21.02.2010
Rot-Weiss Essen - SC Verl
Reichlich Arbeit
Als die 5.250 Zuschauer am Samstag-Nachmittag das Stadion verließen, blieben sie: diese Fragezeichen. Wie sollte das Spiel bewertet werden? RWE gewann das erste Spiel nach der Winterpause mit 2:0, ein glanzloser Arbeitssieg, der am Ende aber gerecht war, weil er erkämpft wurde.Im ersten Spiel nach dem Abgang von Torjäger Sascha Mölders, benötigten die Rot-Weissen eine Menge Glück, um am Ende als Sieger das Feld zu verlassen. Zu viele unnötige Ballverluste, Abspielfehler und ein schwaches Zweikampfverhalten zeichnete das Rot-Weisse Spiel aus. Dabei wirkten die Neuzugänge Daniel Chitsulo, der als hängende Spitze von Anfang an für Spielkultur sorgte, Igor Bendovskyi auf links und Alassane Ouedraogo auf rechts als Verstärkung, wobei Igor Bendovskyi in der ersten Spielhälfte viele Zweikämpfe verlor.
Die Verler waren mit einem schnell zu erkennenden System angereist. Hinten sicher stehen und dann immer wieder mit wenigen Ballkontakten das gesamte Spielfeld überbrücken, um dann so in die 1:1-Situation mit den oftmals überforderten Essener Abwehrspielern einzutreten.
Es waren auch die Verler, die sich in der ersten Halbzeit die größeren Chancen herausspielten. Allein der bullige Stürmer Christian Knappmann hätte zweimal die Führung für die Gäste erzielen können, doch Torhüter Andre Maczkowiak war in jeder Situation der Sieger. Auch die weitere Torszene durch Bernhard Venker konnte der Keeper entschärfen. Auf der anderen Seite wurde immer wieder Sebastian Stachnik gesucht, der es allerdings gegen die gut organisierte Verler Verteidigung schwer hatte und aus dem Essener Mittelfeld oft umständlich angespielt wurde. Seine beste Szene war gleichzeitig auch die strittigste dieser Hälfte, als Sebastian Stachnik allein vor dem Verler Torhüter Milos Mandic auftauchte und nach einer Berührung strauchelte. Doch der Elfmeterpfiff blieb aus, weshalb es mit einem verdienten 0:0 in die Kabinen ging.
In der zweiten Hälfte blieb das Bild vorerst unverändert. Doch als in der 52. Minute Dennis Bührer einen Freistoß in den Strafraum flankte und Sebastian Stachnik am höchsten sprang, fiel überraschend das 1:0. Wie so oft im Fußball wirkte die Heimmannschaft fortan befreit und teilweise selbstbewusst. Einzig die guten Torchancen konnten die Essener nicht nutzen. Doch da die Verler nach dem 0:1 wenig zu bieten hatten, wirkte das zwischenzeitliche Ergebnis sicher.
Nach der besten Kombination in dieser Partie war es Denny Herzig, der in Manier eines Mittelstürmers zum 2:0 (68.) einschob. Wieder an diesem Tor beteiligt war Sebastian Stachnik, der den Ball schnell weiterleitete.
An diesem Spielstand änderte sich nichts mehr. RWE zeigte deutlich Baustellen auf, die irgendwie zur Gesamtsituation des Vereins passen. Auf die andere Baustelle machten die Fans der Osttribüne aufmerksam, die mit mehreren Transparenten („Reiniger flankt. Aus dem Hintergrund wollte Hülsmann schießen...Fehlpaß“) auf die Stadion-Neubau-Situation und auf die Stadiondemo am 20.03.2010 aufmerksam machten.
Es folgt das Niederrheinpokalspiel gegen Velbert am Mittwoch und das Auswärtsspiel in Düsseldorf. Es bleibt zu hoffen, dass an die Leistung der zweiten Halbzeit angeknüpft werden kann.
Jawattdenn-Spielerbewertung
Maczkowiak [3+] |
Cannata [3-] |
Broniszewski [3] |
Herzig [2] |
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Neubauer [3+] |
Wunderlich [3+] |
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Bendovskyi [3+] |
Chitsulo [3] |
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Stachnik [3+] |
Kurth [o.B.] |
Lemke [o.B.] |
Heinzmann [o.B.] |
Rot-Weiss Essen
Maczkowiak - Cannata, Herzig, Broniszewski, Bührer - Neubauer, Wunderlich - Ouedraogo, Bendovskyi (77. Lemke) - Chitsulo (71. Kurth), Stachnik (82. Heinzmann) SC Verl
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