Eintracht Trier – VfL Bochum II 0:1 (0:0)
Nun ist es endgültig besiegelt, dass es die Trierer erwischt hat. Nach
der Niederlage gegen Bochum werden die Moselstädter ab August in der
Oberliga Südwest antreten müssen. Wie so oft verzeichnet die
Vereinshomepage wieder ein sehr gutes Spiel, bei dem nur leider der
Abschluss vergessen wurde. Hand aufs Herz, mit einem solchen Einsatz wie
dort Woche für Woche verbreitet wird, steigt man nicht als
Tabellenletzter drei Spieltage vor Saisonende ab. Mit nur einer einzigen
Aktion entschieden die Bochumer das Spiel für sich. Dass Triers Sahr
Senesie den Pfosten traf, soll nicht verschwiegen werden, viel mehr
berichtenswertes ereignete sich in der Hälfte des VfLs nicht. In der 53.
Minute trat Christian Mengert einen Pass über locker 30 Meter auf
Mirkan Aydin. Dieses Zuspiel fand nicht nur seinen Adressaten, sondern
überforderte die komplette Trierer Hintermannschaft, sodass Aydin völlig
alleingelassen abschließen konnte.
Senesie traf auch im zweiten Durchgang noch mal den Pfosten. Trier hatte
sicherlich auch Pech, aber am Ende stand der Abstieg. Überraschend kam
dieser nicht und so war das Moselstadion nur noch mit den letzten
Unverbesserlichen gefüllt. Für Trier, die sehr ambitioniert gestartet
sind und sogar in den Aufstiegskampf eingreifen wollten, kommt dieser
Abstieg einem GAU gleich. Ein Neuanfang in der 5. Liga ist etwas, das
man gerade diesem Traditionsverein nicht gönnt. Viel Erfolg beim Versuch
wieder aufzusteigen! In Bochum, wo die Fahnen seit diesem Wochenende
ebenfalls auf Halbmast stehen, kann die hervorragende Saison, die der
Nachwuchs gespielt hat, nicht mal ansatzweise trösten.
Wormatia Worms – 1. FC Kaiserslautern 1:3 (0:0)
Nach Eintracht Trier steht nun mit Wormatia Worms wohl auch der zweite
Absteiger aus der Regionalliga Nord so gut wie fest. Bei noch zwei
ausstehenden Spielen und sechs Punkten Rückstand ist die Hoffnung auf
ein Wunder bei der Wormatia aus Worms verschwindend gering. Vor 1.250
Zuschauern passierte in der ersten Halbzeit herzlich wenig, beide
Mannschaften kamen nur selten vor das Tor des Gegners. Hauptfigur der
Wormser Niederlage sollte aber der Schiedsrichtiger Sascha Stegemann
werden. Kurz vor der Pause sah Marcel Gebhardt die Rote Karte, nachdem
er Torsten Reuter umgeschubst hatte. Der Grund wird auf der Homepage von
Wormatia Worms beschrieben:
„Nach einer halben Stunde trat Torsten Reuter Martin Gollasch mit
gestreckten Beinen brutal von hinten um und sah lediglich gelb
(Gebhardt: „Das war ein Mordanschlag!“). Als Gollasch wenig später
abermals umgetreten wurde und sich der Übeltäter mit den Worten
„Schauspieler, steh auf du Wi...“ über ihn beugte, wurde es Marcel
Gebhardt zu bunt. Er stellte den Lauterer zur Rede und schubste ihn
gegen die Schulter. Der nahm die Einladung dankend an und warf sich ganz
professionell wie vom Blitz getroffen zu Boden und hielt sich
schmerzerfüllt das Gesicht. Schiri Stegemann konnte es nicht sehen, doch
sein Kollege an der Linie, trotz freier Sicht offenkundig von
kurzfristiger Blindheit ergriffen, machte ihn darauf aufmerksam. Gelb
für beide wäre da die richtige Wahl gewesen, so zeigte Stegemann glatt
Rot für Gebhardt (45.). Glücklicherweise war Artur Krettek zur Stelle,
sonst hätte Gebhardt dem Gespann noch etwas deutlicher die Meinung
gegeigt.“
Der Frust über den Abstieg sitzt offenbar sehr tief.
