15.03.2010

Fünf Fragen an...

von Redaktion

Was ist eigentlich bei unserem nächsten Gegner los? Wie bewerten Spieler/Trainer/Verantwortliche anderer Vereine unseren RWE? Wer Antworten auf diese Fragen sucht, wird von nun an bei Jawattdenn.de fündig. In der neuen Kategorie "Fünf Fragen an..." befragen wir vor jedem Spiel aus Essener Sicht interessante Spieler, Trainer oder anderen Persönlichkeiten unseres nächsten Gegners. Diesmal stellte sich Saarbrückens Trainer Dieter Ferner den Jawattdenn.de Fragen.


Fünf Fragen an ... Dieter Ferner (Trainer 1. FC Saarbrücken)

1. Herr Ferner, nach den ersten beiden Spielen stand Ihre Mannschaft am Tabellenende, dann folgte ein unglaublicher Lauf, der den FCS bis an die Tabellenspitze führte. Ist die Mannschaft gefestigt genug, auch am Saisonende ganz oben zu stehen?

Wer nach 21 Spieltage vorne steht hat auch das Potenzial am letzten Spieltag die Position einzunehmen. Das hängt aber von so vielen Kleinigkeiten ab, die man nicht voraussehen kann. Vor allem in dieser durch viele Spielausfällen geprägten Saison ist es sehr schwierig eine Prognose abzugeben. Vielleicht entscheidet über die Platzierung am Ende der Saison der Faktor "wer hat die beste Bank", um Ausfälle die während der vielen englischen Wochen unweigerlich auftreten, zu kompensieren.


2. Wie schätzen Sie die Essener Mannschaft ein, wo wird RWE am Ende der Spielzeit landen?

Von der individuellen Besetzung hat RWE eines der Besten, wenn nicht überhaupt das beste Team der Regionalliga West. Ich bin der Überzeugung, dass die Mannschaft auch noch nicht aus dem Titelrennen ausgestiegen ist. Wenn diese Mannschaft in einen Lauf kommt, das hat man im Laufe der Vorrunde an meiner Mannschaft gesehen, bin ich der Überzeugung, dass sie noch in den Titelkampf eingreifen kann. Darum ist es für uns ganz wichtig im direkten Vergleich den Abstand wenigstens zu halten.


3. Sie waren viele Jahre im Amateur- und Jugendbereich des 1. FC Saarbrücken tätig. Was macht die Arbeit mit jungen Fußballern so interessant?

Fußball im Jugend -und Amateurbereich ist daher so interessant, weil man Spieler entwickeln und noch formen kann. Man steht nicht so unter Druck, kann den Spielern Freiheiten auf dem Platz geben um die Veranlagung und das Talent, das natürlich jeder mitbringen muss, auszuleben. Als Trainer einer 1. Mannschaft, vor allem bei einem Traditionsverein, ist nur das Ergebnis des nächsten Spieltages von Relevanz. Das mag man bedauern, ist aber so.


4. Sie sind schon seit über 40 Jahren im Geschäft, wird man da nicht irgendwann müde?

Der Tag an dem das eintritt, ist der Tag an dem ich meine Fußballschuhe und meinen Trainingsanzug ausziehe und sage: "Das wars."


5. Neben Essen und Saarbrücken tummeln sich in der Regionalliga West noch weitere Mannschaften mit großer Tradition und müssen um ihr Überleben kämpfen. Die Zweiten Mannschaften der Bundesligisten dagegen haben deutliche bessere finanzielle Voraussetzungen. Haben die Traditionsteams überhaupt noch eine Chance, sich irgendwann noch einmal höherklassig zu etablieren?


Eine Chance hat man natürlich immer. Die Frage ist, wie lange kann ein Verein das finanziell durchhalten ein Regionalligateam zu unterhalten. Wir haben natürlich ein zweites Jahr in der Regionalliga eingeplant, ob ein drittes in diesem finanziellen Rahmen zu stemmen ist, ist mehr als fraglich. Hier muss der DFB sich mit Sicherheit in den nächsten paar Jahren etwas einfallen lassen um die Regionalliga interessanter zu gestalten. Zum Beispiel eine Regionalliga nur für die zweiten Mannschaften, Aufstiegsmöglichkeit auch für den Zweiten. Es gäbe da mit Sicherheit viele Möglichkeiten. Vieles wird von den Erstliga-Vereinen abhängen. Wenn die wollen, dass alles beim alten bleibt, bleibt es so.