Nachdem unsere Mannschaft am Freitag mit einem furiosen Auftakt die
Saison eröffnete, folgten rund eine halbe Stunde später schon die
nächsten Partien. Dabei besiegte die Amateure des 1. FC Kaiserslautern
im Südwest-Derby Wormatia Worms mit 1:0. Beide Mannschaften tasteten
sich zunächst vorsichtig ab, agierten vor allem defensiv sehr stabil
und kamen nur vereinzelt zur Torchancen. Erst nach dem Wechsel
gestaltete sich die Partie offener. Worms erarbeitete sich mehr
Spielanteile, blieb allerdings vor dem Tor zu harmlos und hatte bei
einem Schuss von Marcel Gebhardt, der nur den Außenpfosten touchierte,
gehöriges Pech. Mitte der zweiten Hälfte wendete sich das Blatt und die
966 Zuschauer sahen einen immer stärker werdenden FCK. Die Mühen wurden
schnell belohnt. Sebastian Stachnik erzielte das Tor des Tages (76.)
und markierte damit gleichzeitig den glücklichen Endstand.
In der dritten Partie des Freitagabends besiegte die zweite Mannschaft
des 1. FC Köln überraschend Eintracht Trier. Das Team von Trainer
Werner Weiss musste sich vor 800 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion den
FC-Bubis mit 2:0 geschlagen geben. Die Führung erzielte Carsten
Cullmann in der 24. Minute, nachdem die Geißböcke vor allem in Hälfte
Eins das überzeugendere Team stellte. Trier agierte nervös und
zerfahren, ergriff erst nach dem Pausentee die Initiative. Doch die
etwa 300 aus Trier angereisten Fans konnten nur wenige Torchancen ihrer
Elf bewundern. Der FC agierte aus einer stabilen Defensive heraus und
verlegte sich vor allem auf das Konterspiel.
Die Taktik ging auf. Moritz Hartmann erhöhte in der 83. auf 2:0 und
bescherte der Eintracht einen denkbar mageren Auftakt in die neue
Saison.
Reichlich Tore fielen in den Partien am Samstag. Eine attraktive Partie
zeigte Bayer Leverkusen II beim SC Verl. Die Elf von Trainer Ulf
Kirsten begann das Spiel mit hohem Tempo und war von Beginn an
hellwach. Die Tore fielen aber auf der anderen Seite. Nach einem Verler
Konter stürmte Bayer Torwart Fabian Giefer aus seinem Kasten,
Schiedsrichter Henschel wertete seinen Einsatz jedoch als Foul.
Musemestre Bamba verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:0. Die
Werks-Elf marschierte davon unbeeindruckt weiter Richtung Milos Mandic,
dem Keeper der Verler und es war der frischgebackene U19 Europameister
Richard Sukuta-Pasu, der aus kurzer Distanz zum verdienten Ausgleich
einschieben konnte. (21.). Nur acht Minuten später ging Bayer nach
einem sehenswerten Distanzschuss durch Atanas Kurdov in Führung. Mit
dem Seitenwechsel brachte Verls Trainer Mario Ermisch eine zweite
Spitze. Die 500 Zuschauer sahen eine wesentlich offensivere und
präsentere Elf. Jeton Arifi nutzte in der 62. einen Fehler in der
Bayer-Abwehr und glich zum 2:2 aus. Kurz vor Schluss
vergab Verls Christian Kappman noch die Riesenchance den ersten Dreier
an die Poststraße zu holen, doch sein Kopfball verfehlte das Ziel und
so blieb es beim leistungsgerechten 2:2. Beide Mannschaften zeigten vor
allem offensiv ansprechende Leistung.
Der erste Tabellenführer der jungen Saison kommt aus Bochum. Die U23
des VfL setzte sich mit einem überzeugenden 5:1 gegen desolate
Cloppenburger im Wattenscheider Lohrheide-Stadion durch. Schade, dass
nur 300 Zuschauer diesen tollen Auftakt sehen wollten. Lediglich in der
Anfangsphase konnten die Gäste die
Partie offen gestalten, ehe die Bochumer Lehrstunde in Sachen
Saisonstart begann. Sami El-Nounou (17.) besorgte per Elfmeter die
Führung, Jürgen Duah (35.) und abermals El-Nounou (39.) entschieden die
Partie bereits vor Ablauf der ersten 45 Minuten. Nach dem Wechsel
lösten sich die Cloppenburger etwas aus ihrer Starre und erzielten
durch Erdin Terzic (60.) gar den ersten Treffer, doch schnell stellen
die Bochumer durch Lukas Schmitz (72.) den alten Abstand wieder her.
Mit dem Schlusspfiff erhöhten die Bochumer noch einmal durch Alexander Neumann auf 5:1 und sicherten sich damit die Tabellenführung.
Wohin man auch schaut, die Zweitvertretungen der Profis sind
allgegenwärtig. Und von Duellen zwischen solchen Teams wird es in
dieser Saison reichlich geben. Am 1. Spieltag traf der BVB II auf Mainz
II und immerhin 330 Zuschauer verfolgten im Stadion Rote Erde eine
überzeugende Schwarz-Gelbe Elf. Die Jungs von Trainer Theo Schneider
erarbeitete sich gleich zu Beginn einige gute Gelegenheiten, ließ
jedoch im Abschluss die nötige Konsequenz vermissen. Erst in der 43.
