17.04.2010
SC Preußen Münster - Rot-Weiss Essen
0:4 Klatsche in Münster - Das war gar nichts
Ausgerechnet bei Preußen Münster, ein Spiel, das wohl das letzte Highlight in dieser Saison werden sollte, setzte es für die Essener eine 0:4 Klatsche. Und diese war gewiss nicht unverdient.Das Spiel begann, wie eigentlich schon üblich, 15 Minuten später, weil noch zahlreiche der insgesamt 6.309 Zuschauer vor dem Stadion standen. Natürlich waren vor dem Gästeblock mal wieder nicht alle Kassen geöffnet und die Abtastkontrollen wurden von einer Person durchgeführt. Das dauert eben.
Um 19:15 Uhr war alles für das Traditions-Derby angerichtet, volle Tribünen, schönes Wetter und 1.500 Essener, die Ex-RWE Spieler Sercan Güvenisik herzlich bei der Mannschaftsaufstellung begrüßten.
Von Münsteraner Stimmungsseite kam nicht viel im Gästeblock an. Zwar sah man ständige Bewegung in den beiden Ultrablöcken der Curva Monasteria und der Deviants, vernahm aber nur unterschiedliches Liedgut im Mix. Der „Pufferblock“ zwischen den Gruppen blieb erst einmal stumm. Der dritte „Stimmungsblock“ unter der überdachten Gegengerade war oft besser zu hören, aber selbst der Aufforderung zum Wechselgesang mit den anderen Tribünen klappte nicht so wirklich.
Der Essener Block unterstützte eigentlich die gesamten 90 Minuten durch, wobei mal wieder die Schmähgesänge gegen den Gegner lauter waren, als die Anfeuerung der Mannschaft. Alles in allen ein ordentlicher Auftritt, bedenkt man den enttäuschenden Saisonverlauf von RWE.
Ach ja, gespielt wurde ja auch. Außem und Erkenbrecher nahmen drei Änderungen in der Startformation vor. Für den gelb-gesperrten Sebastian Stachnik spielte Daniel Chitsulo als einzige Spitze. Igor Bendovskyi spielte für Robert Mainka auf der linken Außenbahn und für den angeschlagenen Bartosz Broniszewski kam Giovanni Cannata als rechter Verteidiger. Timo Brauer spielte den „6er“ und war mit der einzige Essener, dem man eine gute Leistung bescheinigen konnte.
Die Münsteraner machten in den ersten Minuten richtig Dampf. Die Preußenstürmer Marc Lorenz und Sercan Güvenisik brachten die RWE-Abwehr mehrmals in Verlegenheit, brachten den Ball aber nicht im Essener Tor unter. Besser machte es Marvin Bakalorz in der sechsten Minute, der mit einem fulminanten Schuss aus 25 Meter in den Giebel RWE-Keeper André Maczkowiak keine Chance ließ.
Die Münsteraner machten unterdessen ihren vierten Stimmungsblock auf, der sich direkt neben der Gästekurve auf die üblichen Anti-RWE Gesänge beschränkte.
Nach zehn Minuten kamen die Essener besser ins Spiel. Der Versuch über die Außen zu spielen klappte mehrmals ganz ansehnlich, allerdings war spätestens an der Strafraumgrenze schluß. Die Adler-Abwehr stand sicher und leitete immer wieder schnelle Konter ein, immer mit Beteiligung von Sercan Güvenisik. Landete die erste Großchance von ihm noch am Außenpfosten, so traf der Türke in der 37. Minute eiskalt zum 2:0. So eine Leistung hätten wir gerne in seinem letzten Spiel im RWE-Trikot an der Hafenstraße gesehen, um den Supergau des Abstiegs zu vermeiden.
Die Hoffnung, dass die Essener mit einem Offensivfeuerwerk aus der Halbzeitpause kommen, zerschlug sich schnell. Mit Mainka für Bendovskyi sollte frischer Wind auf der rechten Außenbahn kommen, doch wieder war das Essener Spiel spätestens an der gegnerischen Strafraumgrenze zu Ende. Gefährlich wurde es für Münster-Keeper Buchholz auch im zweiten Durchgang nie. Daran änderten auch die Einwechslungen von Dirk Heinzmann und Holger Lemke als weitere Offensivkräfte nichts.
Besser machten es die Preußen. In der 85. Minute vernaschte Güvenisik Sebastian Zinke, der sich nur mit einem Foul im Strafraum zu helfen wusste. Den fälligen Strafstoß wollte zuerst Güvenisik selbst schießen, doch wohl aus „Deeskalationsgründen“ schnappte sich Kara den Ball und verwandelte sicher (85.). Zwei Minuten später traf Julian Loose mit einem abgefälschten Schuss zum 4:0 Endstand. Nach dem Spiel wurden die RWE-Kicker mit verhaltenem Beifall von den RWE-Fans verabschiedet.
Bleibt zu hoffen, dass der neue Sportliche Leiter Hermann Andreev gestern genau hingeschaut hat und mit Peter Hyballa einen Kader zusammenstellen wird, bei dem die Einstellung stimmt. Gestern war das ganz sicher nicht bei allen Spielern der Fall.
Jawattdenn-Spielerbewertung
Maczkowiak [4] |
Cannata [6+] |
Herzig [4] |
Zinke [5+] |
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Brauer [3+] |
Kurth [4] |
Ouedraogo [4+] |
Wunderlich [4] |
Bendovskyi [5] |
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Chitsulo [4] |
Mainka [4] |
Heinzmann [5] |
Lemke [o.B.] |
Preußen Münster
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