08.05.2010

Rot-Weiss Essen - SV Waldhof Mannheim


Nichts auszusetzen?

Nach den herrlichen Temperaturen des vergangenen Wochenendes haben die Eisheiligen noch einmal zugeschlagen und sorgten für Kälte und Regen und damit für ein wenig frühlinghaftes Spiel kurz vor Saisonende. Der Mannheimer Anhang trotzte dem Wetter, der weiten Anreise und dem ungünstigen Termin und erschien sehr zahlreich. Selten war der Gästeblock so gefüllt, das war schon beachtlich. Insgesamt verfolgten 4.200 Zuschauer den ungefährdeten Sieg der Rot-Weissen über Waldhof Mannheim.

Die Aufstellung wurde nach dem Sieg über Borussia Mönchengladbach leicht verändert. Timo Brauer besetzte wieder die rechte Außenbahn und Giovanni Cannata fand sich auf der Bank wieder. Dafür rücke Igor Bendovskij ins defensive Mittelfeld. Diese Maßnahme hat sich gelohnt, denn Bendovskij machte sein mit Abstand bestes Spiel im RWE-Trikot. Außerdem ersetzte Daniel Chitsulo Robert Mainka im linken Mittelfeld.

Die erste Halbzeit war durchaus ansehnlich, viele Möglichkeiten gab es aber nicht, eine davon hatte es aber in sich. RWE wurde von Mannheim überrascht, die sehr angriffslustig starteten. Nach 20 Minuten waren es aber die Hausherren, die den Takt vorgaben. Im ersten Durchgang hatten die Mannheimer offensichtliche Probleme mit dem Untergrund. Immer wieder rutschten die Spieler aus und für RWE waren Wege frei, die sie aber selten nutzten, um zählbares zu erreichen. Zum ersten Mal wurde es in der 24. Minute gefährlich. Daniel Chitsulo schoss nur knapp neben das Tor, weil ein Abwehrspieler abfälschte. Die darauffolgende Ecke führte ebenfalls beinahe zum Tor. Sebastian Zinke bekam das Leder auf den Fuß, er bugsierte es aber über die Latte.

Die größte Möglichkeit hatte allerdings Igor Bendovskij in der 27. Minute. Der Ukrainer fasste sich ein Herz und hielt aus 30 Metern drauf. Das Leder klatschte wuchtig gegen das Lattenkreuz, das wäre ein Kandidat für das Tor des Monats gewesen. Mannheims Keeper Knödler war chancenlos. Es blieb aber zur Halbzeit beim 0:0, aber man konnte bereits ein positives Fazit ziehen. Der Einsatz stimmte und RWE war jederzeit das aggressivere Team. Nun musste die Leistung auch in der zweiten Halbzeit gehalten werden.

Das Ergebnis zeigte, dass RWE nicht nachließ. Vor einem Treffer gab es noch einen Aufreger. In der 61. Minute verlor Mannheims Michael Reith vollständig die Nerven und sprang mit Anlauf Dennis Bührer von hinten in die Beine. Das war eine dunkelrote Karte, die der DFB hoffentlich auch entsprechend bestraft, denn ein solches Verhalten hat auf dem Platz keinesfalls etwas verloren. Völlig unverständlich war diese Aktion auch deswegen, weil es im Mittelfeld passierte, in einem Moment, in dem keine konkrete Gefahr für den Gegner ausging.

In Überzahl klappte es dann auch mit dem Toreschießen. Der eingewechselte Robert Mainka flankte auf den Kopf von Sebastian Stachnik. Dieser legte den Ball in die Mitte des Strafraums, wo Mike Wunderlich lauerte, der per Flugkopfball das 1:0 erzielte. Keine zehn Minuten später jubelten die RWE-Fans erneut. Stachnik und Mainka passten den Ball auf Mike Wunderlich, der scharf in den Strafraum passte. Dort war David Szabo zur Stelle und lenkte den Ball zu seinem Ärger ins eigene Netz. Kurz darauf machte Robert Mainka selbst den Sack zu. Nach schöner Vorarbeit von Dennis Bührer erhöhte er auf 3:0. Kurz vor Schluss machte Mannheim dann den Ehrentreffer zum 1:3. Daniel Reule narrte die Abwehr und vollstreckte mustergültig. Die Essener brauchten aber nicht mehr zu zittern. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch die gelbrote Karte von Sebastian Zinke erwähnt, die er nach einem taktischen Foul erhielt. Da Zinke aber ohnehin in Bochum gesperrt gewesen wäre, da er die fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, hat dieser Platzverweis keine Auswirkungen.

Nach einer anständigen Leistung gewinnt RWE leistungsgerecht mit 3:1 und klettert auf der Tabelle auf Platz Vier, wenn Köln am Samstag nicht gewinnt. Es gab heute nichts auszusetzen. Oder eigentlich doch: Warum konnten diese Leistungen nicht früher abgerufen werden. Die Probleme wären jetzt sicherlich weniger schwerwiegend an der Hafenstraße. Es geht aber, wie es allen bekannt ist, mit einem sehr wichtigen Spiel am Dienstag weiter. Der Wuppertaler SV ist im Niederrheinpokal zu Gast. Dies ist der dickste Brocken in dieser Saison, wenn es darum geht sich für die erste DFB-Pokalrunde zu qualifizieren. Mit der heutigen Leistung würde RWE ein gehöriges Pfund in die Waagschale werfen und der WSV muss darauf auch erst einmal reagieren können.

Jawattdenn-Spielerbewertung

André Maczkowiak
Maczkowiak
[3]
Timo Brauer
  Brauer
[2]
Sebastian Zinke
Zinke
[3+]
Denny Herzig
Herzig
[3]

Dennis Bührer
Bührer
[3+]

Bartosz Broniszewski
Broniszewski
[3]
Alassane Ouedraogo
Ouedraogo
[3]
Mike Wunderlich
Wunderlich
[2]
Igor Bendovskyi
Bendovskyi
[2-]
Daniel Chitsulo
Chitsulo
[3]
Sebastian Stachnik
Stachnik
[3]
Robert Mainka
Mainka
[o.B.]
Patrick Schnier
Schnier
[o.B.]
Dirk Heinzmann
Heinzmann
[o.B.]
   


Rot-Weiss Essen

Maczkowiak - Brauer, Herzig, Zinke, Bührer - Broniszewski - Ouedraogo (84. Schnier), Wunderlich, Bendovskyi - Stachnik (85. Heinzmann), Chitsulo (62. Mainka)

Waldhof Mannheim

Knödler - Böcher, Szabo, Banouas (83. Hartmann), Huckle - Bauder (78. Jüllich), Laping, Oppermann (78. Pandong), Schwall - Reith, Reule

Tore 

1:0 Wunderlich (67.), 2:0 Szabo (75., Eigentor), 3:0 Mainka (79.), 3:1 Reule (82.)


Zuschauer

4.835

Schiedsrichter

Frömel (Ibbenbüren)

Gelbe Karten

Laping, Schwall

Gelb-Rote Karte

Zinke (Essen) wegen wiederholten Foulspiels (88.)

Rote Karte

Reith (Mannheim) wegen groben Foulspiels (60.)


Spieler des Spiels - 32. Spieltag