23.04.2009
SC Verl - Rot-Weiss Essen
Die kleine Hoffnung auf eine Wende…
… oder eine leichte Neigung zum Sadomasochismus gehören wohl zu den wenigen Gründen, die den auch noch so treuen RWE-Fan zu einer Fahrt nach Verl bewegen können. Die Erwartungshaltung sinkt jedenfalls deutlich, nachdem die Formkurve der Mannschaft scheinbar immer noch keinen Tiefpunkt erreicht hat und diese auch unter dem neuen Trainer keine Anstalten macht, die Saison anständig (also zumindest kämpferisch tadellos) ausklingen zu lassen.Der SC Verl spielt bislang eine solide Saison im Rahmen der Erwartungen, nachdem man im Sommer zahlreiche Leistungsträger ziehen lassen musste - unter anderem Silvio Pagano und Robert Mainka. Der unter Halbprofibedingungen arbeitende Club zeichnete sich durch eine kompakte Defensive und einen recht harmlosen Angriff (nur zwei Teams erzielten weniger Treffer) aus. Bester Torschütze des Vereins ist der regionalligaerfahrene Stürmer Christian Knappmann (Koblenz, Offenbach, Verl) mit sieben Treffern.
Dem wenig torhungrigen Mittelfeld soll der Winterpausenneuzugang und über zwei Meter große Oliver Glöden zu mehr (Tor-)Gefährlichkeit verhelfen – mit erstem Erfolg, so erzielte jener Glöden am vergangenen Wochenende in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleichtreffer in Lotte.
Auf den Innenverteidiger Marcel Leenemann wird Trainer Mario Ermisch gelb-rot-gesperrt verzichten müssen, ansonsten kann er seine seit Saisonbeginn fast unveränderte Stammformation ins Rennen schicken.
Bei RWE sieht die personelle Situation ebenfalls recht entspannt aus, sofern sich nicht wieder kurzfristig Spieler auf der Ersatzbank verletzen. Die Lorenzbrüder trainieren wieder, Stefan Kühne hat seine Sperre abgesessen und David Czyszczon spürt seinen Hexenschuss nicht mehr. Ob diese vermeintlichen Führungsspieler auch in der Startelf stehen werden, steht jedoch in den Sternen. Über die Aufstellung kann im Allgemeinen nur spekuliert werden, denn eine Stammformation hat Middendorp noch lange nicht gefunden. Zudem laden die Leistung(sverweigerung)en einzelner Akteure in den vergangenen Spielen zum erneuten „Bäumchen-Wechsel-Dich“-Spielchen ein. Selbst Torwart André Maczkowiak kann sich seines Stammplatzes nicht mehr sicher sein, nachdem Middendorp die mangelnde Konstanz in seinen Leistungen bemängelte.
RWE kann eine unbekümmert aufspielende, aber dennoch kompakt stehende Verler Mannschaft erwarten, die man ohne entsprechendem Engagement und Konzentration nicht besiegen wird. Die Mannschaft steht dabei in der Pflicht, eine versöhnliche Restrunde zu spielen und somit eine konstruktive Basis für nicht ganz so leere Ränge bei den verbleibenden Heimspielen und für einen erneuten Anlauf in Richtung Aufstiegsplatz in der kommenden Saison zu schaffen.
Bilanz gegen Verl
Regionalliga Nord | ||||
Siege | Unentschieden | Niederlagen | Gesamt | |
Heim | 1 | 2 | 1 | 4 |
Auswärts | 2 | 0 | 2 | 4 |
Gesamt | 3 | 2 | 3 | 8 |
Regionalliga West | ||||
Siege | Unentschieden | Niederlagen | Gesamt | |
Heim | 3 | 1 | 1 | 5 |
Auswärts | 0 | 1 | 3 | 4 |
Gesamt | 3 | 2 | 4 | 9 |
Gesamt | ||||
Siege | Unentschieden | Niederlagen | Gesamt | |
Heim | 4 | 3 | 2 | 9 |
Auswärts | 2 | 1 | 5 | 8 |
Gesamt | 6 | 4 | 7 | 17 |