Preußen Münster – FC Schalke 04 II 4:1 (0:0)

Die Anspannung lag auf dem Berg Fidel in der Luft. Einen klassischen Fehlstart erwischten die Preußen, die ihre ersten beiden Saisonspiele verloren hatten. Nun stellte sich mit Schalke II die Mannschaft vor, die eine Woche vorher RWE mit 1:0 schlagen konnte. Insgesamt 3.600 Zuschauer besuchten dieses Spiel. Davon reisten, da die erste Mannschaft gleichzeitig in Hoffenheim antrat, nur eine handvoll Fans aus Gelsenkirchen mit. Schiedsrichter dieser Partie war Christian Bandurski von Teutonia Überruhr, der neben dem Autor der zweite Essener im Stadion war.

Münsters Trainer Roger Schmidt veränderte die Mannschaft nur leicht, ließ aber unverständlicherweise Münsters wohl besten Akteur Julian Loose wieder auf der Bank. Schalke spielte mit der Erfolgself vom Heimspiel gegen Essen. Nur Danny Latza, der verletzungsbedingt fehlte, wurde durch Jeffrey Tunaman ersetzt. Wenige Minuten zu spät pfiff der Schiedsrichter das Spiel an. Die erste Halbzeit war ein regelrechter Krampf, der nur für eingefleischte Taktikfans was zu bieten hatte. Auf deutsch gesagt: Es war ein Grottenkick. Schalke trat eben so defensiv wie gegen RWE auf und beschränkte sich auf Spielzerstörung. Die Gastgeber agierten ängstlich und langsam, so dass überhaupt kein Spielfluss entstand. Die Halbzeit war eine Befreiung.

In der zweiten Hälfte wurden die Zuschauer aber für ihre Geduld vollends entlohnt. Den Anfang machten dabei die Schalker. Sie bekamen einen Eckball. Massih Wassey, ein Ex-Münsteraner, trat an und spielte den Ball hoch aber kurz in den Strafraum. Milko Trisic war zur Stelle und verlängerte den Ball mit dem Kopf und fand seinen Mitspieler Philipp Kraska, der den Ball per Kopf verwandelte. Das sah einstudiert aus, ein klasse Treffer. Der Gegentreffer riss die Münsteraner aus ihrer beinahe eine Stunde währenden Lethargie. Jetzt kombinierten sie gefällig, variierten ihr Spiel und drückten in der Hälfte des Gegners, um wieder in Ballbesitz zu kommen. Die Belohnung folgte schnell. Eine Flanke von Jens Wissing konnte der eingewechselte Weller einköpfen. Die Schalker, die bis dahin sehr gut standen, wirkten wie unter Schock. Keine zehn Minuten später war es wieder Wissing, der einen Eckball trat. Er traf wiederum Weller, der köpfte auf Orhan Özkara und der wiederum konnte locker zur 2:1 Führung einnetzen. Wer jetzt glaubte, die Münsteraner würden den Sieg jetzt nur noch nach Hause schaukeln, wurde getäuscht. Die Preußen spielten gefällig nach vorne und die Schalker Hintermannschaft ähnelte ab jetzt dem berühmten Hühnerhaufen. So konnte Massimo Ornatelli seine starke Leistung mit einem Treffer krönen. Er war, neben Wissing, der Spieler des Spiels. Weller sorgte schließlich für den 4:1 Endstand.

Oliver Ruhnert sagte nach dem Spiel, dass der Münsteraner Sieg zwei Tore zu hoch ausgefallen sei und hatte damit vollkommen recht. Das hohe Ergebnis darf nicht über die offensichtlichen Mängel hinwegtäuschen, die zweifellos vorlagen. Auch wenn die zweite Halbzeit ordentlich verlief, kann die Mannschaft viel mehr als sie über lange Strecken zeigte. Dennoch zeigt sich in der Reaktion einmal mehr die Stärke der Preußen. Sie verfügen sicherlich nicht über den besten Kader in der Liga, aber Einstellung, Kampf und Mannschaftsgeist sind bei den Münsteranern vorbildlich und das wird auch der Grund sein, weshalb sie auch in dieser Saison um die vorderen Plätze mitspielen werden.


