Absolut bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Landeshauptstädter nun schon seit 720 Minuten – und somit in jedem Spiel der Saison – ohne Gegentreffer sind. 9:0 Tore bei sechs Siegen und zwei Unentschieden. Die Liga fragt sich schon jetzt, wer diese Fortunen noch stoppen will?

Ähnlich souverän gibt sich der Wuppertaler SV - Düsseldorfs ärgster Verfolger. Nach dem 7:2 Kantersieg unter der Woche gegen zahnlose Wölfe aus der Autostadt überrannten die Bergischen auch die Braunschweiger Eintracht, welche angesichts der präkeren Situation immer mehr zur Zwietracht mutiert. 4:1 hieß es nach 90 Minuten. Neuzugang Mahir Saglik traf gleich dreimal, während den vierten Treffer Tobias Damm markierte. Holger Wehlage erzielte in der Nachspielzeit den Anschlusstreffer für den Zweitligaabsteiger, der nun schon acht Punkte hinter dem Minimalziel Platz Zehn liegt. Kurios: Kosta Rodrigues wurde auf Seiten der Gastgeber in der 35. Minute eingewechselt und vier Zeigerumdrehungen später von Schiedsrichter Grudzinski wegen einer Notbremse zum Duschen geschickt. Ganz schwere Zeiten also für die als Top-Favoriten gestarteten Niedersachsen.

Verfolger Nummer Zwei bleibt Rot-Weiß Erfurt. Im Heimspiel gegen Union Berlin langten die Treffer von Kumbela und Bunjaku, um weiter am Spitzenduo dranzubleiben. Da die Eisernen einige gute Chancen in der ersten Hälfte ausließen, hieß es am Ende völlig zurecht 2:0. Ebenfalls weiterhin auf der Lauer bleiben die Kickers aus Emden. Rudolf Zedi schoss das Tor des Tages. Obwohl die „kleinen“ Cottbuser lange Zeit gleichwertig waren, Hensel sah in der 36. Minute die rote Karte, trafen sie einfach nicht ins Netz.

Begeistert waren hingegen die 490 Zuschauer im Stadion am Elsterweg. Die Reserve des VfL Wolfsburg kam im Nordderby zu einem 1:0 gegen die Vertretung von Werder Bremen. Der kongolesische Nationalspieler Cedrick Makiadi erzielte aus 16 Metern das goldene Tor. Im altehrwürdigen Stadion Rote Erde gab es das zweite Duell von Reserveteams der Profimannschaften. Schwarz-Gelb gegen Blau-Weiß-Schwarz, oder kurz: BVB gegen HSV. Die Westfalen behielten durch Treffer von Nöthe, Hünemeier und Hille mit 3:1 die Oberhand. Sebastian Langkamps Treffer war lediglich Ergebniskosmetik.

Pavel Dobry, Angestellter bei Dynamo Dresden, erzielte beim Auswärtskick im westfälischen Ahlen zwei Treffer innerhalb von vier Minuten.Trotz eines Anschlusstreffers von Marcel Busch reichte das aus, um mit 2:1 und drei Punkten im Gepäck die Heimreise anzutreten. Auch die Formkurve von RW Oberhausen zeigt wieder nach oben. Im Heimauftritt gegen den 1.FC Magdeburg schossen Müller und Beer die Oberhausener zum 2:1-Erfolg. Frank Gersters Anschlusstor aus der 70. Minuten war dagegen zu wenig.

Und RWE? Tja, die gewannen bekanntermaßen mit 3:1 bei Babelsberg 03. Sieben Punkte aus den letzten drei Partie können sich sehen lassen. Interessant: Schaut man sich nur die letzten drei Spieltage an, wäre RWE zweiter mit 7 Punkten und 6:1 Toren. Nur Wuppertal steht mit der vollen Ausbeute von 9 Zählern vor den Rot-Weißen. Auf den Plätzen folgen Düsseldorf (7 Punkte / 4:0 Tore) und Dynamo Dresden (7 / 3:1). Der rot-weiße Trend zeigt somit merklich nach oben; vielleicht nicht immer schön, dafür immer erfolgreicher. Am Samstag kommt Namensvetter Erfurt ins Georg-Melches-Stadion. Bei aller Demut wird es dann Zeit, den Heimbock umzustoßen. Daumen drücken!


(tz)