18.10.2008

Rot-Weiss Essen - Wormatia Worms


Befreiung gegen Worms


RWE-Worms Endlich folgten den selbstbewussten und vollmundigen Ankündigungen auch Taten, Wormatia Worms wurde mit einem auch in der Höhe verdienten 5:0 nach Hause geschickt. Dabei zeigten sich alle „Sorgenkinder“ der Mannschaft, die zuletzt weit von ihrer Bestform entfernt waren, deutlich verbessert.

Die Cloppenburg-Elf wurde von Michael Kulm auf zwei Positionen verändert. Überraschend rückte Turgul Aydin auf die für ihn ungewohnte Position des rechten Verteidigers. Gleichzeitig erhielt Jozef Kotula wohl einen Denkzettel für die zuletzt durchwachsenen Auftritte und fand sich auf der Ersatzbank wieder. Karadag wich für den wiedergenesenen Robert Mainka zurück in das linke Mittelfeld und Bührer auf seine angestammte Position in der Viererkette. Karabas musste auf der Auswechselbank Platz nehmen.

Worms nahm sich vor, nach dem Trierer Vorbild kompakt zu stehen, um so den gegnerischen Angriff gar nicht erst in Schwung kommen zu lassen. Das klappte bis zur zweiten Spielminute auch ganz gut, doch schon der erste lange Ball vom wiedererstarkten Stefan Kühne hebelte die Viererkette aus, und Robert Mainka demonstrierte direkt seine Bedeutung für den rot-weißen Angriff mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel in die Torwartecke – 1:0!
Eine Befreiung für RWE, das befürchtete Geduldsspiel war schneller beendet als Stadionsprecher Walter Ruege seine Sprecherkabine erreichen konnte. Als er endlich das 1:0 verkünden konnte, rappelte es bereits ein zweites Mal im Kasten von Wormatia-Keeper Müller: Mölders nahm einen langen Ball technisch sehenswert an und schickte Markus Kurth auf die Reise. Die völlig unsortierte und orientierungslose Wormser Hintermannschaft konnte dabei nur zusehen, wie Markus Kurth den Ball aus halblinker Position in die lange Ecke schob (4.).
„Kompakt stehen“ ist nur dann Erfolg versprechend, wenn die dafür notwendige Defensivqualität vorhanden ist. Worms zeigte jedoch, dass man nicht ohne Grund die löchrigste Abwehr der Liga besitzt. RWE ließ gemäß der Ankündigung von Beginn an durch Spielausrichtung und Körpersprache keinen Zweifel daran, wer das Spiel als Sieger verlassen wird – genau so muss man als Favorit in ein Heimspiel gehen!

RWE-Worms In der Folgezeit kontrollierte RWE das Spiel und hätte durch Mainka schnell ein 3:0 nachlegen können. Nachdem er einen Pass von Kurth unter Kontrolle gebracht und Torwart Müller umspielt hatte, wurde der Winkel ein wenig zu spitz und er verzog (14.)

  Bisweilen zeigte sich die Hintermannschaft im Gefühl der sicheren Führung ein wenig unkonzentriert. Erst konnte  Maczkowiak gegen Gutzler retten, der aus halblinker Position flach abzog (18.), dann musste Lorenz Kopf und Kragen riskieren, um einen Aydin-Patzer gegen Bolm wieder auszubügeln (22.). In der 32. Minute fehlte der weit aufgerückte Lorenz in der Hintermannschaft, so dass Bolm völlig frei in Richtung RWE-Tor marschieren konnte. Aber auch dieses Mal zeigte sich  Maczkowiak nervenstark in der 1-gegen-1-Situation und ersparte RWE damit womöglich eine kleine „Zitterphase“.

Vorentschieden war die Partie dann kurz vor der Pause: Torwart Müller konnte einen Kopfball von Kurth nach einer Flanke von Bührer nicht festhalten, so dass Mölders nur sein Bein ausstrecken und den Ball über die Linie stupsen musste (44.). Endlich wurde die Mannschaft wieder mit Applaus in die Pause begleitet!

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich, dass mit einem funktionierenden Mittelfeld Mölders sicherlich ein, wenn nicht sogar der herausragende Stürmer der Liga ist. Nachdem er schon abstaubend getroffen hatte, gelangen ihm in der zweiten Hälfte ein äußerst sehenswerter Treffer mit rechts (4:0; 52.) und ein fulminanter Abschluss mit links (5:0; 61.). Gerade beim 4:0 blitzte seine ganze Klasse auf, als er aus fast schon zu spitz gewordenem Winkel den Ball mit viel Gefühl über den Torwart hinweglupfte. Einziger kleiner Wermutstropfen für Mölders: in der Schlussminute verballerte er freistehend und überhastet einen lupenreinen Hattrick.

RWE-Worms Spätestens nach dem 4:0 steckte Worms auf und war ausschließlich um Schadensbegrenzung bemüht. RWE hätte noch mehr als nur einen weiteren Treffer erzielen können (Pagano, Karadag und Mölders vergaben), aber das tat der Freude nach Spielschluss keinen Abbruch.

Auch wenn Worms unerwartet schwach war, ein Maßstab ist das Spiel dennoch, zeigt es doch einmal mehr den zweifelsfrei vorhandenen Niveauunterschied zwischen RWE und den Vereinen aus dem unteren Tabellendrittel! Freilich gibt es mehrere Teams, die sich derartig abheben und aus dieser Liga womöglich eine Zweiklassengesellschaft machen werden. Deshalb muss die Mannschaft in Zukunft (am besten schon in Münster) auch regelmäßig beweisen, dass sie auch ohne eine frühe Führung ein Spiel gewinnen kann und sie sich qualitativ auch gegenüber der Konkurrenz um den Aufstieg das entscheidende kleine Bisschen abhebt. Dementsprechend folgerte auch Kulm in der Pressekonferenz: "Unsere Aufgabe ist es nun, Konstanz zu beweisen und dauerhaft an die gezeigte Leistung anzuknüpfen“. Möge auch dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden können!


Jawattdenn-Spielerbewertung

Matze
Maczkowiak
[3+]
Turgul Aydin
Aydin
[3]
Der Lange
Czyszczon
[3+]
Stefan Lorenz
S Lorenz
[2-]

Dennis Bührer
Bührer
[3+]

 Silvio Pagano
Pagano
[3+] 
Stefan Kühne
Kühne
[3-] 
Robert Mainka
Mainka
[2+] 
Bora Karadag
Karadag
[3+] 
Markus Kurth
Kurth
[2-] 
 Sascha Mölders
Mölders
[1-]
 Jozef Kotula
Kotula
[o.B.]
Leon Enzmann
Enzmann
[o.B.]
Chamdin Said
Said
[o.B.]
   


Rot-Weiss Essen

Maczkowiak - Aydin, Czyszczon, S. Lorenz, Bührer - Kühne - Pagano, Karadag (68. Enzmann), Mainka (60. Kotula) - Kurth (79. Said), Mölders  

Wormatia Worms

T. Müller - Süß, Roesner, Magin (64. Jones), Cuc (46. Gebhardt) - Klotz (46. Liesenfeld), Probst, Lang, Hertlein - Gutzler, Bolm

Tore

1:0 Mainka (2.), 2:0 Kurth (4.), 3:0 Mölders (44.), 4:0 Mölders (52.), 5:0 Mölders (62.)  


Zuschauer

7.632

Schiedsrichter

Willenborg (Osnabrück) 

Gelbe Karten

Enzmann - Jones  


Spieler des Spiels 8 - Sascha Mölders