Bei dieser Situation vergeht einem die Lust, sich auf den anderen Plätzen einmal umzuschauen, auch weil man genau weiß, dass ohne eigenes Punktesammeln die eigene Mannschaft eh kaum von der Stelle kommt, wenn nicht sogar zurückfällt. Trotzdem lohnt sich vor allem ein Blick auf die direkte Konkurrenz, gerade das besinnliche Osterwochenende soll dazu dienen, an Wunder doch noch zu glauben.

Und ein kleines Osterwunder ist es schon, dass es kaum Bewegung im Kampf um Platz 10 gab. Dafür trug vor allem das unbeständige Wetter zum Frühlingsanfang bei, denn die Partie zwischen den Wuppertaler SV und Eintracht Braunschweig fand aufgrund widriger Platzverhältnisse erst gar nicht statt. Der Inhaber des beliebten Platzes 10, Dynamo Dresden, war aber im Einsatz und hat die Chance verpasst, sich nach oben hin abzusetzen. Dabei sah es nach den ersten Minuten gegen RW Ahlen gut aus, nach der Führung von Dobry in der 24. Minute drehte aber langsam das Spiel zugunsten der Ostwestfalen. Drei Tore legten die Ahlener den Sachsen ins Netz, kurz nach Anpfiff von Halbzeit 2 trafen di Gregorie und Toborg, kurz vor Schluss vollendete Großkreutz einen Konter. Mit dem 3:1 für Ahlen gelang den Rot-Weißen das Kunststück, von einem Abstiegskandidaten zu einem ernsthaften Anwärter auf Platz 1 und 2 zu werden. Diese Entwicklung hätte man sich eher für einen anderen rot-weißen Verein gewünscht…

Im Spitzenspiel trennten sich Magdeburg und Oberhausen 0:0. Die FCM versuchte alles, um die wichtigen drei Punkte im heimischen Stadion zu behalten, doch die Abwehrreihen von RWO hielten. Durch schnelle Konter bleib der Spitzenreiter dennoch gefährlich, so dass die Punkteteilung insgesamt verdient ist. RWO bleibt Spitzenreiter, während Magdeburg weiter hinter RWE und Braunschweig bleibt. Härtester „echter“ Verfolger ist die Fortuna aus Düsseldorf, die unter der Woche noch eine Heimniederlage im Nachholspiel gegen Dynamo Dresden (1:2) hinnehmen musste.

In Verl gab es zwar dasselbe Ergebnis, aber diesmal für die Fortuna. Die Landeshauptstädter dominierten das Spiel vor „heimischer“ Kulisse und führten in der ersten Halbzeit durch zwei Tore von Neuzugang Kenan Sahin. Doch nach der Pause gelang es trotz vieler Chance nicht, den Ostersack zuzumachen, durch den späten Treffer von N´Diaye musste sogar noch gezittert werden. Düsseldorf ist jetzt punktgleich mit RWO und Bremen II auf Aufstiegskurs.

Die Bremer Amateure gewannen ihr Spiel gegen das Schlusslicht Wolfsburg deutlich mit 3:0. Wie die Hasen ließen sich die VW-Städter von den Bremern Peitz, Harnik und Schindler abschießen. Die Wolfsburger bleiben abgeschlagen Letzter mit kaum Chancen auf den Klassenerhalt, die Bremer hingegen kommen diesem Ziel immer näher. Weniger aufregend verlief das andere Auftreten zweier Amateurteams, es wurden keine Eier in der Partie zwischen Dortmund und Hamburg gefunden. Der BVB bleibt in der sicheren Zone mit sechs Punkten Vorsprung auf Rang 11, der HSV steckt weiter im tiefsten Abstiegssumpf.

Das Verfolgerduell um den Aufstieg zwischen Union Berlin und RW Erfurt endete 1:1. In dem hart umkämpften Ostderby schossen Gebhardt für Berlin per Handelfmeter und da Silva für Erfurt die Treffer. Hitzig wurde es vor allem auf den Rängen beim Elfmeter für Berlin, da Erfurter Fans Gegenstände und Pyromaterial auf das Feld warfen. Trotz Polizeieinsatz musste Schiedsrichter Trautmann die Partie unterbrechen, aber nach einer zehnminütigen Pause ging es weiter. Beide Mannschaften haben nach diesem Spiel noch alle Chancen auf den Aufstieg.

Richtig Arbeit hatte der Osterhase bei der Überraschung des Wochenendes. Emden, noch vor ein paar Wochen heißester Aufstiegskandidat, verlor in der Lausitz bei Cottbus 2 mit 4:2. Energie wurde allerdings von ein paar Profis gestärkt, so dass zweimal Schuppan, Ramaj und Müller für den Ostklub trafen. Für Emden waren Reichwein und Vujanovic. Vor dem 1:0 der Cottbuser gab es noch einige Chancen für Emden, aber nach der Pause hatten die Emder in einem offenen Schlagabtausch das Nachsehen. Emden hält zwar noch Anschluss an die Aufstiegsplätze, aber die Mannschaft von Stefan Emmerling schwächelt in den letzten Wochen ein wenig. Cottbus führt die Gruppe der abgeschlagenen Mannschaften mit 27 Punkten an, doch es fehlen noch sieben Punkte bis zum Anschluss auf die Verfolger des Platzes 10.

Es bleibt weiter spannend, noch ist nichts verloren für RWE. Doch langsam müssen die Punkte her, um den Anschluss bei 4 Punkten Rückstand und einem Spiel mehr herzustellen. Möglich ist in dieser Liga alles, auch wenn sie langsam eine Schere zwischen Aufstiegs- und Abstiegsteams abzeichnet.


(pd)