26.10.2008
Preußen Münster - Rot-Weiss Essen
Der nächste Dämpfer
Und schon ist es wieder vorbei mit dem erhofften Aufwärtstrend nach dem 5:0 Sieg gegen Wormatia Worms aus der Vorwoche. Gegen Preußen Münster, die am letzten Spieltag ihre erste Saisonniederlage hinnehmen mussten, gab es eine nicht ganz unverdiente 1:3 Niederlage - bereits die dritte in dieser Saison.
Wie sich schon unter der Woche angedeutet hatte, musste Michael Kulm die erfolgreiche Startaufstellung aus dem Wormsspiel gezwungenermaßen verändern. Markus Kurth stand aufgrund einer Oberschenkelverletzung gar nicht erst im Kader. Für ihn erhielt überraschend Leon Enzmann den Vorzug gegenüber Bora Karadag. Auf der rechten Abwehrseite bekam Josef Kotula wieder das Vertrauen von seinem Trainer. Turgul Aydin, der letzte Woche noch auf dieser Position spielte, rückte zurück neben Stefan Kühne in das zentrale Mittelfeld. Und nicht nur einen Personal- sondern auch einen Formationswechsel nahm Michael Kulm vor. Sascha Mölders war einzige nominelle Spitze.
Preußen Münster begann das Spiel vor 8.691 Zuschauern recht offensiv und temporeich. Doch schon nach knapp einer Viertelstunde konnte man erkennen, wie Münster das Spiel weiter gestalten wollte. „Kontern im eigenen Stadion“ hieß die Devise. Essens Offensivspiel war bis zum gegnerischen Strafraum ganz ansehnlich. Doch danach suchten die Angreifer in den roten Trikots viel zu oft den Weg durch die Mitte, was oftmals zu unnötigen Ballverlusten führte und Münster mit zwei bis drei schnellen Spielzügen zu gefährlichen Kontern einlud.
Die erste gefährliche Chance für RWE hatte Turgul Aydin in der 18.Minute, als er mit einem Schlenzer aus gut 25 Metern versuchte, den etwas zu weit vor dem Tor stehenden David Buchholz zu überwinden. Der Ball flog jedoch weit über das Tor. RWE agierte danach druckvoller und mit guten Pressing, jedoch ohne große Tormöglichkeiten.
Etwa eine halbe Stunde war das Spiel alt, als es für Josef Kotula schon wieder vorbei war. Nach einem harten Zweikampf mit Uwe Seggewiß musste er mit einer starken Prellung und einem Bluterguß im Knie ausgewechselt werden. Für ihn kam Kai von der Gathen zu seinem ersten Regionalligaeinsatz und sollte später noch auf sich aufmerksam machen. Kurz darauf kam Münsters Michael Erzen zur bis dahin größten Torchance des Spiels, als er den Ball völlig freistehend aus kurzer Distanz am Tor vorbei köpfte. Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff war es dann soweit. Wieder einmal begünstigt durch einen unnötigen Ballverlust der weit aufgerückten Essener und einem schnellen Konter der Münsteraner, konnte Mehmet Kara erst Kai von der Gathen weglaufen und den herauseilenden André Maczkowiak umkurven, um den Ball so ins leere Tor einzuschieben. 1:0 war somit auch der Halbzeitstand.
Leon Enzmann blieb zur zweiten Halbzeit in der Kabine. Für ihn kam Haluk Türkeri. Mit viel Schwung begann RWE die zweite Hälfte und bekam in der 54. Minute einen Foulelfmeter (Simon Talarek legte Robert Mainka) zugesprochen. Diese Chance ließ sich Sascha Mölders nicht nehmen und verwandelte mit seinem neunten Saisontor diesen Elfmeter zum 1:1.
Nur wenige Zeigerumdrehungen später hatte Sascha Mölders sogar die Führung auf dem Fuß, als er nach einer Flanke von Robert Mainka den Ball aus wenigen Metern am Tor vorbeischoss. RWE hatte das Spiel immer mehr im Griff. Bis zur 77. Minute: Nach einem Zweikampf zwischen Robert Magos und Kai von der Gathen pfiff der nicht immer souveräne Schiedsrichter Günter Perl Freistoß für Münster und zeigte von der Gathen überraschend die Gelb-Rote Karte. Insgesamt zeigte Schiedsrichter Perl fünf mal Gelb (davon alleine vier für Essener Abwehrspieler).
RWE versuchte nun zumindest einen Punkt mit nach Essen zu nehmen. Während Münster weitere Offensivspieler einwechselte, brachte Michael Kulm mit Michel Harrer (für Pagano) einen weiteren zentralen Mittelfeldspieler, um Turgul Aydin auf die rechte Abwehrseite zurückzuziehen.
Sechs Minuten vor dem Ende dann ein drunter und drüber im RWE Strafraum. Essens Abwehrspieler konnten den Ball mehrfach nicht aus der Gefahrenzone entfernen, André Maczkowiak wusste auch nicht genau, was er machen und wohin er sich nun bewegen sollte und schon war es passiert. Das 2:1 durch Robert Magos. Dass dann auch noch das 3:1 durch den eingewechselten Weller (88.) aus sehr abseitsverdächtiger Position fiel, war zweitrangig.
Preußen Münster überholt somit Rot-Weiss Essen wieder in der Tabelle und macht somit einen weiteren großen Schritt in Richtung Aufstiegsplatz. Wenn RWE den Anschluss an die Tabellenspitze nicht verlieren will, sollten und müssen die anstehenden, direkt hintereinander folgenden Heimspiele gegen Verl und Mainz gewonnen werden.
Jawattdenn-Spielerbewertung
Maczkowiak [2] |
Kotula [4] |
Czyszczon [4] |
S. Lorenz [4+] |
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Kühne [4] |
Aydin [4] |
Pagano [4] |
Mainka [2-] |
Enzmann [4-] |
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Mölders [3-] |
von der Gathen [5] |
Türkeri [4-] |
Harrer [o.B.] |
Preußen MünsterBuchholz - Capretti, Talarek, Matlik - Seggewiß, Lauretta - Ornatelli, Loose (81. Pereira Wilson), Magos - Erzen (86. Sowislo), Kara (90. Bakalorz) Rot-Weiss Essen
Maczkowiak - Kotula (29. von der Gathen), Czyszczon, S. Lorenz, Bührer - Kühne, Aydin - Pagano (81. Harrer), Mainka, Enzmann (46. Türkeri) - Mölders Tore
1:0 Kara (42.), 1:1 Mölders (54., Foulelfmeter), 2:1 Magos (84.), 3:1 Weller (88.) Zuschauer
8.691 Schiedsrichter
Perl (Pullach im Isartal)
Gelbe Karten
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