Hauptaugenmerk galt da natürlich trotzdem noch dem Tabellenführer aus Kaiserslautern und dessen verzweifeltem Kampf, die ganz stark aufspielenden Borussen aus Dortmund weiter in Schach zu halten. Gegen die U23 aus Leverkusen gelang dies aber nur 18 Minuten. In eben dieser Minute egalisierte Leverkusens Martin Kratz die Führung der Gäste aus der Pfalz sechs Minuten zuvor. Damit begann die zweite Demontage des Noch-Tabellenführers in diesem Jahr. Denn Leverkusen legte nach: Zuerst das 2:1 durch Sascha Marquet in der 24. Spielminute und sechs Minuten vor der Pause erhöhte erneut Martin Kratz per Foulelfmeter auf 3:1. Wer glaubte Lautern würde sich noch einmal aufbäumen sah sich getäuscht, spätestens in der 48. Minute mit dem 4:1 durch Kevin Marquet war das Spiel endgültig entschieden. Im der 74. Spielminute erhöhte Kaiserslautern die Niederlage sogar noch selber durch ein Eigentor von Boris Becker. Nein, nicht der Ex-Tennisstar, sondern sein Namensvetter Jahrgang 1991.

Liga ist zuweilen wie eine Wundertüte. Mal bekommt man sieben Tore, mal macht man selber gleich vier. So wurde Lotte kurzerhand mit einer 4:1-Klatsche wieder zurückgeschickt. Matteo Monetta in der 9. Spielminute und Marco Lapidakis in Minute 30 sorgten für eine 2:0-Führung zur Pause. Die Sportfreunde aus Lotte fuhren mit der Empfehlung von vier Siegen in Folge nach Ludwigshafen, um dort den nächsten Sieg klarzumachen, hatten diese doch sechs Tage zuvor noch sieben Tore in Dortmund kassiert. Doch dieLottes Marcus Fischer machte es mit seinem Anschlusstreffer in der 64. Spielminute noch einmal spannend, aber praktisch mit dem Gegenzug traf Eugen Helmel zum 3:1 für Oggersheim. Nur fünf Minuten später baute Jens Leithmann die Führung auf 4:1 auf und Lotte war geschlagen.

Nach dem 1:1 gegen RWE sprach Mario Basler davon, in Mainz möglichst drei Punkte einzufahren. Bis zur 80. Spielminute sah es auch noch recht gut aus, dann jedoch verwandelte Profileihgabe Christian Demirtas einen umstrittenen Foulelfmeter, nachdem Triers Kevin Lacroix Mainz’ Alexandar Petreski gefoult haben sollte. Zu allem Überfluss wurde in der anschließenden hitzigen Diskussion auch noch Triers Josef Cinar wegen Schiedrichterbeleidigung vom Platz gestellt, so dass Trier fortan in Unterzahl agieren musste. Bis dahin war Trier die deutlich tonangebende Mannschaft, schaffte es aber nicht, eine der zahlreichen Chancen zu verwerten. In der letzten Minute des Spiels gab es dann noch eine zweite umstrittene rote Karte wegen groben Foulspiels für den Torschützen gegen RWE, Wilko Risser, es blieb letztendlich beim glücklichen 1:0 für Mainz.

Im vierten Freitagsspiel wollte Schlusslicht Kleve nach dem Auswärtserfolg in Bochum gegen Kölns U23 nachlegen. Doch der Schuss ging nach hinten los: Köln ging bereits nach acht Minuten durch Marius Laux in Führung. Zwar gelang Kleve’s Mark Zeh nach 20 Minuten der Ausgleich, der jedoch nur zehn Minuten halten sollte. Nach einer halben Stunde nämlich konnten die Zuschauer drei Tore in nur vier Minuten bestaunen. Die zweite Führung der Geißböcke durch Sebastian Zielinsky konnte erst erneut Mark Zeh zwei Minuten später noch einmal egalisieren, zwei weitere Minuten später aber traf Tim Bauer zur dritten Kölner Führung und damit gleichzeitig zum Halbzeitstand. Nach dem Wechsel konnte Kleve nicht mehr zulegen und kassierte durch Moritz Hartman noch die Gegentreffer vier (57.) und fünf (74.).

Am Samstag bekam es die aktuell wohl mit Abstand beste Mannschaft der Regionalliga West, Borussia Dortmunds Zweitvertretung, mit dem SC Verl zu tun. Und nach den sieben Toren am letzten Spieltag gegen Ludwigshafen-Oggersheim legten die BVB-Bubis gleich mal vier weitere nach. Sebastian Tyrala traf nach neun Minuten per Foulelfmeter zum 1:0-Halbzeitstand, verschoss sogar noch einen zweiten Elfer, ehe Christopher Kullmann mit seinem 16. Saisontor in Minute 62, Marcus Piossek in Minute 69 und Mehmet Boztepe in der letzten Spielminute nachlegten. Während Dortmund nun mit einem Spiel weniger nur noch einen Punkt hinter Kaiserslautern liegt, muss langsam auch Sascha Mölders um die Torjägerkanone zittern.

In einem weiteren Spiel der viel zu vielen Zweitvertretungen trafen vor 328 handgezählten Zuschauern Borussia Mönchengladbach und der VfL Bochum aufeinander. Nach Toren von Ex-Bundesliga-Spieler Sören Seidel (10.) und Mirhudin Kacar (40.) gewannen die kleinen Fohlen die Partie. Unser nächster Gegner Bochum bleibt damit nur ganz knapp oberhalb der Abstiegsplätze stecken.

Nach drei Heimsiegen in Folge bleiben sich zumindest die kleinen Knappen treu und verloren auswärts mal wieder, diesmal gleich 1:4 beim SV Elversberg. Matchwinner in diesem Spiel war Andreas Haas, der gleich dreimal für Elversberg traf (10., 21. und 57.). Schalke gelang dann zwar der Ehrentreffer durch Maurice Kühn in der 63. Minute, Elversberg setzte aber durch Nico Zimmermann in der 73. Minute den Schlusspunkt.

Was RWE oftmals nicht gelang, schaffte Preußen Münster, nämlich ein Spiel in den letzten Minuten doch noch zu gewinnen. Lange Zeit sah es gegen Wormatia Worms nach einem 0:0 aus, dann markierten jedoch Jerome Assauer sieben Minuten und Michael Erzen fünf Minuten vor Schluss noch zwei Treffer. Münster gelang damit der Sprung auf Platz drei, RWE fällt (auch aufgrund ein oder sogar zwei Nachholspiele Rückstand gegenüber der Konkurrenz) zurück auf Platz sechs.

In der Tabelle scheint Lautern die Luft auszugehen, Dortmund sieht mit dem momentanen Lauf wie der klare Aufstiegsfavorit aus. Von Platz drei bis Platz 14 tummeln sich die Mittelfeldaspiranten, gerade einmal um sieben Punkte getrennt. Bochum steht mit 24 Punkten noch zwei Punkte über dem ersten Abstiegsplatz, auf denen aktuell Cloppenburg, Worms und fast schon abgeschlagen Kleve stehen. Man sollte gar nicht darüber nachdenken, dass drei symphatische Vereine die Liga verlassen müssen, damit von unten mit Fortuna Düsseldorf II und evtl. Alemannia Aachen II zwei weitere Amateurmannschaften den Sprung in die Regionalliga West schaffen können, während nur eine (Dortmund oder Lautern) sie verlässt. Lieber DFB, so verurteilt man die vierten Ligen mangels Zuschauereinnahmen zum Tode!