29.11.2008

Rot-Weiss Essen - SV Elversberg


Geschenke

André Maczkowiak Der 28. November 2008 wird wohl nicht als Sternstunde des Fußballs in die rot-weißen Geschichtsbücher Einzug halten. Ein bitterkalter Novemberabend an dem der unbequeme Gast aus dem Saarland, die SpVgg. 07 Elversberg, der erwartet schwere Gegner wurde. Dass die Mannschaft am Ende Rot Weiß-Trainer Michael Kulm doch noch drei Punkte zum 43. Geburtstag überreichen durfte, lag an einem Torhüter und an einem Spieler, der eigentlich schon längt nicht mehr auf dem Platz war.

Michael Kulm hatte im Vorfeld die Stärke der Elversberger, von denen er selbst als Aufstiegskandidat sprach, wohl richtig eingeschätzt und so verwunderte es nicht, dass er seine erste Elf auf den Rasen schickte. Unter den elf rot-weiß gekleideten Hausherren fand sich keiner der jungen Spieler. Michael Lorenz bildete mit Stefan Kühne die Doppelsechs vor der Abwehr und der wiedergenesene David Czyszczon rückte dafür in die Innenverteidigung. Erfahrung satt um den Aufstiegskandidaten aus dem Saarland die Stirn zu bieten und drei wichtige Zähler im Kampf um den Aufstieg einzufahren.

Doch die Gäste zeigten von Beginn an, dass sie nicht angereist waren um die Punkte gleich widerstandslos abzuliefern. Sie standen äußerst kompakt, machten die Räume eng und stellten die Essener früh im Mittelfeld. Die Hausherren hatten mit dieser Spielweise sichtlich ihre Probleme, zumal sie hinten anfällig waren. Ein ums andere Mal konnte nur André Maczkowiak mit Glanzparaden den erfolgreichen Abschluss der überfallartigen Konter der Saarlander verhindern. Schon nach zwei Minuten setzte Dennis Herzig einen Kopfball nur knapp neben das Gehäuse der Essener. Ein erstes Ausrufezeichen, dem die Elversberger in der Folge noch einige hinzufügen durften.

Haluk Türkeri und Michael Lorenz Probleme bereitete vor allem die rechte Abwehrseite der Essener. Immer wieder konnte der schnelle Holger Lemke die Essener Abwehr düpieren. So auch in Minute 17, als der Elversberger Stürmer Czyszczon einfach stehen ließ und mustergültig auf den mitgelaufenen Sturmpartner Martin Willmann passte. Maczkowiak verhinderte erneut Schlimmeres.
RWE fand keine Mittel gegen die gut gestaffelte Abwehr der ganz in Gelb angetretenen Gäste. Zwar hatten die Hausherren Feldvorteile, das Spiel im Griff hatte jedoch der Tabellensechste.

Einzig in der 39. Minute konnten die Essener mit schnellem, direktem Spiel über die Außen das Elversberger Abwehrbollwerk knacken. Kotula flankte von rechts herein in den Rücken der Abwehr, Mölders verpasste , doch der mutterseelenallein am zweiten Pfosten stehende Mainka bekam die Kugel nicht unter Kontrolle. Gleich im Gegenzug durften dann die mitgereisten Fans aus Elversberg jubeln. Wieder Chaos im RWE Strafraum, Willmann zog auf Höhe der Strafraumgrenze ab, den Ball fälschte ein Elversberger noch ab und das Leder trudelte ins Netz. Doch Schiedsrichter Robert Hartmann dämpfte schnell den aufkeimenden Jubel und entschied auf Abseits. Durchschnaufen bei den 7000 RWE-Fans die sich bei dem glänzend aufgelegten Maczkowiak bedanken durften, dass es mit einem 0:0 in die Pause ging.

Nach der Halbzeit kam dann Haluk Türkeri, der sich bereits vorher warmlief, nicht etwa um die Offensivbemühungen zu verstärken, sondern um Sascha Mölders zu ersetzen, der zur Geburt seiner Tochter in das Krankenhaus eilen durfte.Mannschaft Eben jener Türkeri stand dann in der 61. Minute goldrichtig. Die hereingezogene Flanke vom starken Dennis Bührer konnte der sonst so sichere Elversberg-Keeper Adnan Masic nicht unter Kontrolle bringen, Türkeri sah seine Chance, setzte nach und schob zum völlig überraschenden 1:0 ein. Gerade war der Jubel verklungen, gerade konnten die Zuschauer auf der Haupttribüne wieder Platz nehmen, da verdiente sich Bührer mit seiner zweiten Vorlage ein Sonderlob. Sein Freistoß fand Michael Lorenz, der köpfte unhaltbar zum 2:0 (62.) ein. Der Torschütze musste kurz darauf verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Ob er zur nächsten Partie, am kommenden Dienstag wird die Begegnung bei Leverkusen II nachgeholt, wieder fit ist, bleibt zu diesem Zeitpunkt unklar.

Von diesem Doppelschlag erholten sich die Gäste nicht mehr. Rot-Weiß machte die Schotten dicht und setzte auf Konter, die Elversberger, nun plötzlich gezwungen das Spiel zu gestalten, waren überfordert und kamen zu keiner nennenswerten Torgelegenheit, die Essener boten allerdings auch nichts mehr an. Ein Arbeitssieg, nicht unverdient, aber eben auch nicht wirklich verdient. Eben keine Sternstunde, aber – und das ist das wichtigste an diesem Novemberabend – drei wertvolle Punkte, die durch ein großzugiges Geschenk des Elversberger Keepers möglich wurden.

P.S.: Die Jawattdenn-Redaktion gratuliert Michael Kulm zum Geburtstag und Familie Mölders zum Nachwuchs!


Stimmen zum Spiel präsentiert von Reviersport


Jawattdenn-Spielerbewertung

Matze
Maczkowiak
[2]
Jozef Kotula
Kotula
[3]
Der Lange
Czyszczon
[3]
Stefan Lorenz
S. Lorenz
[3]

Dennis Bührer
Bührer
[2-]

 Silvio Pagano
Pagano
[3] 
Stefan Kühne
Kühne
[4+] 
Robert Mainka
Mainka
[3] 
Michael Lorenz
M. Lorenz
[3] 
Markus Kurth
Kurth
[3] 
 Sascha Mölders
Mölders
[4+]
 Haluk Türkeri
Türkeri
[3+]
Turgul Aydin
Aydin
[o.B.]
Bora Karadag
Karadag
[o.B.]
   


Rot-Weiss Essen

Maczkowiak - Kotula, Czyszczon, S. Lorenz, Bührer - M. Lorenz (70. Aydin), S. Kühne - Pagano, Mainka (82. Karadag) - Kurth, Mölders (46. Türkeri)

SV Elversberg

Masic - M. Kühne, Simic (55. Drescher), Islamoglu, Paul - Rivera Cerezo (84. Fall), Herzig, Birk (75. A. Haas), Lemke - N. Zimmermann, Willmann

Tore

1:0 Türkeri (61.), 2:0 M. Lorenz (62.)  


Zuschauer

7.031

Schiedsrichter

Hartmann (Ingolstadt)

Gelbe Karten

Kotula, M. Lorenz - Simic, Rivera Cerezo, M. Kühne  


Spieler des Spiels 14 - André Maczkowiak