30.10.2008
Rot-Weiss Essen - FSV Mainz 05 II
Am Ende einer harten Woche
Eine Saison mit RWE ist immer wieder verrückt und aufregend. Glaubte
man vor Beginn der Saison, der absolute Krösus der Liga zu sein, findet
der Verein sich schnell in der harten Realität der Regionalliga West
wieder. Der bitteren Pleite gegen den Dauerrivalen Preußen Münster
folgte ein spielerisch kaum überzeugender Arbeitssieg gegen den SC
Verl. Doch bei all der spielerischen Kritik an der neuen RWE-Mannschaft
darf nicht vergessen werden, dass sich bisher keine Übermannschaft in
dieser Liga zeigt. Es bleibt die Frage, wer nun eigentlich schwächer
ist: Die eigene Mannschaft oder die restlichen Konkurrenten. Mit Ausnahme der Niederlage gegen Trier verlor RWE ausschließlich gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel. Da kommt der aktuelle Gast, der FSV Mainz 05 II, gerade wie gerufen. Doch hier ist absolute Vorsicht geboten: 7 der bislang 11 erzielten Punkte wurden aus den letzten 4 Spieltagen geholt. Allerdings trügt auch diese Statistik und übersieht eine durchwachsende Bilanz des Nachwuchsteams vom Bruchweg. Ein fulminantes 4:1 gegen den BV Cloppenburg folgte eine derbe 0:4 - Klatsche im Derby gegen Wormatia Worms, von der sich die Mannschaft aber mit einem 0:0 gegen Preußen Münster, das die Euphorie aus dem Essen-Spiel nicht in einen Sieg umsetzen konnte, teilweise rehabilitieren konnte. Es bleibt also bislang bei dem Platz im Tabellenkeller, dennoch konnten die Mainzer bislang einige Achtungserfolge landen.
Beim Team der 05er sind personell keine besonderen Überraschungen auszumachen. Wie bei fast allen Amateurteams trifft RWE auf eine Mannschaft mit unbekannten Gesichtern. Auch bei den Torschützen finden sich keine Ausnahmespieler, lediglich Nejmeddin Daghfous ragt ein wenig mit guten Leistungen und derzeit 3 Toren aus dem Kader heraus. Der zählt allerdings auch mit zum Profikader. Ein Vorteil für RWE könnte die eklatante Auswärtsschwäche der Mainzer sein. Neben der heftigen Niederlage in Worms hagelte es in Dortmund auch vier Gegentreffer, nur ein knappes 2:1 in Trier und ein mageres 0:0 im benachbarten Gelsenkirchen stehen auf der Habenseite.
Personell sieht es mit der Rückkehr von Markus Kurth seit dem Sieg
gegen Verl wieder besser aus. Fraglich bleibt allerdings, ob die
verletzten Michael Lorenz (Aufbautraining nach einem Innenbandriss),
Samet Alpay (Mittelohrentzündung) und Jozef Kotula (Bluterguss) zur
Verfügung stehe. Wieder dabei ist Kai von der Gathen, aber ob er
nach seinem Platzverweis gegen Münster eine neue Chance von Michael
Kulm erhält, ist mehr als ungewiss. Aber alleine Markus Kurth wird
genug Impulse bei der Mannschaft freisetzen, schließlich wurde seine
Arbeit für das Team im Spiel gegen Münster schmerzlich vermisst. Wohin wird es gehen? Auch ein Sieg gegen Mainz 05 wird keine abschließende Antwort auf diese Frage geben können. Allerdings besteht die Möglichkeit, mit dem derzeitigen Spitzenreiter Kaiserslautern II bei einer gleichzeitigen Niederlage der kleinen Teufel gleichzuziehen. Eine Niederlage könnte aber auch bedeuten, langsam in das Mittelfeld abzurutschen. Es bleibt spannend und aufregend. Wie eigentlich immer, wenn es um den RWE geht.



