04.12.2008

FSV Oggersheim - Rot-Weiss Essen


Wiedergutmachung in Ludwigshafen?

Im Südweststadion, in dem der SV Waldhof Mannheim in den 80er Jahren seine Bundesligaheimspiele ausgetragen hatte, trifft RWE am Freitag auf den FSV Ludwigshafen-Oggersheim.

Michael Kulm Es ist das erste Aufeinandertreffer dieser Vereine, denn der FSV spielte im überregionalen Fußball jahrelang nur eine unbedeutende Rolle. Nachdem man in den 50er und 60er Jahren regelmäßig in der damals drittklassigen Vorderpfalz- bzw. Südwestoberliga Gastspiele gab, versank man bis zu Beginn der 90er Jahre bis in sechstklassige Niederungen. 1992 stieg Oggersheim als Meister der Landesliga Ost in die fünftklassige Verbandsliga Südwest auf und etablierte sich in dieser Klasse. Aber erst als der griechische Millionär Emmanouil Lapidakis dem Verein finanziell unter die Arme griff, gelangen 2005 und 2007 zwei weitere Klassensprünge bis in die Regionalliga Süd. Dort setzte sich Oggersheim allerdings schnell im Tabellenkeller fest, so dass schon früh für die Regionalliga West geplant werden konnte.

In dieser Liga hat sich Oggersheim nun etabliert, kämpft aber wie Essen noch mit der Leistungskonstanz, die auch bei den Oggersheimern zuletzt sehr schwankte: einem souveränen 5:2-Auswärtssieg in Cloppenburg folgte eine ernüchternde 0:2-Heimpleite gegen Worms. In der vergangenen Woche trotzte man den Münsteraner Preußen einen Punkt ab.

Stürmer Dos Santos ist mit sieben Toren der treffsicherste Oggersheimer. Daneben sorgen auch die Mittelfeldspieler Martin Gollosch und der frühere Oberhausener Danjiel Gataric für Tore. Die RWE-Abwehr muss konzentrierter als in Leverkusen agieren, wenn diese Spieler ihre Torkonten nicht aufgestockt sollen.

Einschwören Im Tor steht mit Kevin Knödler ein erfahrener Regionalligakeeper (Elversberg, Hoffenheim), der mit 23 Gegentoren aber nicht die stabilste Abwehr vor sich stehen hat. Hier sollte Essen den Hebel ansetzen und eine offensive Spielausrichtung wählen.
Änderungen in der Essener Startelf sind möglich, aber nicht zwingend notwendig. Alle Stammkräfte sind einsatzbereit, aber eventuell erhält der eine oder andere Spieler eine kleine „Denkpause“ auf der Ersatzbank.

 In den vergangenen beiden Spielen schöpfte Michael Kulm personell zwar endlich wieder aus dem Vollen, guter Fußball wurde allerdings nur je 30 Minuten geboten. Konnte man gegen Elversberg noch einen Sieg des Willens erzwingen, so war die Einstellung in der zweiten Hälfte in Leverkusen erschreckend. Diese rief auch Thomas Strunz auf den Plan, der erstmals öffentlich deutliche Worte an die Mannschaft richtete.

Die Erkenntnis, dass man die Meisterschaft nicht im Spaziergang gewinnen kann, sollte schon nach dem Spiel in Kaiserslautern gereift sein. Inzwischen fragt man sich jedoch zurecht, wie viele (Auswärts-)Spiele nach Kaiserslautern, Cloppenburg, Münster, Kleve und Leverkusen noch vergeigt werden müssen, bis auch eine entsprechende Reaktion auf dem Platz zu erkennen ist? Hier ist auch Michael Kulm gefordert. Nur mit Heimsiegen wird Essen nicht aufsteigen können und viele Fehltritte darf man sich nicht mehr erlauben, wenn man Kaiserslautern nicht aus dem Blickfeld verlieren und auf fremde Hilfe angewiesen sein möchte.

Eine Wiedergutmachung (inklusive Sieg) ist in Ludwigshafen also Pflicht!



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