12.11.2008

Rot-Weiss Essen - Borussia Mönchengladbach II


Flutlichtspiel gegen Gladbacher Fohlen

Michael LorenzAm Freitagabend um 21.20 Uhr soll nach Meinung aller Essener Anhänger eine Serie weiter Bestand haben. Die Begegnung mit der U23 von Borussia Mönchengladbach darf ruhig das siebte gewonnene Abendspiel sein. Um dieses Vorhaben zu erfüllen, müssen die Mannen von Michael Kulm jedoch 90 Minuten inklusive Nachspielzeit sehr konzentriert und diszipliniert auftreten.

Nach dem Kleve Spiel herrschte wieder einmal Unruhe im Essener Lager. Trotz der frühen Führung durch Sascha Mölders kam keine Sicherheit ins rot-weisse Spiel und so konnte eine vermeintlich schwächere Mannschaft sogar in Führung gehen, bis kurz vor Schluss doch noch das Tor zum Ausgleich fiel. Doch woran mangelt es im Team - Routine, Erfahrung, Konzentration? Oder ist vielleicht sogar ein bisschen Unvermögen im Spiel? Damit diese Fragen wieder in den Hintergrund gedrängt werden, muss gegen Gladbachs Zweite ein Sieg her. Bei einem weiteren Misserfolg würden die Stimmen der Kritiker deutlich lauter.

Positiv ist für Michael Kulm dabei, dass er auf die zuletzt verletzten Jozef Kotula und Michael Lorenz zurückgreifen kann. Kotula dürfte auf der rechten Verteidigerposition nach der schwachen Leitung von Turgul Aydin in Kleve eine Chance von Beginn an  bekommen. Dem ideenlosen Mittelfeld merkte man in schwierigen Situationen das Fehlen eines Michael Lorenz an. Ob der Bruder des Kapitäns jedoch von Anfang an aufläuft, ist noch nicht klar. Er würde wohl den jungen Michél Harrer aus der Startformation drängen. Aber ganz egal wer letztlich spielt, auch in diesem Spiel wird RWE die Favoritenrolle annehmen (müssen). Die Fans erwarten eine druckvoll auftretende Mannschaft und hoffen, dass sich die Heimserie (drei gewonnene Spiele in Folge) fortsetzt.

Oliver NeuvilleDer Gegner aus Mönchengladbach ist jedoch nicht zu unterschätzen. Die Mannschaft von Trainer Horst Wohlers spielte lange Jahre in der Oberliga Nordrhein und in der Saison 2006/2007 sogar drittklassig. Nach dem folgenden Abstieg gelang der direkte Wiederaufstieg, bei dem man die starken Konkurrenten Leverkusen II, den 1. FC Köln II und den 1. FC Kleve auf die Plätze verwies. Bekannteste Spieler aus dem jetzigen Kader sind Frederic Löhe und Johannes van den Bergh, die jüngst unter Hans Meyer in der Bundesliga aufliefen. Die Routiniers Sören Seidel und Kapitän Lars Schuchardt verleihen dem Team zusätzliche Stabilität. Die suspendierten Sascha Rösler, Soumaila Coulibaly und Sharbel Touma trainieren mit der zweiten Mannschaft. Ob sie mit nach Essen reisen, ist fraglich. Ex-Nationalspieler Oliver Neuville spielte gegen Preußen Münster, muss jedoch mit einem Muskeleinriss kürzer treten und wird nicht zur Verfügung stehen.

Der Aufsteiger legte einen holprigen Start hin. Mit nur sechs Punkten aus den ersten sechs Partien blieb man hinter den Erwartungen zurück. Die jüngste Bilanz der Gladbacher ist dagegen beeindruckend. Seit dem 7. Spieltag ist die junge Mannschaft ungeschlagen (Durchschnittsalter 20,7 Jahre),  holte 14 Punkte aus sechs Spielen und blieb fünf Spiele in Folge ohne Gegentreffer. In der Tabelle stehen die Jungfohlen auf dem sechsten Platz und liegt nur einen Punkt hinter der Mannschaft aus Essen.

Damit dieser Vorsprung aus Essener Sicht auf vier Punkte wächst, darf RWE nicht so auftreten wie zuletzt in Kleve. Der Wille ist vorhanden, aber jeder muss bis in die Haarspitzen konzentriert sein. Die vielen Tore der letzten Heimspiele machten Lust auf mehr. Mit einem Sieg wäre die Mannschaft um Trainer Michael Kulm zumindest über Nacht Tabellenführer. Und vielleicht schallt es ja am Freitagabend um 21:20 Uhr durchs Georg-Melches-Stadion: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!“