Sportfreunde Lotte – 1. FC Kaiserslautern II 2:0 (1:0)

Der Lotter Höhenflug hält weiter an! Nach dem sensationellen 7:1 beim FSV Mainz bekam nun der Nachwuchs der roten Teufel zu spüren, weshalb einige Trainer die Sportfreunde zu den Geheimfavoriten zählen.

Voller Selbstvertrauen spielte der Gastgeber seinen in allen Belangen unterlegenen Gegner an die Wand, so dass sogar Gästetrainer Alois Schwarz den Lottern eine „perfekte erste Halbzeit“ attestierte. Der überragende Silvio Pagano brachte Lotte zu diesem Zeitpunkt schon hochverdient per Kopf mit 1:0 in Führung (27.). Bis zum Pausenpfiff versäumte es Lotte, den Vorsprung auszubauen.

Gerade als Kaiserslautern in der zweiten Halbzeit endlich aufwachte und ein druckvolles Spiel zu entwickeln begann, setzte Marcus Fischer nach Vorarbeit von Pagano den Todesstoß für die roten Teufel (59.). Von diesem Treffer erholten sich die Gäste nicht mehr, so dass Lotte die Führung weitgehend problemlos bis zum Schlusspfiff verwalten konnte.

In dieser Verfassung wird Lotte tatsächlich noch länger ganz oben mitmischen.


Eintracht Trier – SC Verl 3:2 (2:0)

Die Trierer sind zufrieden mit ihrer Mannschaft. „Danke Jungs – Derbysieger“ präsentierten sie beim Einlauf der Teams. Danach ging ein spannendes Spiel los.

Schon nach zehn Minuten konnten die Trierer das erste Mal jubeln. Eine Flanke von rechts verwandelte Wilko Risser zur 1:0 Führung. Nur vier Minuten später fast der gleiche Ablauf. Nach einer Rechtsflanke von Anicic erhöhte Risser auf 2:0.

In der zweiten Halbzeit nahm dann auch der SC Verl am Spiel teil. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff der bewährte Ablauf nur mit anderen Spielern. Fabian Großeschallau flankte von rechts und Tim Hagedorn versenkte den Ball im Tor. Erst in der 73. Minute wich Verl vom Protokoll ab. Ganz ohne Rechtsflanke dribbelte sich Kevin Freiberger durch die Trierer Innenverteidiger und schob den Ball gekonnt am Torwart vorbei ins Tor. Das Spiel schien nun gegessen und Verl wähnte sich mit einem Punkt im Gepäck auf dem Nachhauseweg.

Aber die Nachspielzeit brachte noch einen Sieger hervor. Sahr Senesie legte den Ball auf Gustav Schulz und dieser zog aus 20 Metern ab und der Ball schug in den linken Winkel ein.

Mario Basler war natürlich glücklich über den Punktgewinn, ärgerte sich aber darüber, dass sein Team eine 2:0 Führung verspielte. Sein Kollege aus Verl gratulierte sportlich fair und sprach seiner Mannschaft trotzdem ein Kompliment für das Engagement aus. Als nächstes empfängt seine Mannschaft unsere Rot-Weißen im „Stadion An der Poststraße“. Trier erwischte einen Auftakt nach Maß mit sieben Punkten aus drei Spielen und ist nun zweiter in der noch wenig aussagekräftigen Tabelle.

Am kommenden Freitag fahren die Moselstädter in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt und versucht die gute Ausgangsposition durch einen Sieg bei Fortuna Düsseldorf II auszubauen.


Borussia Mönchengladbach II – FSV Mainz 05 II 3:4 (2:0)

Mainz 05 entwickelt sich zur Wundertüte der Liga. Nach dem Sieg beim großen Favoriten Preußen Münster und dem darauf folgenden 1:7 gegen Lotte setzte sich die Mannschaft von Peter Neustädter nun nach einer turbulenten Schlussphase mit 4:3 gegen den Fohlennachwuchs durch.

Dabei drohte zunächst eine weitere „Packung“: Kacar sorgte mit einem frühen Doppelpack (12./16.) für eine scheinbar komfortable Führung, die auch bis zur 77. Minute Bestand hatte. Bis dahin hatte Mönchengladbach, so Trainer Wohlers, „selten so gut gespielt“. Erst mit dem Anschlusstreffer durch Amani wurde es ein anderes Spiel: binnen sieben Minuten drehte Mainz das Spiel komplett (2:2 Grimaldi, 79./ 2:3 Kessel, 84.). Nun war Gladbach wieder an der Reihe: Heubach köpfte einen Eckball zum gerechten 3:3 in die Maschen (87.). Fußball ist jedoch nur selten gerecht und so gelang dem gerade eingewechselten A-Junioren Manuel Schneider per Volley-Sonntagsschuss der schmeichelhafte Siegtreffer für die Gäste.