Nach der Pause wurde das Spiel munterer und beide Teams erspielten sich
Torgelegenheiten, doch sowohl Andreas Fellers Kopfball sowie ein Schuss
von Alper Akcam fanden nicht den Weg ins Tor. Einen Eckball wollte der
Wormatia-Verteidiger Artur Krettek klären, drosch das Leder jedoch ins
eigene Netz (50.). Ein Gegentor, das sinnbildlich für die ganze Saison
der Wormatia steht. Zehn Minuten später durften die Fans jedoch noch
einmal jubeln. Nach einem Freistoß konnte Manuel Rasp abstauben und den
Ausgleich erzielen. Nach 65 Minuten musste jedoch schon der nächste
Spieler unter die Dusche, diesmal traf es Martin Gollasch, der die
Gelbrote Karte sah. Direkt danach gingen die „Roten Teufel“ aus der
Pfalz durch Andrew Wooten wieder in Führung. Zehn Minuten vor Abpfiff
macht der Referee dann das „Triple“ perfekt und schickte mit Zouhair
Bouadoud den dritten Wormser vom Feld. Das 1:3 durch Alper Akcam
interessierte niemanden mehr, längst war der Unparteiische zum
Hauptthema geworden. Im Polizeibus wurde er zwei Stunden nach dem Spiel
aus dem Stadion gebracht. Wenn sogar der Gästecoach Alois Schwartz in
der PK von „sogenannten Platzverweisen“ spricht, ist das allerdings
schon ein deutliches Zeichen.
Wormatia Worms muss nun seine beiden letzten Spiele auf Schalke und
gegen Saarbrücken gewinnen und auf zwei Niederlagen von Mainz 05 II
sowie maximal einen Punkt für Düsseldorf II hoffen. Theoretisch ist der
Klassenerhalt noch drin, das Umfeld kann aber eigentlich schon für die
Oberliga planen. Der FCK II ist dagegen endgültig gerettet und hat noch
zwei belanglose Spiele gegen Elversberg und bei der schon abgestiegenen
Eintracht aus Trier vor der Brust.
Sportfreunde Lotte - Bayer Leverkusen II 2:2 (1:2)
Nur noch mit theoretischen Chancen auf den Aufstieg gingen die
Sportfreunde in ihr vorletztes Saisonheimspiel. Und der Auftritt
verdeutlichte, dass die Mannschaft nicht mehr an ein Wunder glaubte.
Zu Beginn war Lotte noch engagiert. Schneider brachte seine Farben auf
Vorlage von Wingerter nach - natürlich - einem Eckball früh in Führung
(4.). Keine Mannschaft erzielt so viele Tore nach ruhenden Bällen wie
Lotte. Danach war es allerdings mit jeglicher Herrlichkeit vorbei. Der
noch akut abstiegsgefährdete Bayer-Nachwuchs kämpfte sich in die Partie
wurde belohnt. Nach einem Kluft-Freistoß von rechts verlängerte Weiler
den Ball unbedrängt mit dem Kopf ins Tor - 1:1 (30.). Lotte versuchte zu
reagieren, doch die recht halbherzig vorgetragenen Angriffe blieben in
der dichten Bayerabwehr hängen. Kurz vor der Pause führte einer der
gefährlichen Konter zur verdienten Führung: Schultens spielte den
tödlichen Pass auf Koronkiewicz, der aus kurzer Distanz Poggenborg zum
1:2 überwinden konnte (42).
Die zweite Halbzeit bot den 828 Zuschauern Schlafwagenfußball. Dabei
verpasste es der diszipliniert agierende Gast, den entscheidenden Konter
auszuspielen. Als sich ein Teil der enttäuschten Zuschauer schon auf
dem Heimweg befand, fiel doch noch der überraschende Ausgleich. Nach
einem der wenigen Fehler in der Bayer-Abwehr ließ sich Weiler zu einer
rustikalen Grätsche im eigenen 16er hinreißen, wofür er nicht nur mit
einem Elfmeter für den Gegner, sondern auch mit einem Platzverweis
bestraft wurde. Wingerter bedankte sich nervenstark mit dem Ausgleich
(92.). Nach dem Strafstoß pfiff der Schiedsrichter das Spiel gar nicht
mehr an, so dass letztlich nur enttäuschte Gesichter im schmalen Rund zu
sehen waren.
Während Lottes Trainer Walpurgis ein "gerechtes Ergebnis" gesehen hatte,
haderte Bayers Co-Trainer Dreher mit dem Schicksal: Dirk Dreher,
Co-Trainer von Bayer Leverkusen: „Wir waren kurz vor der Sensation,
jetzt sitzen alle niedergeschlagen in der Kabine."
Leverkusen erwartet nun Düsseldorf II zum rheinischen Abstiegsderby,
während Lotte nach Mönchengladbach reist.
1.FC Köln II - FC Schalke 04 II 0:1 (0:0)
Schalke darf nach dem Auswärtsspiel beim heimstarken Kölner Nachwuchs
wieder auf den Klassenerhalt hoffen.
