27.02.2009

Rot-Weiss Essen - 1. FC Kaiserslautern II


Die letzte Chance? - Lauter gegen Lautern

Ohne erneut Salz in die Wunde streuen zu wollen, aber nach der Niederlage vom letzten Samstag beim Erzrivalen käme der Aufstieg der Rot-Weissen einem Fußballwunder gleich. Nun besucht am kommenden Samstag ausgerechnet mit dem Tabellenführer aus Kaiserslautern just jene Mannschaft die Hafenstraße, die man noch abfangen möchte. Eine letzte Chance?

Lauter gegen Lautern Um die Rollenverteilung zu verdeutlichen, lassen wir ein paar Zahlen sprechen. Die Lauterer kommen mit der Empfehlung als Tabellenführer nach Essen, haben keines der letzten zehn Spiele verloren und holten insgesamt sieben Siege. Sie stellen mit nur 14 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga und könnten selbst mit einem Unentschieden entspannt zurück in die Pfalz fahren. Einziger Wehrmutstropfen. Die kleinen Teufel müssen auf Top-Torjäger Sebastian Stachnik verzichten. Der mit zehn Treffern bisher erfolgreichste Stürmer der Gäste fällt wegen eines Bänderrisses aus.

Zum Vergleich. Die Essener gewannen keines ihrer letzten fünf Spiele und kassierten in diesen Partien zwölf Gegentreffer. Man darf sich in Anbetracht von nunmehr zwölf Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze keinen Punktverlust mehr erlauben. Das Spiel gegen den FCK bietet die einmalige Gelegenheit den Rückstand ohne Schützenhilfe zu verkürzen und, was momentan viel wichtiger erscheint, die verdrossenen Anhänger ein wenig zu versöhnen.

Allein viel Anlass für Hoffnung besteht nicht. Die Leistung gegen die Schalker Amateure war insgesamt viel zu schlafmützig. Schlampige Ballverluste und Nachlässigkeiten in der Rückwärtsbewegung luden den Gegner immer wieder in die eigene Hälfte ein. Es gelang zu keinem Zeitpunkt den spielerisch limitierten Schalkern den Schneid abzukaufen. Und das soll sich nun ausgerechnet gegen den Tabellenführer ändern?

Michael Kulm Michael Kulm kündigte im Vorfeld an die Start-Elf kräftig durcheinander zu wirbeln. Ein begrüßenswerter Schritt, von denen die drei Neuzugänge, nicht betroffen sein dürften. Neumayr ackerte und rackerte und versuchte einen Ansatz Kreativität in das ideenlose Gekicke zu bringen, Zinke spielte hinten solide, was angesichts der Wackel-Abwehr schon eine Auszeichnung ist. Einzig Wunderlich, von dessen Qualitäten man allerdings überzeugt ist, war ein Totalausfall. Dass es der aus Köln verpflichtete Mittelfeldmann besser kann, hat er schon in den Testspielen bewiesen.

Treffen dürfte die Kulmsche Rotation vielmehr alteingesessene Spieler wie beispielsweise Jozef Kotula, der eine bisher durchwachsene Saison spielt. Für ihn könnte Aydin wieder auf die rechte Seite Abwehrseite rücken, während auf der 6er Position womöglich Stefan Kühne eine Chance erhält. Michel Harrer drängt ebenfalls vehement in die Startelf, eine Nominierung würde nicht überraschen. Für den gelb-gesperrten Michael Lorenz rückt dessen Bruder Stefan in die Viererkette.

Auch taktisch dürfte das Team eine Runderneuerung verpasst bekommen. Gegen Schalke verlor man viel zu viele Bälle in der Vorwärtsbewegung, in der Defensive ließ man das angreifende Team gewähren. Reichlich Baustellen also für den Trainer vor einem Spiel, in dem man die wohl allerletzte Gelegenheit hat noch einmal in Richtung Tabellenspitze zu robben.

Neues Stadion - Bildquelle: GVE Apropos Baustellen, abseits der sportlichen Tristesse tat sich unter der Woche überraschendes in Sachen – nicht lachen – Stadionneubau. Das Dauerthema, welches an der Hafenstraße wahlweise für schallendes Gelächter oder aber entgeistertes Kopfschütteln sorgt, wird (wieder einmal?) spruchreif. Auf einer Podiumsdiskussion in der VHS wurden die Hoffnungen auf einen baldigen Beginn des Dauerprojektes nun abermals geschürt.

Um für die so immens wichtige Ratssitzung am kommenden Mittwoch noch einmal Werbung in eigener Sache zu machen, will der Verein mit einem bunten Rahmenprogramm rund um das Spiel und dem Motto „Lauter gegen Lautern“ die Werbetrommel rühren. Ab 12 Uhr treten die Bands „Omas Zwerge“ und „The Platzwarts“ auf dem Stadionvorplatz auf, für die Kleinen gibt es einen Dribbelparcours und eine Torwand, sowie einen Luftballonwettbewerb.

Die ganze Aktion, begleitet von diversen Plakatmotiven in der Stadt, steht unter dem Motto „Kämpfen für Essen“. Die Anhänger würden es begrüßen, wenn sich die Mannschaft diese Parole zu Herzen nimmt. Stimmt der Einsatz und der Wille auf dem Platz, schreien wir den Ball auch gerne ins Tor, so laut wie wir nur können.

Bilanz gegen Kaiserslautern II

Regionalliga West
  Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 2 0 1 3
Auswärts 0 1 3 4
Gesamt 2 1 4 7

Die Spiele gegen Kaiserlautern II

Regionalliga West

1995/1996 15. Spieltag:
1. FC K'lautern II - Rot-Weiss Essen 2:2

1995/1996 34. Spieltag:
Rot-Weiss Essen - 1. FC K'lautern II 4:2

1997/1998 4. Spieltag:
1. FC K'lautern II - Rot-Weiss Essen 6:0

1997/1998 21. Spieltag:
Rot-Weiss Essen - 1. FC K'lautern II 0:1

1999/2000 11. Spieltag:
1. FC K'lautern II - Rot-Weiss Essen 3:2

1999/2000 30. Spieltag:
Rot-Weiss Essen - 1. FC K'lautern II 2:0

2008/2009 3. Spieltag:
1. FC K'lautern II - Rot-Weiss Essen 2:0 (2:0)

Quelle: Fussballdaten.de