Die ambitionierten Mönchengladbacher befinden sich nun mit 3 Punkten in prominenter Tabellengesellschaft mit Essen, Münster und Saarbrücken.


Wormatia Worms - Bonner SC 0:0

Richtig Ramba-Zamba und auf die Ohren gab es nach dem Abpfiff. Zunächst vom unzufriedenen Publikum gegen die eigene Mannschaft und dann vom Wormatia-Trainer Sascha Koch gegen die eigenen Fans. Was diese denn erwarten würden und ob man nach vier Wochen schon meinen müsste, das Saisonziel – den Klassenerhalt – sicher haben zu müssen? Es könne nicht angehen, dass nach dem ersten Fehlpass gepfiffen würde, das würde die Mannschaft nur verunsichern.

Wir in Essen kennen dies nur zu gut und es liegt mit Sicherheit ein ganzes Stück Wahrheit in den Äußerungen, dass Pfiffe gegen eine Mannschaft niemals förderlich sind.

Bonns Coach Wolfgang Jerat bescheinigte den Wormsern eine starke Mannschaft zu haben und zeigte sich mit dem Punktgewinn zufrieden.

Tatsächlich waren die Gäste aus der ehemaligen Bundeshauptstadt einem Treffer über lange Zeit des Spiel näher als die Hausherren. Einzig Matteo Monetta hatte kurz vor dem Ende die Chance zum 1:0 für den VfR. Es sollte aber zu keinem Treffer mehr reichen, weder hüben noch drüben.

Und da die Wormser Fußballfreunde nach wie vor auf den ersten Heimtreffer der Saison warten müssen, kann man deren Aufregung ebenfalls ein gutes Stück nachvollziehen. Zudem fiel die Getränkekühlung auf der Gegengeraden aus, so dass man dem Schlusssatz der Kollegen der „Wormser Zeitung“ nicht mehr viel hinzuzufügen muss: „Kein Sieg, keine Tore und warmes Bier - dann pfeifen Fans“. Wie wahr!


Waldhof Mannheim – VfL Bochum II 1:1 (1:1)

Trotz des mageren 1:1 gegen den VfL Bochum blickte man in überwiegend zufriedene Gesichter unter den Mannheimer Fans und Verantwortlichen, hatten die Waldhöfer doch eine starke Leistung geboten und nur bei der Chancenverwertung Effektivität vermissen lassen.

Schon der erste Angriff führte zum herrlich über den Flügel herausgespielten 1:0-Führungstreffer für Mannheim, für den sich Torjäger Reule per Kopf verantwortlich zeichnete (6.). Anschließend blieben zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt, so dass die Partie wie so häufig eine überraschende Wende nahm: eine Standardsituation führte aus heiterem Himmel zum 1:1 durch Eilers (34.). Das beeindruckte die Mannheimer Offensivbemühungen zwar nicht, weitere gute Torchancen blieben jedoch ungenutzt. So endete die erste Halbzeit mit einem aus Bochumer Sicht sehr schmeichelhaften 1:1.
Die zweite Halbzeit entwickelte sich zum Duell Reule gegen den Bochumer Torwart Luthe, das der Keeper klar für sich entschied. Beste Einschussgelegenheiten machte er zunichte, was den Torschützen zum 1:0 letztlich zur tragischen Figur der Partie werden ließ.

Mannheims Trainer Pradt zeigte sich nach dem Spiel mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, während Bochums Trainer Michaty einräumen musste, dass es sich um einen glücklichen Punktgewinn für seine Nachwuchskicker handelt.

 

SV Elversberg - Fortuna Düsseldorf II 0:3 (0:1)

 Ein „überragendes Spiel“ sahen die 500 Zuschauer in der Elversberger Kaiserlinde vom Aufsteiger aus dem Rheinland, so deren Trainer Goran Vucic. 3:0 lautete der Endstand und dieser war vollkommen verdient. Sowohl kämpferisch, als auch spielerisch waren die Gäste dem Tabellenführer von Beginn an überlegen.

