Los ging es schon am Freitagabend mit dem Nordderby
zwischen Eintracht Braunschweig und der U23 von Werder
Bremen. Dabei entstand das torlose Endergebnis in
einer hochklassigen Regionalligapartie, in der die
Braunschweiger erst in der Endphase zu hochkarätigen
Torchancen kamen. Anders die Reserve von Werder Bremen
- Schindler und Mohr vergaben gute Chancen noch kurz
vor dem Pausentee und sorgten so für einen etwas
glücklichen Pausenstand für die Hausherren.
Bemerkenswert: Obwohl die Niedersachen im tiefsten
Abstiegskampf stecken, pilgerten noch immer rund 16.000
Zuschauer an die Hamburger Straße. Bremen behauptet
mit dieser Punkteteilung Platz Drei, während
die Eintracht auf Platz Zwölf und somit "unter
dem Strich" bleibt. Dabei hatten die Löwen
die Chancen mit einem Sieg mit Dresden gleichauf zuziehen,
zumal die Schwarz-Gelben ihre Auswärtspartie
am Sonntagnachmittag mit 0:2 in Dortmund herschenken
mussten. Brzenska und Omerbegovic trafen in einer
insgesamt schwachen und äußerst defensiv
geführten Partie, in der es vor allem den Ostdeutschen
an Ideen mangelte.
Weiter im Aufwind befinden sich die schon fast sicher
abgestiegenen Babelsberger. Mit einem 1:0 im eigenen
Karl-Liebknecht-Stadion behielten sie die Oberhand
gegen den Wuppertaler SV. Sven Hartwig erzielte den
Treffer des Tages und lässt damit gleichzeitig
die Sorgenfalten auf der Stirn von Wuppertals Trainer
Wolfgang Frank größer werden. Nur ein Sieg
aus den letzten sechs Spielen ist für die ambitionierten
Ziele der Bergischen zu wenig; viel schlimmer noch
ist, dass der WSV langsam aber sicher in den Abstiegsstrudel
gerät.
Nur noch fünf Punkte beträgt der Vorsprung
auf den 1.FC Magdeburg die sich zur Zeit noch auf
Platz Elf befinden. Der Club aus Sachsen-Anhalt ist
zeitgleich der große Gewinner des Spieltages.
Im Duell der Landeshauptstädte behielten sie
die Nase mit 2:0 vorne. Probst und Jarakovic zeichneten
sich für die Tore verantwortlich. Die große
Chance zum Ausgleich hatte dabei der Belgier Lawaree,
der allerdings mit einem Foulelfmeter am starken Keeper
Christian Beer scheiterte. Für die Fortuna war
dies die zweite Heimniederlage in Folge. Der Abstand
zu den Aufstiegsplätzen beträgt allerdings
nur zwei Zähler - Magdeburg hingegen befindet
sich nun in Schlagdistanz zum rettenden Ufer.
Zurück im Aufstiegsrennen melden sich die Ottifanten
aus Emden. In einem packenden Vergleich gelang ihnen
ein 3:2-Erfolg gegen die Reserve des Hamburger SV.
Dabei war ehemalige Düsseldorfer Rudi Zedi der
überragende Mann auf dem Feld. Mit zwei Toren
und einer Vorlage war er maßgeblich am Sieg
beteiligt. Für die Hamburger trafen Wimmer und
der Ex-Emder Cannizzaro zum jeweiligen Ausgleich.
Neuer Verfolger von Spitzenreiter Oberhausen ist Rot-Weiß
Ahlen. Im westfälischen Derby gegen den SC Verl
gab es ein hochverdientes 4:1. Chitsulo, Thioune und,
wer wenn nicht er, Lars Toborg mit einem Doppelpack
trugen sich in die Torjägerliste ein. Robert
Mainkas fünfter Saisontreffer hingegen war pure
Ergebniskosmetik.
Mike Terranova sorgte im Oberhausener Niederrheinstadion
für einen extatischen Gefühlsausbruch. Gerade
mal elf Minuten benötigte der ehemalige Wattenscheider
für seine Treffer elf bis dreizehn und legte
dabei einen lupenreinen Hattrick hin. Knapp 3.500
Zuschauer bejubelten die Rot-Weiße Elf noch
lange nach Abpfiff. Wer vor der Saison auf Oberhausen
als Aufsteiger in die Zweite Liga gesetzt hat, hat
wohl gute Chancen sich eine goldene Nase zu verdienen.
Trainer Bruns betont zwar, er wolle alle dazu auffordern
abzuwarten was da kommen mag, aber angesichts der
Oberhausener Geschlossenheit und dem nicht endenden
Erfolg der letzten Wochen, ist Oberhausen Aufstiegskandidat
Nummer Eins - die Tabelle lügt nicht. Mike Terranova
wurde dem WDR gegenüber deutlicher: "Wir
wollen aufsteigen."
Des Weiteren trennten sich an diesem Spieltag noch
VfL Wolfsburg II und Energie Cottbus II 1:1 (Tore:
Brechler für WOB und Lerchl für die Gäste).
Nach der 28. Spielrunde erbigt sich in der Tabelle
folgendes Bild: Der Kreis der Aufstiegsfavoriten zieht
sich von Oberhausen (48 Punkte) bis Wuppertal (42).
Der Abstand zu den Abstiegsplätzen ist allerdings
marginal. Dynamo Dresden befindet sich auf Platz Zehn
mit 39 Zählern, gefolgt vom 1.FC Magdeburg (37)
und Eintracht Braunschweig (36). Schon abgeschlagen
sind unsere Rot-Weissen mit 35 Zählern, zumal
sie zwei Spiele mehr absolviert haben als Braunschweig
bzw. eine Partie mehr als Dynamo Dresden. Nur noch
theoretische Chancen auf die neue Dritte Liga haben
die Mannschaft ab Platz 14, den zur Zeit der SV Babelsberg
inne hat.
In der Liste um die Torjägerkanone hat Lars Toborg
die Nase vorne (20 Treffer). Verfolgt wird die Ahlener
vom Erfurter Albert Bunjaku (16) und dem Wuppertaler
Mahir Saglik (15). Auf den Plätzen folgt Mike
Terranova (13) sowie der Bremer Löning mit 12
erfolgreichen Versuchen.
(tz)