Danach sah es allerdings lange Zeit nicht aus. Die durch
Profiabstellungen ersatzgeschwächten Geißböcke präsentierten sich Vor
400 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion zunächst gefährlich. In der 19.
Minute setzte Kraus eine Flanke von Vunguidica per Kopf knapp über das
Tor. Ähnlich gefährlich wurde es nach einem Pass auf Somuah, dessen
Schuss aus spitzem Winkel von Unnerstall pariert wurde (27.). Kurz vor
dem Pausenpfiff war es erneut Kraus, der aus aussichtsreicher Position
das Tor knapp verfehlte (44.).
Nach dem Seitenwechsel gelang den Gästen aus heiterem Himmel die
Führung. Gavranovic zog aus Mangel an Abspielmöglichkeiten aus knapp 30
Metern einfach mal ab und sein Vollspannschuss schlug unhaltbar im
Kölner Tor ein (55.). Das Kölner Aufbäumen blieb nach dem Rückstand aus.
Dagegen hätte Schalke durchaus den Sack schon frühzeitig zumachen
können. Ein abgefälschter Freistoß von Streit klatschte jedoch vom
rechten Pfosten ins Feld zurück (62.). Ohne größere Mühen verwaltete
Schalke anschließend erfolgreich den knappen Vorsprung.
„Das Tor für uns fiel aus dem Nichts" gab auch Gäste-Trainer Boris nach
dem Spiel ehrlich zu. Im Abstiegskampf wird am Ende allerdings niemand
nach dem "wie" fragen. Sein Gegenüber Schaefer wollte seiner Mannschaft
keinen Vorwurf machen: "Wir haben heute alles versucht. Doch man konnte
doch auch sehen, dass die letzten Wochen und Spiele wirklich Kräfte
gekostet haben“.
Schalke muss nun gegen die so gut wie abgestiegenen Wormser
entscheidende Punkte gegen den Abstieg einfahren, während Köln beim
frisch gebackenen Aufsteiger Saarbrücken antreten wird.
Preußen Münster – Borussia Mönchengladbach II 0:1 (0:1)
Wieder einmal setzte es für die Preußen eine Heimniederlage gegen die
Zweitvertretung der Gladbacher. Der entscheidende Treffer fiel in der
24. Minute war Münster in der Vorwärtsbewegung und der Angriff endete
bei Frederic Löhe, dem Gladbacher Keeper. Der leitete einen starken
Angriff sein, der über nur drei Stationen das ganze Spielfeld
überquerte. Die völlig desolate Abwehr konnte der Flanke von Elias
Kachunga nur noch zuschauen und der Ball fand den Kopf von Marcel
Podszus, der den Siegtreffer erzielte.
Die Erklärung für den Sieg der Gladbacher, fand Borussias Trainer Horst
Wohlers sofort: „Die Preußen haben uns spielen lassen. Wer uns spielen
lässt, hat nahezu keine Chance gegen meine talentierten Spieler.“ Für
Mönchengladbach war dies der entscheidende Dreier. Der Klassenerhalt ist
nun nur noch theoretisch gefährdet. Münster rutscht dagegen auf Platz
sechs ab.
SV Elversberg - 1. FSV Mainz 05 II 2:1 (2:0)
Der Aufstiegskampf ist längst entschieden, aber unten wird weiter
gezittert. Einer der Kandidaten für den Abstieg ist die Zweitvertretung
aus Mainz. Die Elf von Trainer Roland Vrabec verpasst an der Kaiserlinde
den Befreiungsschlag und steht nunmehr nur noch mit einem Punkt
Vorsprung auf dem rettenden Platz 15.
Auf holprigem Geläuf vor 250 Zuschauern an der Kaiserlinde verpennten
die Gäste schlichtweg den kompletten ersten Durchgang, während die SVE
immer wieder mit langen Bällen die Mainzer Abwehr unter Druck setzte.
Mit einem Doppelschlag kurz vor der Halbzeit erst durch Martin Willmann
(39.) und drei Minuten später durch Denis Omerbegovic (42.) gingen die
Gastgeber in Führung.
Erst nach dem Wechsel wachten die "kleinen Narren" aus Mainz auf und
gingen engagierter zu Werke. Belohnt wurde dies jedoch erst kurz vor
Schluss durch Petar Sliskovic (86.), der den Abstand jedoch nur
verkürzen konnte. Im nächsten Heimspiel gegen Trier haben die Mainzer
erneut die Chance den Klassenerhalt doch noch zu sichern.
Bonner SC - 1. FC Saarbrücken 0:1 (0:1)
Freude und Trauer liegen manchmal so dicht beieinander. Während der 1.
