Rot-Weiss Essen - Eintracht Trier
Ein Hauch von Zweitligaatmosphäre im Georg-Melches-Stadion
Nachdem RWE in Köln zwar wenig ansehnlich, aber dafür erfreulich
effektiv in die Erfolgsspur zurückgekehrt ist, wartet am Samstag um 14
Uhr im Georg-Melches-Stadion der ehemalige Rot-Weiße Mario Basler mit
seiner Trierer Eintracht auf unsere Mannschaft.
Die Ligenentwicklungen der vergangenen Jahre von Trier und RWE weisen
mit dem Pendeln zwischen Zweiter und Vierter Liga deutliche Parallelen
auf. In der Saison 2004/05 stieg die Eintracht sehr unglücklich aus der
Zweiten Liga ab: 33 Spieltage lang belegte man einen sicheren
Mittelfeldplatz, erst am letzten Spieltag sorgte eine schlechte
Tordifferenz für das Abrutschen auf einen Abstiegsrang. Und das
erfolgte ausgerechnet beim großen Südwest-Rivalen, dem 1.FC
Saarbrücken, der gleichzeitig den Klassenerhalt feiern konnte. Auf den
am Ende überraschenden Abstieg war der Vorstand nicht vorbereitet, die
notdürftig auf Basis eine stark reduzierten Etats zusammengestellte
Regionalligamannschaft wurde in die viertklassige Oberliga
durchgereicht. Das sportliche Schicksal des Doppelabstiegs ist
inzwischen bei vielen Vereinen „in Mode“ gekommen.
In der Oberliga konnte sich der Verein sportlich endlich stabilisieren
und sich im vergangenen Jahr als Tabellenvierter für die neue
Regionalliga qualifizieren. Traditionsreiche Konkurrenten wie Borussia
Neunkirchen, der FC Homburg und vor allem der 1.FC Saarbrücken wurden
dabei in einem spannenden Endspurt auf die Plätze verwiesen.
Den Saisonbeginn in der unbekannten neuen Liga hatten sich die
Verantwortlichen in Trier aber mit Sicherheit anders vorgestellt. Nach
einem schwachen Start, der in einer deftigen 0:5 – Heimniederlage gegen
den nicht sehr hoch eingeschätzten BV Cloppenburg am 3. Spieltag
gipfelte, griff in Trier schon sehr früh der übliche Mechanismus bei
Erfolglosigkeit: Trainer Werner Weiss wurde direkt nach dem
Cloppenburg-Schlusspfiff entlassen. Eine Woche später wurde Mario
Basler, der zuvor in Koblenz seinen Co-Trainer-Vertrag in beidseitigem
Einvernehmen aufgelöst hatte, als neuer Chefcoach vorgestellt. Mit ihm
trafen auch die ersten Erfolgserlebnisse in Trier ein. Nach dem
wichtigen 3:1-Auswärtssieg in Worms trotzte Trier den nach wie vor
ungeschlagenen Münsteraner Preußen ein 1:1 ab.
Über den wiederentdeckten Kampf möchte Trier auch in Essen zum Erfolg
kommen, vermutlich in Kombination mit einer dicht gestaffelten Abwehr.
So erbittet sich Essens Trainer Michael Kulm – wahrscheinlich nicht zum
letzten Mal in dieser Saison – schon im Vorfeld Geduld unter den
Zuschauern während der neunzigminütigen Suche nach Lücken im Trierer
Abwehrbollwerk.
Die Trierer Offensive präsentierte sich bislang als laues Lüftchen, nur
der namibische Nationalspieler Wilko Risser konnte ein Stürmertor
erzielen. Ansonsten zeichneten die Verteidiger Schulz und Lacroix als
Torschützen verantwortlich. Vor Standardsituationen sollte RWE also
gewarnt sein.
Bei der Eintracht werden mit Johannes Kühne (Abwehr) und Andy Rakic (Mittelfeld) zwei Stammkräfte verletzungsbedingt fehlen.
Kulm wird auf den noch immer rotgesperrten Linksverteidiger Dennis
Bührer und auf den verletzten Michael Lorenz verzichten müssen. Hinter
dem Einsatz von Robert Mainka steht nach seiner
Schultereckgelenkssprengung ein großes Fragezeichen. Zumindest Mölders
dürfte auflaufen, nachdem er sich schon in Köln trotz einer noch nicht
ganz ausgeheilten Verletzung in den Dienst der Mannschaft gestellt
hatte. Für Mainka würde Bora Karadag auflaufen, der mit einer
überzeugenden Vorstellung in Köln auf sich aufmerksam machte. Für
Bührer und Lorenz stehen Adnan Karabas und Turgul Aydin Gewehr bei
Fuß.
Die Nachwuchskräfte haben ihre Feuertaufe in Köln bereits bestanden,
auch wenn die Defensive nicht gewohnt kompakt stand, so dass Köln
zahlreiche gute Einschussmöglichkeiten hatte. Gegen Trier wird sich
zeigen, ob der positive Gesamteindruck bestätigt werden kann. Man
sollte sicherlich in der Lage sein zu agieren anstatt zu reagieren,
also dem Gegner das eigene Spiel aufzuzwingen. Ein Heimsieg gegen Trier
ist Pflicht. Dabei rechnet man erneut mit über 9000 Zuschauern, das
sind kaum weniger als beim letzten Aufeinandertreffen dieser beiden
Traditionsvereine in der Zweitligasaison 2004/05. Es wird also ein
Hauch von Bundesligaatmosphäre im Stadion herrschen, die durch den
Einsatz des Bundesligaschiedsrichters Peter Gagelmann (Bremen) noch ein
wenig verstärkt wird.
Bilanz gegen Eintracht Trier
2. Liga | ||||
Siege | Unentschieden | Niederlagen | Gesamt | |
Heim | 0 | 1 | 0 | 1 |
Auswärts | 0 | 1 | 0 | 1 |
Gesamt | 0 | 2 | 0 | 2 |
Regionalliga West | ||||
Siege | Unentschieden | Niederlagen | Gesamt | |
Heim | 2 | 1 | 1 | 4 |
Auswärts | 0 | 0 | 4 | 4 |
Gesamt | 2 | 1 | 5 | 8 |
Gesamt | ||||
Siege | Unentschieden | Niederlagen | Gesamt | |
Heim | 2 | 2 | 1 | 5 |
Auswärts | 0 | 1 | 4 | 5 |
Gesamt | 2 | 3 | 5 | 10 |
Die Spiele gegen Eintracht Trier
2. Liga2004/2005 - 2. Spieltag - 15.08.2004
Eintracht Trier - Rot-Weiss Essen 1:1 (0:1)
2004/2005 - 19. Spieltag - 28.01.2005
Rot-Weiss Essen - Eintracht Trier 2:2 (1:1)
Regionalliga West
1994/1995 - 6. Spieltag
Rot-Weiss Essen - Eintracht Trier 3:1
1994/1995 - 23. Spieltag
Eintracht Trier - Rot-Weiss Essen 2:1
1995/1996 - 17. Spieltag
Eintracht Trier - Rot-Weiss Essen 1:0
1995/1996 - 36. Spieltag
Rot-Weiss Essen - Eintracht Trier 2:0
1997/1998 - 10. Spieltag
Eintracht Trier - Rot-Weiss Essen 4:1
1997/1998 - 27. Spieltag
Rot-Weiss Essen - Eintracht Trier 2:2
1999/2000 - 14. Spieltag
Rot-Weiss Essen - Eintracht Trier 2:3
1999/2000 - 33. Spieltag
Eintracht Trier - Rot-Weiss Essen 2:0