Dabei waren die Vorzeichen alles andere als rosig für die Fortuna, die gleich auf sechs Stammkräfte verzichten musste. Unbeeindruckt davon legten die Düsseldorfer los wie die Feuerwehr und wurden nach gute einer halben Stunde mit dem Führungstreffer durch Marcel Gaus belohnt. Der geschockt wirkende Gastgeber erholte sich von diesem Rückschlag nicht. So fiel folgerichtig nach dem Seitenwechsel in der 66. Minute das 2:0 durch Oliver Hampel. Wiederum war es Marcel Gaus der 13 Minuten vor Spielschluss den nie gefährdeten Auswärtsdreier perfekt machte.

Während der Fortuna-Trainer seine Mannschaft endgültig in der Regionalliga angekommen sieht und sich auf die drei anstehenden Partien gegen die beiden Aufstiegsaspiranten aus Trier und Münster sowie dem Spiel gegen RWE freut, sind die Elversberger zunächst wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen und verloren die Spitzenposition der Tabelle. Solch Partien wie am ersten Spieltag gegen Saarbrücken (6:0) sind nicht als selbstverständlich zu betrachten.

 

Bayer Leverkusen 04 II - 1. FC Köln II 1:0 (1:0)

Als der Schiedsrichter nach 90 Minuten die Partie abpfiff, sanken kollektiv alle Spieler vor Erschöpfung zusammen. Ein Zeichen für ein unglaublich Kräfte raubendes Spiel, welches die Reservemannschaft aus Leverkusen knapp mit 1:0 für sich entscheiden konnte.

Während beide Mannschaften starke Abwehrreihen stellten, sollte mal wieder kein Stürmer für ein Erfolgserlebnis sorgen. Dafür war es der Routinier Markus Happe, der mit einem schönen Flugkopfball für das Tor des Tages sorgte.

„Es ist ja nicht so, dass wir das im Training nicht ständig üben, aber daran krankt unser Spiel schon seit Jahren“, monierte Trainer Ulf Kirsten mit Blick auf seine Sturmreihen gegenüber dem Kölner Stadtspiegel.

Aber solange die Null steht und vorne irgendjemand trifft, wird auch Ulf Kirsten in Zukunft weniger Kopfschmerzen haben. Und als ehemaliger Klassestürmer weiß er doch am besten das irgendwann jeder Angreifer mal wieder in den Kasten treffen wird. 




Aktuelle Tabelle der Regionalliga West Saison 2009/2010

Platz
Club Spiele S U N Tore Punkte
1 [ Wappen ] Sportfreunde Lotte 3 2 1 0 9 : 1 7
2 [ Wappen ] Eintracht Trier 3 2 1 0 8 : 5 7
3 [ Wappen ] FSV Mainz 05 II 3 2 0 1 7 : 11 6
4 [ Wappen ] Fortuna Düsseldorf II 3 1 2 0 6 : 3 5
5 [ Wappen ] VfL Bochum II 3 1 2 0 5 : 2 5
6 [ Wappen ] SV Elversberg 3 1 1 1 7 : 4 4
7 [ Wappen ] SV Waldhof Mannheim 3 1 1 1 5 : 4 4
8 [ Wappen ] 1. FC Köln II 3 1 1 1 3 : 3 4
9 [ Wappen ] Bayer 04 Leverkusen II 3 1 1 1 4 : 5 4
10 [ Wappen ] FC Schalke 04 II 3 1 1 1 4 : 6 4
11 [ Wappen ] Preußen Münster 3 1 0 2 5 : 4 3
12 [ Wappen ] Rot-Weiss Essen 3 1 0 2 3 : 3 3
13 [ Wappen ] Wormatia Worms 3 0 3 0 1 : 1 3
14 [ Wappen ] Borussia Mönchengladbach II 3 1 0 2 6 : 9 3
15 [ Wappen ] 1. FC Kaiserslautern II 3 1 0 2 1 : 4 3
16 [ Wappen ] 1. FC Saarbrücken 3 1 0 2 3 : 10 3
17 [ Wappen ] SC Verl 3 0 2 1 3 : 4 2
18 [ Wappen ] Bonner SC 3 0 2 1 2 : 3 2