Rot-Weiss Essen - Borussia Dortmund
Der Einsatz stimmte, der Wille war da, jeder hat gekämpft, aber unter dem Strich hat es nicht ganz gereicht. Gegen den Bundesligisten Borussia Dortmund kassierte Rot-Weiss Essen in der ersten DFB-Pokalrunde eine 1:3-Niederlage. Trotz des Klassenunterschiedes von drei Ligen spielten die Essener über lange Zeit gut mit und hielten die Partie somit lange offen.
Am Ende hat es nicht ganz gereicht…
Der
Einsatz stimmte, der Wille war da, jeder hat gekämpft,
aber unter dem Strich hat es nicht ganz gereicht.
Gegen den Bundesligisten Borussia Dortmund kassierte
Rot-Weiss Essen in der ersten DFB-Pokalrunde eine
1:3-Niederlage. Trotz des Klassenunterschiedes von
drei Ligen spielten die Essener über lange Zeit
gut mit und hielten die Partie somit lange offen.
An der Hafenstraße herrschte riesige Vorfreude
auf das Duell mit dem Pokalfinalisten der letzten
Saison. Endlich mal wieder ein Pokalderby gegen eine
große Mannschaft, ein Spiel gegen einen der
ärgsten Konkurrenten früherer Tage. Und
nach der überzeugenden Vorbereitung der Essener
mit einem Sieg im Elfmeterschießen und einer
knappen Niederlage gegen eben diese Dortmunder standen
die Zeichen gar nicht mal schlecht.
Bis auf eine Änderung vertraute Michael Kulm
der Mannschaft, die vor sechs Tagen den Zweitligisten
RW Ahlen besiegt hatte. Für Adnan Karabas rutschte
Dennis Bührer nach seiner Verletzung wieder ins
Team. Auf Dortmunder Seite musste Jürgen Klopp
die Ausfälle von Tinga, Kuba und Alex Frei verkraften.
Schon in den ersten Minuten zeichnete sich ab, dass
die Essener ihre Chance auf die zweite Runde wahrnehmen
wollten. Beherzte Zweikämpfe und unbedingter
Einsatzwille waren da. Allerdings merkten die Zuschauer
der Mannschaft von der Hafenstraße auch ihre
Nervösität an, welche durch die ungewöhnliche
Kulisse zu erklären war. Sowohl die Rot-Weissen,
als auch die Dortmunder im Gästeblock und im
Block K sorgten im ausverkauften Stadion für
eine prickelnde Pokalatmosphäre.
In der 14. Minute allerdings drohte der Pokaltraum
der Essener schon wie eine Blase zu zerplatzen. Valdez
ging nach schönem Pass von Kehl bis an die Grundlinie
durch, legte den Ball zurück, und Hajnal schoss
überlegt ins lange Eck. Doch die Essener kamen
zurück. Nur vier Minuten später kam Stefan
Lorenz 30 Meter vor dem Dortmunder Gehäuse an
den Ball, nahm sich ein Herz und drosch das Leder
- etwas glücklich weil ein Dortmunder abfälschte
- in den Winkel. Ein Sonntagstor als Beweis für
ihn, das sich das Schuften in der Reha während
der letzten Saison auf jeden Fall gelohnt hat. Und
die Essener machten weiter Druck und zeigten phasenweise
richtig guten Fußball.
Mitte der ersten Halbzeit hatte Sascha Mölders
nach einem feinen Doppelpass mit Markus Kurth sogar
die Möglichkeit zur Führung, schob den Ball
aber knapp am Tor vorbei. Kurz vor der Pause gab es
auf Essener Seite noch eine Schreckssekunde, aber
Mats Hummels’ Kopfball traf nur die Latte. So
ging es mit einem 1:1 in die Kabine.
Nach der Pause übernahmen die Spieler des Bundesligisten
mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel und
durften nach einer guten Stunde ein Kopfballtor durch
Florian Kringe bejubeln. Der größte Widerstand
schien nun gebrochen, und so sorgte Nelson Valdez
mit dem 3:1 für die Vorentscheidung.
Michael Kulm setzte mit den Einwechslungen der Offensiven
Bora Karadag, Ritz und Türkeri alles auf eine
Karte, aber die Mannschaft schaffte es nicht die Hintermannschaft
des BVB noch ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.
Trotz des Platzverweises des zwölf (!!!) Sekunden
vorher eingewechselten Bajram Sadrijaj
brachten die Borussen den Vorsprung über die
Zeit. So wurde es ein verdienter Sieg der Dortmunder,
die sich auf die zweite Runde des DFB-Pokals Ende
September freuen können.
Für die Essener war das Spiel aber trotz der
Niederlage ein positives Erlebnis. Es macht Mut zu
sehen, dass die Mannschaft fast eine Stunde mit einem
Bundesligisten mithalten konnte und so auch unter
Pflichtspieldruck die gute Form der Vorbereitung bestätigte.
In dieser Verfassung sollte man in der Lage sein,
gegen die Sportfreunde aus Lotte einen Dreier einzufahren.
Natürlich darf nicht der Fehler gemacht werden,
dass man andere Gegner in dieser Liga auf die leichte
Schulter nimmt, aber die Mannschaft scheint durch
Michael Kulm richtig auf den jeweiligen Gegner eingestellt
zu werden.
Der Pokal ist abgehakt, die nächsten Gegner heißen
nicht Borussia Dortmund, sondern Sportfreunde Lotte
und die zweite Mannschaft von Herne-Ost. Hier ist
Essen, wie in wohl fast allen Spielen der Saison,
Favorit und muss das Spiel machen. Die Mannschaft
muss jetzt die Rolle des Gejagten annehmen und zeigen,
dass sie dem ständigen Druck standhalten kann.
Das offizielle Ziel „Wiederaufstieg 08/09“
steht und die Fans sehnen sich nach höherklassigem
Fußball, die Mannschaft ist jung und heiß,
und die Verantwortlichen arbeiten an einem professionellerem
Umfeld. Hoffen wir also auf eine erfolgreiche Spielzeit!
Jawattdenn-Spielerbewertung
Maczkowiak [3+] |
St. Lorenz [2] |
Bührer [2-] |
Czyszczon [2-] |
|
Kühne [3] |
M. Lorenz [3-] |
Pagano [4+] |
Mainka [3] |
Kurth [2-] |
Mölders [3+] |
Rot-Weiss Essen
Maczkowiak - Kotula, Czyszczon, S. Lorenz, Bührer
- M. Lorenz (76. Türkeri), Kühne - Pagano
(68. Karadag), Mainka (76. Ritz) - Mölders, Kurth Borussia Dortmund
Weidenfeller - Rukavina, Subotic, Hummels, Dede -
Kehl - Federico (71. Sadrijaj), Hajnal (88. Kovac),
Kringe - Valdez, Petric (77. Schmelzer) Tore
0:1 Hajnal (14.), 1:1 S. Lorenz (18.), 1:2 Kringe
(60.), 1:3 Valdez (71.) Zuschauer
21.000 (ausverkauft) Schiedsrichter
Dr. Brych (München) Gelbe Karten
Bührer - Federico Besondere VorkommnisseRote Karte gegen Sadrijaj (72. grobes Foulspiel). |