10.11.2007

SC Verl - RWE

 

Alles (Brat)-Wurst heute

Das hatten sich die gut 1.000 Essener Anhänger unter den 1.600 Zuschauern an der Poststraße wohl anders vorgestellt. Es setzte die erste Auswärtsniederlage in dieser Saison, und das ausgerechnet gegen den gegen den bisher heimsieglosen SC Verl.

Heiko Bonan wirkte in der anschließenden Pressekonferenz sichtlich angefressen, konnte die Niederlage aber auch nicht richtig erklären. Daher gab der RWE-Coach das Mikro nach einem 23 Sekunden Statement an seinen Trainerkollegen Mario Ermisch weiter.

Als das Spiel gegen 14 Uhr angepfiffen wurde zeigte sich wenigstens das Wetter nach einigen kräftigen Regengüssen von seiner besten Seite, die Rot-Weissen in der Folgezeit eher nicht.

Zumindest in den Anfangsminuten versuchten die Essener das Spiel an sich zu reißen. So hatte auch Rolf-Christel Guié Mien die erste Torchance, setzte das Leder allerdings nur an das Außennetz. Die Verler kamen besser ins Spiel und unterbanden durch frühes Stören den rot-weissen Spielaufbau. Allerdings ging beim Tabellendrittletzten auch nicht viel nach vorne. Zwei Chancen, durch einen Kopfball von Lars Remmert und einen Querschläger von Markus Kurth vor dem eigenen Kasten, gab es für die Schwarz-Weißen zu notieren. Auf der Gegenseite setzte Sören Brandy einen Schuß knapp neben das Tor. David Czyszczon scheiterte kurz vor Halbzeitpfiff mit einem Kopfball nach einer Kiskanc-Flanke, der für den mit Rippenprellung angeschlagenen Jozef Kotula ins Spiel kam, am Verler Torhüter Sebastian Finke.

So ging es in die Halbzeitpause. Zeit sich wieder den Verler Bratwürstchen zu widmen, die immerhin für die ersten 45 Minuten einigermaßen entschädigten.

Wer nun einen Sturmlauf der Essener, wie in der vergangenen Woche gegen Dresden, erwartet hatte, sah sich getäuscht. Fehlpassfestivals auf beiden Seiten und ungefährliche Flanken aus dem Halbfeld prägten das Bild. Torchancen – Mangelware. Die größte hat Ferhat Kiskanc, der mit einem Zuckerpaß von Rolf-Christel Guie-Mien bedient wurde. Aber anstatt im Strafraum den direkten Abschluß zu suchen, verlor Kiskanc nach einem weiteren Haken den Ball an einen Verler Abwehrspieler.

Für den blassen Sören Brandy wurde Emrah Uzun eingewechselt (64.). Der Mann aus der U23 war auch an der zweiten Großchance der Essener beteiligt. Nach einem Solo auf der rechten Seite flankte Uzun scharf nach innen, doch bekam Torwart Finke noch die Finger vor Ferhat Kiskanc an den Ball, der einköpfbereit im Strafraum weilte.

Verl verlegte sich Mitte der zweiten Hälfte nur noch auf Konter, blieb allerdings bis auf eine Chance von Silvio Pagano, eher harmlos.

In der 78. Minute war es aber dieser Pagano, der das Tor des Tages schießen sollte. Czyszczon, der wirklich einen rabenschwarzen Tag erwischte, spielte einen weiteren Katastrophenpass in die Füße des Gegenspielers Lars Remmert. Dieser passte direkt auf Silvio Pagano, welcher aus halblinker Position aus 16 Metern Torhüter Daniel Masuch bezwingen konnte. Allerdings sah der Essener Keeper in dieser Szene nicht unbedingt gut aus. Der Verler Block tobte und endlich stimmten auch weitere Fans mit in die Gesänge des sonst als Alleinunterhalter glänzenden Megaphonmanns ein.

Die Verler machten nun hinten dicht und Trainer Heiko Bonan versuchte durch muntere Wechselspielchen der Positionen wenigsten noch einen Punkt mit an die Hafenstraße zu nehmen.

Für Abwehrchef Daniel Sereinig kam Stürmer Rafael Kazior (79.) und David Czyszczon sahen die Zuschauer in den letzten Minuten nur noch in der Verler Hälfte.

Aufregung noch einmal kurz vor Schluß, als ein Verler Abwehrspieler nach einem Gorschlüter-Schuß die Flugbahn des Balles mit der Hand veränderte. Schiedsrichter Trautmann schien es nicht gesehen zu haben. Ob es ein absichtliches Handspiel war und ob dieses im Verler Strafraum stattgefunden hat, ist nicht aufzuklären. Auch der WDR hat in seiner 3-Minuten Reportage auf diese Szene verzichtet, berichtete lieber umfassend über die Verler Bratwurst.

1.000 maßlos enttäuschte RWE-Fans zogen Richtung Heimat, während aus dem Heimblock noch die bekannten „Oh, wie ist das schön“-Gesänge klangen.

So bleibt wieder mal eine unnötige Niederlage gegen einen angeschlagenen Gegner und Heiko Bonan hat sieben Tage Zeit, eine Erklärung für die Leistungsschwankungen zu finden und diese abzustellen. Nächste Woche kommt mit Magdeburg der nächste vermeintlich leichte Gegner und mit ihm hoffentlich ein wichtiger Heimsieg.


(op)



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SC Verl

Finke - Uilacan, Beck, Cinar, Rogowski - Saur, Hagedorn - Mainka (90. Leeneman), Remmert (79. Hop), Pagano (86. Scherning) - Dayangan


Rot-Weiss Essen

Masuch - Czyszczon, Sereinig (79. Kazior), Andersen - Erfen, M. Lorenz, Gorschlüter, Kotula (42. Kiskanc) - Kurth, Brandy (64. Uzun) - Guie-Mien


Tore

1:0 Pagano (78.)


Zuschauer

1.600


Schiedsrichter

Trautmann (Bodenwerder)


Gelbe Karten

keine








.....

 

Spieler des Spiels


Jawattdenn Spielerbewertung

 

Masuch
4
Czyszczon
5
Andersen
4
Sereinig
3-
Erfen
4+
Kotula
4
Gorschlüter
4
Brandy
4
M. Lorenz
4
Guie-Mien
4-
Kurth 4
Kiskanc 4-