Gäste den entscheidenden Stich. Aus einem Gewusel nach einer Ecke im Münsteraner Strafraum kam Christian Grimm zum Schuss und sorgte damit für den ersten Dreier der Mainzer.

Preußentrainer Roger Schmidt trauerte den Chancen hinterher und bemängelte die Durchschlagskraft seines Angriffs. Das war bereits in der vergangenen Saison das Hauptproblem des Klubs und mit namhaften Verpflichtungen versuchte er dies zu lösen. Die Saison hat mit diesem Spiel aber erst begonnen und bereits in einer Woche können die Preußen die Niederlage in Kaiserslautern wieder vergessen machen.

 

Eintracht Trier – FC Schalke 04 II 2:2 (1:1)

Die Euphorie in Trier ist groß nach dem sensationellen Pokalerfolg gegen Hannover 96. Die Zuschauer zeigten Banderolen, dass nach der niedersächsischen Hauptstadt nun auch Schalke weggefegt würde. So ganz schien die Mannschaft von Mario Basler das aber nicht verstanden zu haben, denn sie verschlief gleich die Auftaktsekunden. Nach nur zwei Minuten enteilten Christian Erwig und Lukas Schmitz der Trierer Abwehr, der eine Abseitsfalle misslang. Erwig lief mit dem Ball auf Torwart Kenneth Kronholm zu und passte kurz vor dem Sechzehner auf Schmitz, der ins leere Tor einschieben konnte. Die Trierer Antwort kam dann in der 12. Spielminute. Nach einem Eckball stieg Kevin Lacroix höher als die Schalker Verteidigung und traf zum 1:1.

In der zweiten Hälfte überschlugen sich die Ereignisse. Das Spiel war flott mit Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Nach einer Stunde ließ sich Nicolas Fernandes zu einer üblen Attacke verleiten. Der Ball war lange weg, als er Jeffrey Tumanan brutal abgrätschte. Die rote Karte gegen ihn war vollkommen berechtigt. Die Schalker nutzten ihre zahlenmäßige Überlegenheit prompt aus. Neuzugang Lukas Schmitz bediente dieses Mal Erwig per Bauerntrick und der erhöhte auf 2:1 für Schalke. Alles schien in der 80. Minute für Trier gelaufen zu sein. Als letzter Mann brachte Kevin Lacroix Christian Erwig zu Fall. Selbst wenn er nicht der letzte Mann gewesen wäre, war sein einsteigen so brutal, dass er dafür Rot hätte bekommen müssen. Nur noch zu neunt schafften die Trierer die Sensation. Sahr Senesie hämmerte den Ball aus 25 Metern Volley in den Winkel. Der Ausgleich war dann auch der Endstand, aber Schiedsrichter Martin Petersen musste noch einen Platzverweis gegen Trier aussprechen. Trainer Mario Basler meckerte zu lautstark und musste die letzten Minuten auf der Tribüne verbringen.

Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass die Trierer das Kämpferherz am rechten Fleck, die Mannschaft und der Trainer jedoch ein massives Disziplinproblem haben. Das Einsteigen war brutal und die Platzverweise berechtigt. Trainer Mario Basler ließ sich nach dem Spiel minutenlang über die Schiedsrichterleistung aus. Die volle Schuld daran, dass Trier nicht gewonnen hat gab er dem Referee und seinen Assistenten. Wirklich schlechter Stil, egal was in dem Spiel passiert ist, das ein Nachspiel vom DFB nach sich ziehen wird. Schalkes Trainer Oliver Ruhnert sagte dagegen zu Recht, dass man sich den Sieg gegen neun Feldspieler nicht mehr nehmen lassen dürfe.

 

Die weiteren Ergebnisse:            


 

Sportfreunde Lotte

 

-

 

VfL Bochum II 

 

0:0

 

Wormatia Worms  

-

SC Verl

0:0

 

1. FC Köln II

 

-

 

Fortuna Düsseldorf II

 

2:2 (1:0)

 

Borussia Mönchengladbach II

 

-

 

Waldhof Mannheim

 

2:1 (1:1)