01.09.2007

VfL Wolfsburg II - RWE

 

Der Knoten ist geplatzt!

„Na also, es geht doch!“ atmeten die rund 400 mitgereisten RWE-Anhängern im sehr spärlich besetzten VfL-Stadion auf, nachdem RWE im sechsten Anlauf endlich der erste „Dreier“ gelungen war. Der 3:0-Sieg ließ diesmal nicht nur „gute Ansätze“ erkennen, sondern war ein echter Schritt nach vorne. Zumindest eine Halbzeit lang spielte so offensiv und effektiv, wie man es sich vor der Saison erhofft hatte.

Bonan ließ wie gewohnt rotieren, im Vergleich zur Vorwoche gab es drei Veränderungen in der Startelf: für Wagner durfte sich Lindbaek in vorderster Front beweisen, Gui-Mien musste seinen Platz für Tim Erfen räumen und für den gesperrten Michael Lorenz durfte erstmals Stoppelkamp von Beginn an auflaufen. Für den Allrounder Klinger blieb einmal mehr zunächst nur ein Bankplatz.

Bonan ließ also wie schon in Dortmund mit zwei Spitzen und einer Mischung aus Dreier- (bei eigenem Ballbesitz) und Viererkette (bei gegnerischen Angriffen) spielen. In der Rückwärtsbewegung nahm Kotula die Position des rechten Verteidigers ein.

Das Spiel begann, wie man es aus Essener Sicht in dieser Saison gut kannte: die erste Torchance bedeutete direkt den ersten Treffer – nur diesmal waren die in gelb gekleideten Essener diejenigen, die den Torschützen unter einem Spielerfreudenberg begruben. Der zuletzt heftig gescholtene Kiskanc tanzte auf der linken Seite zwei Wolfsburger aus und sah den am langen Pfosten in den 16er rennenden Kotula, der nur noch den Fuß hinhalten musste, um die flache Hereingabe zu verwandeln (5.). Ein herrlich herausgespielter Treffer, der vor allem Kiskanc wieder Selbstbewusstsein und hoffentlich auch neuen Kredit bei den Fans eingebracht hat.

Nicht weniger schön war das 2:0 nur einige Minuten später: ein gerade in der Abwehr gewonnener Ball landete über Erfen bei Stoppelkamp, der Güvenisik mit einem Pass aus dem Halbfeld auf die Reise schickte. Dieser spielte seine Schnelligkeit voll aus, lief mit Ball schneller als seine Gegenspieler ohne und vollstreckte eiskalt (12.).

Doch damit nicht genug, nach einem verunglückten Wolfsburger Befreiungsschlag legte Lindbaek den Ball per Kopf dem an der Strafraumgrenze lauernden Stoppelkamp auf, der mit einem strammen, wenn auch nicht ganz unhaltbaren Schuss zum 3:0 in die linke Ecke für die frühzeitige Vorentscheidung sorgte (22.)!

Ein nicht für möglich gehaltenes Torfestival kündigte sich an, bislang war jeder Schuss ein Treffer. Wolfsburg blieb im Angriff weitgehend harmlos, hatte aber kurz vor der Halbzeit eine große Torchance: Aus fünf Metern Entfernung wollte ein Wolfsburger den Ball an Masuch vorbei in die lange Ecke spitzeln, unser Keeper streckte aber reflexartig das Bein aus und konnte den Ball um den Pfosten lenken. Ansonsten wurde Masuch nur bei hohen Flanken gefordert, die er gewohnt zuverlässig und sicher reihenweise herunter pflückte.

In der zweiten Halbzeit beschränkte sich RWE voll auf Ergebnisverwaltung, und das vielleicht ein bisschen zu stark, wenn man etwas zum Meckern suchen möchte. RWE wollte nicht mehr, Wolfsburg konnte immer noch nicht – so ist die Geschichte der zweite Hälfte, die sich nahezu ausschließlich jenseits der Strafräume abspielte, schnell erzählt: Je eine Torchance hüben (der eingewechselte Brandy traf nach einem Solo von der Mittellinie nur den Innenpfosten, 75.) wie drüben (der Wolfsburger Tunc zielte knapp an Masuchs Tor vorbei, 77.) waren die sportlichen „Highlights“ der ansonsten einschläfernden zweiten Hälfte. Aber was soll´s! Es darf gerne am kommenden Mittwoch schon einen weiteren langweiligen Spielabschnitt geben, wenn man denn klar führt.

Gewinner des Spiels waren sicherlich Moritz Stoppelkamp, der mit einem Tor und einer Vorlage seine Aufstellung rechtfertigte und Ferhat Kiskanc, der trotz seiner auch gestern wieder erkennbaren Unsicherheiten im Defensivverhalten seine zweifellos vorhandenen Offensivqualitäten endlich wieder gewinnbringend einsetzen konnte. An Lindbaek lief das Spiel dagegen erneut weitgehend vorbei – für ihn wird es schwierig werden, seinen Platz in der Startelf gegen den neu verpflichteten Markus Kurth zu behaupten.

Das Spiel in Wolfsburg war ein erster und sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nun gilt es, eine kleine Serie zu starten und gegen die ebenfalls sehr schwach aus den Startlöchern gekommenen Braunschweigern auch den „Heimfluch“ zu beenden.


(mj)


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VfL Wolfsburg II

Meyer - Kullig, Reiche, Karimow (20. Venekamp), Hansen - Riemer, Evljuskin, Öztürk, Rama (63. J.-A. Wemmer) - Brechler, Proschwitz (59. Tunc)


Rot-Weiss Essen

Masuch - Czyszczon, Sereinig, Andersen (46. Klinger) - Erfen, Kotula, Gorschlüter, Kiskanc (52. Brandy) - Stoppelkamp - Güvenisik, Lindbaek (62. Kazior)


Tore

0:1 Kotula (5.), 0:2 Güvenisik (14.), 0:3 Stoppelkamp (22.).


Zuschauer

561


Schiedsrichter

Wenkel (Mühlhausen)


Gelbe Karten

Brechler - Andersen, Brandy








.....

 

Spieler des Spiels

 


 

Jawattdenn Spielerbewertung

 

Masuch
2
Czyszczon
2-
Klinger
3
Andersen
3-
Sereinig
3-
Erfen
3+
Kotula
2-
Kiskanc
3
Gorschlüter
3
Brandy
3+
Stoppelkamp
2-
Güvenisik 2
Lindbaek 4+
Kazior 3-