B.V. Cloppenburg - Rot-Weiss Essen
Nullnummer in Cloppenburg
Wenigstens hat sich niemand verletzt! Das ist die wohl treffendste Analyse eines Spiels, das in der Hauptsache von Krampf und Ideenlosigkeit geprägt war. Insgesamt war es wenig entspannt für den Essener Anhang. Der Transport vom Zug ins Stadion war schon als grenzwertig zu bezeichnen. Im Stadion selbst herrschte eine aggressive Atmosphäre, die nicht ausschließlich von den Gästen aus dem Ruhrgebiet ausging. Es ist unbegreiflich, wie schwer sich manche Orte mit der Organisation einer Veranstaltung tun, an der keine 5.000 Menschen teilnehmen.
Michael Kulm änderte die Anfangsaufstellung nach dem Spiel gegen Eintracht Trier, da Dennis Bührer seine Sperre abgesessen hat und wieder auflaufen konnte. Oliver Ritz schied für ihn aus der Startelf. Bührer rückte ins Mittelfeld und Adnan Karabas blieb hinter ihm auf der linken Verteidigerposition. Bora Karadag begann in der Zentrale vor Stefan Kühne. Sichtbare Verbesserungen gegenüber der Partie gegen Trier waren aber nicht zu erkennen. Cloppenburg stand tief und lauerte auf Konter. Essen fand auch heute kaum Mittel, die dicht gestaffelten Abwehrreihen zu überwinden. Erst als sich alle schon gedanklich in die Pause verabschiedet hatten, kam RWE in Person von Markus Kurth gefährlich vor das Tor von Stefan Tilling. Nach einem Eckball legte Stefan Lorenz per Kopf ab und fand den routinierten Stürmer. Der satte Schuss prallte ans Aluminium.
Die Pause bot mehr Unterhaltung als der erste Durchgang. Das Pausenspiel bestand aus einem Elfmeterschießen, das zwischen vier Fans, die per Zufall ausgewählt wurden, durchgeführt wurde. Die Cloppenburger boten auch einem Zuschauer aus Essen die Möglichkeit sich gegen einen Torwart des BVC zu beweisen. Unter großem Gejohle traf der Essener das Tor zwei Mal mehr als seine Mannschaft und durfte sich über ein signiertes Trikot von BV Cloppenburg und ein Handy freuen.
Die Mannschaft schien die Pause ebenfalls genutzt zu haben. Die größte Drangphase der Rot-Weissen dauerte zehn Minuten, in denen die Abwehr der Gastgeber vier mal für ihren geschlagenen Torhüter auf der Linie klären musste. Dennis Bührer, Adnan Karabas und Markus Kurth verzweifelten regelrecht an dem Kasten, der heute wie vernagelt war. Die dickste Chance hatte Essen dann bei einer Standardsituation. Schiedsrichter Robert Kampka, dem das Kunststück gelang, die Leistung der beiden Mannschaften auf dem Platz noch zu unterbieten, ahndete ein Foul und Sascha Mölders trat den Freistoß aus aussichtsreicher Position. Der Ball war beinahe perfekt gesetzt. Leider klatschte er an die Latte.
Damit war der Sturmlauf von Rot-Weiss wieder beendet. Selbst in der Endphase schaffte es RWE nicht, den Druck auf Cloppenburg zu erhöhen, obwohl diese konditionell an ihre Grenze stießen. Folgerichtig endete das Spiel dann auch 0:0. Ein Sieg wäre nicht unverdient gewesen, da André Maczkowiak kaum ernstlich geprüft worden ist. Dennoch hätte mehr kommen können und müssen.
Den Einsatz kann man der Mannschaft auch in diesem Spiel nicht absprechen, aber es wird von Spiel zu Spiel deutlicher, dass es dennoch an verschiedenen Faktoren für den Erfolg fehlt. Das Offensivspiel benötigt dringend mehr Überraschungsmomente. Die Angriffe werden zu wenig kreativ vorgetragen. Nicht ohne Grund konnte das zweite Spiel in Folge kein Tor erzielt werden. Außerdem vermisst man den absoluten Siegeswillen. Der Ball muss in so einem Spiel über die Linie gekämpft werden. Es wird nicht leichter für RWE. Auch Worms wird nicht ins offene Messer laufen und in Münster wartet eine schwere Prüfung auf die Mannschaft. Es wird Zeit zu punkten, um den Anschluss nicht schon zu Beginn zu verlieren.
Jawattdenn-Spielerbewertung
Maczkowiak [3] |
Kotula [3] |
Czyszczon [3+] |
S. Lorenz [3+] |
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Kühne [4] |
Bührer [3-] |
Pagano [4] |
Karadag [3+] |
Kurth [3] |
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Mölders [3+] |
B.V. Cloppenburg
Tilling - Hassler, Willen, Yankson, D. Yilmaz - Greve, Schops - Gerdes (90. Gouhari), A. Zimmermann - Terzic, Zimin Rot-Weiss Essen
Maczkowiak - Kotula, Czyszczon, S. Lorenz, Karabas - Kühne - Pagano (72. Türkeri), Karadag, Bührer - Kurth, Mölders Tore
Fehlanzeige Zuschauer
4.572 Schiedsrichter
Kampka (Mainz) Gelbe Karte
Schops, Greve - S. Lorenz, Kurth, Czyszczon, Karadag |