Berlins Trainer Uwe Neuhaus stellte seine Mannschaft voll auf Sieg ein und brachte von Beginn an drei Stürmer auf das Feld. Heraus kam ein Festival der vergebenen Chancen, Mattuschka, Patschinski, Younga-Mouhani und Stuff konnten die besten Möglichkeiten für die Berliner nicht verwerten. Großen Anteil am Sieg der Magdeburger hatten Lindemann und ausgerechnet Ex-Unioner Müller mit ihren beiden Toren sowie der gut aufgelegte FCM-Keeper Beer. Bitter für die Unioner, die wohl ihre Aufstiegsträume begraben müssen. Magdeburg erwartet hingegen ein echtes Endspiel gegen RWE, mit zwei Punkten Vorsprung auf Platz 11 geht der FCM mit einen leichten Vorteil in die Partie.

Ähnlich wie den Unioner erging es den Düsseldorfern in Braunschweig. Die Landeshauptstädter mussten trotz technischer Überlegenheit einen frühen Rückstand durch Danneberg hinterher laufen, Lawarée schaffte nur noch den Ausgleich in der 33. Minute. Ein Freistoß vom Düsseldorfer Christ traf nur die Latte, so dass die Fortuna sich mit einem Punkt begnügen musste. Damit schwindet auch die Hoffnung der Düsseldorfer, im nächsten Jahr in der zweiten Bundesliga zu spielen. Nicht nur für die Gäste war dieses Ergebnis zu wenig, auch die Mannschaft von der Hamburger Straße kann mit diesem Resultat nicht zufrieden sein. Mit drei Punkten Rückstand auf den zehnten Platz ist das Risiko groß, nächste Woche schon im Rennen um die Qualifikation zur dritten Liga, keine Rolle mehr zu spielen.

Das wichtige Duell um die Qualifikation zwischen Emden und Dortmund II konnten die Norddeutschen für sich entscheiden. So deutlich wie sich das 4:1- Ergebnis anhört war diese Partie jedoch nicht, doch die Dortmunder vergaben gleich zweimal die Möglichkeit zum zwischenzeitlichen Ausgleich aus aussichtsreicher Position. Moosmayer, Rauw, Reichwein und Celikovic trafen für die Kickers, bei Dortmund war nur Senesie erfolgreich. Damit ist Emden so gut wie gerettet und kann trotz eines Spieles mehr gegen Schlusslicht Wolfsburg am letzten Spieltag alles klar machen. Die Dortmunder Amateure stecken jedoch wieder mitten im Abstiegskampf und müssen auf Patzer der Konkurrenz hoffen.

Deutlicher sieht es im Kampf um den Aufstieg aus. Eine Mannschaft, die vorher kaum jemand auf der Rechnung hatte, ist dabei theoretisch schon durch: RW Ahlen hat dank eines 1:0 Sieges in Wolfsburg sechs Punkte Vorsprung auf den dritten Düsseldorf, zudem spricht das Torverhältnis deutlich für die Ostwestfalen. Das goldene Tor in einer schwachen Partie des Spitzenreiters schoss Gibson in der 26. Minute. An dieser Stelle kann man den Ahlenern schon zum Aufstieg gratulieren. Die Mannschaft hat es vorgemacht, wie durch eine konstante Rückserie zum Spitzenteam in einer engen Liga aufsteigen kann. Diese Entwicklung strebte eigentlich RWE nach der Winterpause an und jetzt muss um die Qualifikation gezittert werden. Wurde der Verein vor zwei Jahren nach dem Rückzug des Unternehmens Mäzens Spikkers tot gesagt und der Klassenerhalt in der letzten Saison nur knapp erreicht, schaffte es die der Verein eine geschlossene Mannschaft um Routiniers Toborg und Shootingstar Großkreutz zu bilden, die den Club nach zweijähriger Abstinenz in den Profifußball zurückführt. Hierfür kann man schon einmal ein wenig Respekt zollen und zu diesem überraschenden Erfolg gratulieren.

Auch ganz nahe am Ziel ist die Mannschaft aus der Nachbarstadt Oberhausen, die innerhalb von zwanzig Minuten das Spiel in Babelsberg entschieden. Robben, Kaya und Schlieter trafen in dieser fulminanten Anfangsphase, die Babelsberger konnte dem schnellen Spiel der Oberhausener nichts entgegensetzen. Nach dem Wechsel erhöhte noch einmal Robben zum 4:0, den Schlusspunkt setzte der Babelsberger Hartwig. Vier Punkte trennen Oberhausen von einem Nichtaufstiegsplatz, auch sie können am nächsten Spieltag alles klar machen. Wer hätte das gedacht, dass die Oberhausener direkt den Durchmarsch in den Profifußball schaffen? Doch für Glückwünsche ist es hier definitiv zu früh, auch wenn es für RWO sehr gut aussieht.

Sowohl Erfurt und Wuppertal haben den Aufstieg nach diesem Spieltag endgültig verpasst. Dabei gelang wieder einmal den insolventen Lübeckern ein Achtungserfolg, die die Erfurter Serie von vier Heimsiegen hintereinander beendet. Rockenbach da Silva konnte die Ostdeutschen noch in Führung bringen, doch Hoffmann schoss Lübeck zu einem verdienten Unentschieden. Das bessere Team stellte an diesem Tag der VfB, nur der Erfurter Keeper Orlishausen verhinderte Schlimmeres. Das Gute an diesem Resultat aus Sicht der Erfurter ist allerdings, dass auch im nächsten Jahr in der Landeshauptstadt Thüringens Drittligafußball gespielt wird. Dieses Ergebnis zeigt, dass Essen am letzten Spieltag Lübeck keinesfalls unterschätzen darf. Es ist schon bemerkenswert, wie die Mannschaft, trotz der desolaten Situation im Verein, weiterhin ordentlichen Fußball spielt und Charakter zeigt.

Für den WSV war die letzte Hoffnung auf den Aufstieg in Liga 2 schon am Freitag ausgeträumt. Auch hier trennten sich beide Mannschaften 1:1, wobei zunächst der Gast aus Sachsen durch Ernemann in Führung ging, der einen Fehler in der Wuppertaler Hintermannschaft ausnutzte. Erst in der zweiten Halbzeit gab der WSV in einer schwachen Partie mehr Gas und erzielte mal wieder durch Saglik den Ausgleich. Damit ist auch Wuppertal sicher in Liga drei, Dresden muss noch ein wenig zittern, benötigt aber nur noch einen Punkt aus den letzten zwei Partien.

Sicher durch ist auch die Mannschaft von Bremen II, die sich zudem durch einen Sieg über Hamburg II den Titel der goldenen Ananas des 36. Spieltags sichern konnte. Die Bremer kontrollierten von Beginn an die Begegnung und sicherten den Sieg durch die Treffer von Artmann und Peitz. Auch an der Weser wird in der ersten und in der dritten Liga Fußball gekickt.

Ein spannender Spieltag ist beendet, ein spannender Spieltag wird noch folgen. Gerade der Kampf um Platz 10 verspricht noch eine Menge Aufregung, wobei sich alles auf das Spiel zwischen Magdeburg und Essen konzentrieren wird. Aus Essener Sicht kann nur gehofft werden, dass auch mal das Glück an die Hafenstraße zurückkommt. Pech gab es in den letzten Jahren genug. Die Situation in der Liga vermittelt nur eine knappe Botschaft an das Team von RWE: Auf geht’s Jungs, kämpfen und siegen!!!


(pd)