Rot-Weiss Essen - SV Elversberg
Geschenke
Der 28. November 2008 wird wohl nicht als Sternstunde des Fußballs in
die rot-weißen Geschichtsbücher Einzug halten. Ein bitterkalter
Novemberabend an dem der unbequeme Gast aus dem Saarland, die SpVgg. 07
Elversberg, der erwartet schwere Gegner wurde. Dass die Mannschaft am
Ende Rot Weiß-Trainer Michael Kulm doch noch drei Punkte zum 43.
Geburtstag überreichen durfte, lag an einem Torhüter und an einem
Spieler, der eigentlich schon längt nicht mehr auf dem Platz war.
Michael Kulm hatte im Vorfeld die Stärke der Elversberger, von
denen er selbst als Aufstiegskandidat sprach, wohl richtig eingeschätzt
und so verwunderte es nicht, dass er seine erste Elf auf den Rasen
schickte. Unter den elf rot-weiß gekleideten Hausherren fand sich
keiner der jungen Spieler. Michael Lorenz bildete mit Stefan Kühne die
Doppelsechs vor der Abwehr und der wiedergenesene David Czyszczon
rückte dafür in die Innenverteidigung. Erfahrung satt um den
Aufstiegskandidaten aus dem Saarland die Stirn zu bieten und drei
wichtige Zähler im Kampf um den Aufstieg einzufahren.
Doch die Gäste zeigten von Beginn an, dass sie nicht angereist waren um
die Punkte gleich widerstandslos abzuliefern. Sie standen äußerst
kompakt, machten die Räume eng und stellten die Essener früh im
Mittelfeld. Die Hausherren hatten mit dieser Spielweise sichtlich ihre
Probleme, zumal sie hinten anfällig waren. Ein ums andere Mal konnte nur André
Maczkowiak mit Glanzparaden den erfolgreichen Abschluss der
überfallartigen Konter der Saarlander verhindern. Schon nach zwei
Minuten setzte Dennis Herzig einen Kopfball nur knapp neben das Gehäuse
der Essener. Ein erstes Ausrufezeichen, dem die Elversberger in der
Folge noch einige hinzufügen durften.
Probleme bereitete vor allem die rechte Abwehrseite der Essener. Immer
wieder konnte der schnelle Holger Lemke die Essener Abwehr düpieren. So
auch in Minute 17, als der Elversberger Stürmer Czyszczon einfach
stehen ließ und mustergültig auf den mitgelaufenen Sturmpartner Martin
Willmann passte. Maczkowiak verhinderte erneut Schlimmeres.
RWE fand keine Mittel gegen die gut gestaffelte Abwehr der ganz in Gelb
angetretenen Gäste. Zwar hatten die Hausherren Feldvorteile, das Spiel
im Griff hatte jedoch der Tabellensechste.
Einzig in der 39. Minute konnten die Essener mit schnellem, direktem
Spiel über die Außen das Elversberger Abwehrbollwerk knacken. Kotula
flankte von rechts herein in den Rücken der Abwehr, Mölders verpasste ,
doch der mutterseelenallein am zweiten Pfosten stehende Mainka bekam
die Kugel nicht unter Kontrolle. Gleich im Gegenzug durften dann die
mitgereisten Fans aus Elversberg jubeln. Wieder Chaos im RWE Strafraum,
Willmann zog auf Höhe der Strafraumgrenze ab, den Ball fälschte ein
Elversberger noch ab und das Leder trudelte ins Netz. Doch
Schiedsrichter Robert Hartmann dämpfte schnell den aufkeimenden Jubel
und entschied auf Abseits. Durchschnaufen bei den 7000 RWE-Fans die
sich bei dem glänzend aufgelegten Maczkowiak bedanken durften, dass es
mit einem 0:0 in die Pause ging.
Nach der Halbzeit kam dann Haluk Türkeri, der sich bereits vorher
warmlief, nicht etwa um die Offensivbemühungen zu verstärken, sondern
um Sascha Mölders zu ersetzen, der zur Geburt seiner Tochter in das
Krankenhaus eilen durfte. Eben jener Türkeri stand dann in der 61.
Minute goldrichtig. Die hereingezogene Flanke vom starken Dennis Bührer
konnte der sonst so sichere Elversberg-Keeper Adnan Masic nicht unter
Kontrolle bringen, Türkeri sah seine Chance, setzte nach und schob zum
völlig überraschenden 1:0 ein. Gerade war der Jubel verklungen, gerade
konnten die Zuschauer auf der Haupttribüne wieder Platz nehmen, da
verdiente sich Bührer mit seiner zweiten Vorlage ein Sonderlob. Sein
Freistoß fand Michael Lorenz, der köpfte unhaltbar zum 2:0 (62.) ein.
Der Torschütze musste kurz darauf verletzungsbedingt ausgewechselt
werden. Ob er zur nächsten Partie, am kommenden Dienstag wird die
Begegnung bei Leverkusen II nachgeholt, wieder fit ist, bleibt zu
diesem Zeitpunkt unklar.
Von diesem Doppelschlag erholten sich die Gäste nicht mehr. Rot-Weiß
machte die Schotten dicht und setzte auf Konter, die Elversberger, nun
plötzlich gezwungen das Spiel zu gestalten, waren überfordert und kamen
zu keiner nennenswerten Torgelegenheit, die Essener boten allerdings
auch nichts mehr an. Ein Arbeitssieg, nicht unverdient, aber eben auch
nicht wirklich verdient. Eben keine Sternstunde, aber – und das ist das
wichtigste an diesem Novemberabend – drei wertvolle Punkte, die durch
ein großzugiges Geschenk des Elversberger Keepers möglich wurden.
P.S.: Die Jawattdenn-Redaktion gratuliert Michael Kulm zum Geburtstag und Familie Mölders zum Nachwuchs!
Stimmen zum Spiel präsentiert von Reviersport
Jawattdenn-Spielerbewertung
Maczkowiak [2] |
Kotula [3] |
Czyszczon [3] |
S. Lorenz [3] |
|
|
Pagano [3] |
Kühne [4+] |
Mainka [3] |
M. Lorenz [3] |
Kurth [3] |
|
Mölders [4+] |
Türkeri [3+] |
Aydin [o.B.] |
Karadag [o.B.] |
Rot-Weiss Essen
Maczkowiak - Kotula, Czyszczon, S. Lorenz, Bührer - M. Lorenz (70. Aydin), S. Kühne - Pagano, Mainka (82. Karadag) - Kurth, Mölders (46. Türkeri) SV Elversberg
Masic - M. Kühne, Simic (55. Drescher), Islamoglu, Paul - Rivera Cerezo (84. Fall), Herzig, Birk (75. A. Haas), Lemke - N. Zimmermann, Willmann Tore1:0 Türkeri (61.), 2:0 M. Lorenz (62.)
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