06.11.2008

1. FC Kleve - Rot-Weiss Essen


Rekordjagd und zwei Wiedersehen

Arie van Lent Bereits in fünf der bisherigen sechs Auswärtsspielen der Essener vermeldeten die gastgebenden Vereine für die Saison „Zuschauerrekord“. Im nahe gelegenen Kleve wird das nicht anders sein. 5.000 Zuschauer fasst die „Volksbank-Arena“, die auf der Webseite des 1. FC Kleve liebevoll als „Platzanlage“ beschrieben wird.

Den 1. FC Kleve gibt es in dieser Form noch nicht lange. Erst 2000 gründete sich der Verein aus der Fusion der Vereine VfB Lohengrin 03 Kleve und SC Kleve 63. Danach bildete Kleve mit SW Essen eine Konstante in der Oberliga Nordrhein. Genau dieser Verein überließ kurz vor Saisonende der vergangenen Saison den Klevern den alles entscheidenden Platz 4, der am Ende der Saison zum Aufstieg in die neu gegründete Regionalliga West berechtigte.

Der Saisonstart verlief bei den Klevern für einen Aufsteiger sehr gut. Mit der Euphorie im Nacken und trotz der Auftaktpleite in Ludwigshafen-Oggersheim, kamen gegen Dortmund II und Schalke II – alles andere als attraktive Gegner – insgesamt über 3.800 Zuschauer und Kleve erreichte gute acht Punkte aus fünf Spielen. Doch mit den Ergebniseinbrüchen (1:3 gegen VfL Bochum II, 1:2 gegen 1. FC Köln II und Eintracht Trier) folgten auch rückgängige Zuschauerzahlen. Trotz der torreichsten Partie der aktuellen Saison (5:4 Auswärtssieg in Cloppenburg) verliefen sich gegen Wormatia Worms nur noch 900 Zuschauer in der Arena – pardon Platzanlage. Auch das Ergebnis gegen Wormatia Worms, man erinnere sich an das klare 5:0 der Rot-Weissen, ist nicht gerade förderlich für eine erfolgreiche Saisongestaltung. Durch die 0:1 Heimpleite in diesem Spiel sowie die 0:1 Niederlage in Münster geriet die Mannschaft vom Ex-Essener und Trainerneuling Arie van Lent in akute Abstiegsgefahr.

Arie van Lent Ein drohender Abstieg soll vor allen Dingen durch die erfahrene Mannschaft verhindert werden. Mit knapp 25 Jahren im Durchschnitt stellt Kleve die fünftälteste Mannschaft der Liga. Mit Christoph Müller (33), ebenfalls ein alter Bekannter an der Hafenstraße, und dem Stürmer Marcel Podszus (32) besitzen sie durchaus gute Spieler im Kampf um den Klassenerhalt.

  Muss RWE nun erzittern? Das sicherlich nicht, denn Kleve hat in dieser Saison bisher nur vier Heimpunkte sammeln können. Außerdem konnte RWE nach der Auswärtspleite bei Preußen Münster durch zwei Heimsiege Selbstvertrauen sammeln und könnte mit einem dritten Sieg in Folge einen neuen Saisonrekord für sich aufstellen. Der beste Sturm der Liga trifft dabei auf die zweitschwächste Abwehr. Ein Zusammentreffen, welches Arie van Lent Sorgenfalten bereiten wird und Sascha Mölders, nach seinem persönlichen Torrekord gegen Mainz 05 II, besonders motivieren dürfte.

Dieser ist im Projekt "Auswärtssieg" nicht auf sich allein gestellt. Die Essener haben bei den beiden Heimsiegen spielerisch noch nicht überzeugen können, bestachen aber durch ihre Effektivität und durch die Willenskraft und Kampfbereitschaft sowie durch ihre Einstellung, auch als Favorit den Gegner ernst zu nehmen. Diese Grundlagen müssen in Kleve erneut aktiviert werden, damit die Rückreise endlich wieder drei Punkte schwer wird. Zuletzt gelang dies nicht. In Cloppenburg nicht, obwohl sie bisher noch nicht in der Liga angekommen zu sein scheinen, und schon gar nicht in Münster.

Viele mitreisende Fans werden aber für Heimspiel-Atmosphäre sorgen, auch wenn auf Kleves Webseite eine große Choreographie angesagt wird und mit Sicherheit auch dort viele Fans den Weg in die Volksbank-Arena finden werden.

Infos über den 1. FC Kleve