Spielminute fiel der Führungstreffer durch den aus Magdeburg gekommenen
Neuzugang Christopher Kullmann. Nur zwei Minuten später erhöhte Yasin
Öztekin auf 2:0. Mit diesem Resultat ging es in die Halbzeit. Die
Mainzer Hoffnungen auf einen schnellen Anschluss wurden mit Anpfiff der
zweiten Hälfte jäh im Keim erstickt, als Uwe Hünemeier einen Freistoß
direkt einen in das Eck zum 3:0 zirkelte. Dem Mainzer Roman Neustädter
wurde das Treiben ein wenig zu bunt. Er fasste sich in der 56. Minute
ein Herz und hämmerte die Kugel in das Dortmunder Gehäuse. Einmal mehr
zeigten die Dortmunder Abschlussschwächen, die in der Folge zahlreiche
gute Kontermöglichkeiten ungenutzt ließen. Erst in der Nachspielzeit
köpfte Daniel Gordon nach einer Ecke zum verdienten 4:1 Endstand ein.
Fünf Tore gab es ebenfalls in der Partie zwischen – einmal tief Luft
holen – dem FSV Ludwigshafen Oggersheim und dem 1. FC Kleve. 800
Zuschauer verfolgten dabei im Südwest-Stadion der Ludwigshafener eine
ansprechende Partie. Martin Gollasch erzielte für die Platzherren dabei
bereits in der 15. Minute das 1:0. Der Treffer stellte den Spielverlauf
ein wenig auf den Kopf, da die Mannschaft aus Kleve, um Trainer Arie
van Lent, bis dahin eindeutig das bessere Team stellte. Enis Hajri
erzielte mit der zweiten Chance des FSV das zweite Tor. Alan Dos Santos
nutzte in der 44. einen kapitalen Abwehrschnitzer der Abwehr und schob
zum 3:0 ein. Die Klever kamen energisch aus der Kabine und erzielten
nach dem Seitenwechsel durch Umut Akpinar (53.) den längst überfälligen
ersten Treffer. Der FC drückte den FSV fortan immer tiefer in die
eigene Hälfte, ohne jedoch zum zählbaren Erfolg zu kommen. Erst kurz
vor
Schluss
konnte Neuzugang Patrick Schnier auf 2:3 verkürzen. Der Treffer fiel
jedoch zu spät, so dass der 1. FC Kleve mit einer Niederlage in die
Saison startet.
Der von vielen Experten als ärgster Konkurrent um den Aufstieg
angesehene Club, dürfte der SV Elversberg sein. Umso erstaunlicher,
dass sich nur 700 Zuschauer auf den Weg zur Kaiserlinde begaben, um den
Auftakt ihres Vereins gegen die U23 aus Mönchengladbach zu verfolgen.
Auf beiden Seiten wusste man um die
Spielstärke
des Gegners und so kam es in Hälfte eins nur zu Rasenschach und einigen
wenigen Gelegenheiten nach Standardsituationen. Nach einer Ecke nutzte
Elversbergs Martin Willmann (26.) eine Unaufmerksamkeit der Gladbacher
Hintermannschaft zum Führungstreffer für die Hausherren. Die blieben
nach der Führung jedoch weiter passiv und verlegten sich auf das
Verwalten der knappen Führung. Die Borussia machte Druck, ohne jedoch
gefährlich vor dem Kasten aufzutauchen. Erst nach der Pause löste man
sich etwas aus den taktischen Zwängen und vor allem die Borussia
riskierte nun mehr. Tezcan Karabulut glich zum mittlerweile verdienten
1:1 aus. Auch nach dem Ausgleich ließen sich die Elversberger nicht aus
der Reserve locken und agierten viel zu passiv, so dass es letztendlich
bei dem leistungsgerechten Unentschieden blieb.
Ein besonderes Augenmerk dürfte an diesem Spieltag bei den
Rot-Weiss
Fans vor allem auf die Begegnung am Sonntag gelegt werden. Unser
nächster Gegner, die U23 des FC Schalke, traf auf Preußen Münster. Vor
5237 Zuschauern, im Vergleich zu den anderen Begegnungen die am besten
besuchte Partie des Spieltages, trennte man sich schiedlich-friedlich
in Veltins-Arena 1:1. Dabei wurden die Schalker durch Peter Lövenkrands
und Albert Streit aus der Bundesliga verstärkt. Überzeugen konnte vor
allem der Hausherr, während die Gäste durch viele Fehlpässe im
Mittelfeld erst gar keinen Spielaufbau zustande bekamen. Nennenswerte
Torchancen erspielte sich keines der beiden Teams. Erst in Hälfte zwei
ergaben sich Möglichkeiten. Einen Kopfball von Uwe Seggewiß konnte
Schalke-Torwart Mohamed Amsif nur abklatschen, Mehmet Kara (60.) nutzte
den Fauxpas zum Führungstreffer für die Adler. In der 75. Minute
sicherte Preußen-Keeper David Bucholz nach einem fragwürdigen Elfmeter
den Münsteranern noch die Führung, war aber dann nur drei Minuten
später bei einem Auftritt von Peter Lövenkrands machtlos. Der Däne
spurtete über das halbe Feld und netzte bei seiner Sologala zum 1:1
ein.
Enttäuschungen, Ernüchterung und Jubel herrschten bei den Teams der
Regionalliga West nach dem 1.Spieltag. Der Saisonstart begann
verheißungsvoll und bot den leider viel zu wenigen Zuschauer in den
Stadien attraktive Begegnungen mit zahlreichen Treffern. Es bleibt zu
hoffen, dass die Liga dieses spielerische Niveau hält und damit in den
kommenden Wochen mehr Zuschauer in die Stadien ziehen wird.