FC Saarbrücken nach dem Patzer der Sportfreunde Lotte am Freitag bereits
als Aufsteiger nach Bonn reisen konnte, drücken dort Sorgen um die
Zukunft des Vereins die Stimmung.
Die Lizenz wurde den Rheinlöwen zwar erteilt, jedoch scheinen die
Bedingungen des DFB zur endgültigen Erteilung nicht unproblematisch zu
sein. Ebenfalls steht bereits fest, dass einige Leistungsträger wie
Andre Wiwerink und Ercan Aydogmus den Verein verlassen werden, auch
Trainer Wolfgang Jerat zögert noch mit der Unterschrift unter seinen
neuen Vertrag. Zudem scheint der Übungsleiter mit Stürmer Bekim Kastrati
eine private Dauerfehde auszufechten.
Angesichts dieser Umstände geriet der Kick um die goldenen Ananas
beinahe zur Nebensache. Nach 12 Minuten zappelte der Ball im Netz. Nico
Zimmermann hatte wie bereits im Hinspiel einen sehenswerten Treffer aus
der Distanz erzielt. Sein Freistoß sollte der einzige Treffer des Spiels
bleiben. Aber schon vorher hatten rund 2300 mitgereiste Fans aus
Saarbrücken das Fest-Wochenende mit Aufstiegsgesängen eingeläutet. Die
rund 700 Bonner Fans applaudierten als Mike Rietpietsch sich zum letzten
Mal das Trikot überstreifte. Er wird dem Verein demnächst als
sportlicher Leiter zur Verfügung stehen und soll mit einem verringerten
Etat eine schlafkräftige Mannschaft aufstellen.
Auch im Sportpark Nord endete das für die Statistik wichtige Spiel
zwischen Bonn und Saarbrücken. Während man auf der einen Seite einen
Durchmarsch feierte, den man so nicht für möglich gehalten hätte,
drücken auf der anderen Seite trübe Zukunftsaussichten die Freude über
den Klassenerhalt.
Dennoch möchte es sich auch Jawattdenn nicht nehmen lassen trotz
sportlicher Rivalität dem 1. FC Saarbrücken zum Aufstieg zu gratulieren!
Die Mannschaft von Trainer Dieter Ferner krönte eine konstante und
überragende Leistung zurecht mit ersten Platz.
Fortuna Düsseldorf - SC Verl 0:4 (0:3)
Tore: 0:1 Bömer-Schulte (8.) - 0:2 Röber (11.) - 0:3 Knappmann (24., Foulelfmeter) - 0:4 Said (79.)
Aktuelle Tabelle der Regionalliga West Saison 2009/2010
Platz | |
Club | Spiele | S | U | N | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1. FC Saarbrücken | 32 | 19 | 8 | 5 | 48 : 31 | 65 | |
2 | Sportfreunde Lotte | 32 | 15 | 10 | 7 | 45 : 31 | 55 | |
3 | VfL Bochum II | 32 | 14 | 9 | 9 | 43 : 28 | 51 | |
4 | Rot-Weiss Essen | 32 | 14 | 9 | 9 | 40 : 27 | 51 | |
5 | 1. FC Köln II | 32 | 14 | 9 | 9 | 47 : 36 | 51 | |
6 | Preußen Münster | 32 | 13 | 9 | 10 | 45 : 35 | 48 | |
7 | SV Elversberg | 32 | 13 | 8 | 11 | 38 : 32 | 47 | |
8 | SC Verl | 32 | 11 | 11 | 10 | 37 : 38 | 44 | |
9 | Bonner SC | 32 | 10 | 13 | 9 | 46 : 39 | 43 | |
10 | 1. FC Kaiserslautern II | 31 | 11 | 7 | 13 | 35 : 35 | 40 | |
11 | SV Waldhof Mannheim | 32 | 10 | 10 | 12 | 36 : 39 | 40 | |
12 | Borussia Mönchengladbach II | 32 | 11 | 7 | 14 | 37 : 51 | 40 | |
13 | FC Schalke 04 II | 32 | 10 | 7 | 15 | 35 : 39 | 37 | |
14 | Bayer 04 Leverkusen II | 32 | 8 | 13 | 11 | 37 : 44 | 37 | |
15 | FSV Mainz 05 II | 32 | 9 | 9 | 14 | 35 : 45 | 36 | |
16 | Fortuna Düsseldorf II | 32 | 9 | 8 | 15 | 32 : 50 | 35 | |
17 | Wormatia Worms | 31 | 7 | 9 | 15 | 31 : 44 | 30 | |
18 | Eintracht Trier | 32 | 7 | 8 | 17 | 33 : 56 | 29 |