Beginnen wir mit dem möchte-gern-Ligaprimus, dem WSV. Nachdem man sich in den letzten Tagen scheinbar mehr darauf konzentriert hat, möglichst viel Unruhe in den Verein zu bringen, welche in der Entlassung von Achim Weber seinen vorläufigen Höhepunkt fand, konnte die Borussia aus Wuppertal durch ein Tor kurz vor Schluss durch Saglik gegen eben den SV Verl gewinnen, der in der Vorwoche noch unsere Truppe geschlagen hatte.

Dennoch bleibt uns weiterhin der WSV auf einem Aufstiegsplatz erspart, obwohl der Tabellenzweite aus Erfurt daheim gegen Oberhausen patzte. Dabei drehten die Jungs aus dem Nachbardorf sogar einen frühen Rückstand. Die RWO-Fans, wie immer recht „zahlreich“ (nicht mehr als 50 warens wohl) auswärts angereist, dürften sich daher vom Namen her schon mal aufs Derby vorbereitet haben.

Zum torreichsten Spiel kam es am 18. Spieltag in der alten Försterei beim FC Union, wo das Team von Ex-Rwe-Coach Uwe Neuhaus 4:3 gegen unseren kommenden Gegner, den VfB Lübeck, gewann. Die in Essen wohl noch bestens bekannten Spieler Mac Younga-Mouhani und Michael Bemben trafen dabei jeweils ein Mal. Außerdem drehte Union einen 0:2 Rückstand.
Interessant ist hier auch noch zu erwähnen, dass es wohl während des Spiels zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen Berliner Fans und dem Ordnungsdienst kam. Hintergrund waren diverse Transparente der Berliner Ultra-Gruppe „Wuhlesyndikat“, mit der sie, wie viele andere Gruppen an diesem Spieltag auch, gegen steigende Repressionen und Polizeigewalt demonstrierte. Union Berlin reagierte daraufhin heute auf ihrer offiziellen Homepage und spricht von einem Kommunikationsproblem und stellt die freie Meinungsäußerung im Stadion eindeutig klar, sicherlich auch selten heutzutage in deutschen Fußballstadien. -> www.fc-union-berlin.de

Die Eintracht aus Braunschweig verlor erstmals seit Wochen wieder ein Spiel, die Aufholjagd auf Platz 10 bekam somit erst mal einen herben Dämpfer. Mit sieben Punkten Rückstand dürfte es noch ein großes Stück Arbeit werden, hier noch mal den Anschluss zu finden.

Fortuna Düsseldorf trennte sich unter der Woche, für Aussenstehende wohl überraschend, von Coach Uwe Weidemann. Hier deckte sich wohl die sportliche Entwicklung, ebenso wie in Wuppertal, nicht mit den für die Landeshauptstadt üblichen großen Zielen. Auch ohne Trainer Weidemann kassierte die Fortuna eine deutliche 3:0 Niederlage beim Aufsteiger SV Babelsberg.

Dynamo schlug die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen mit 2:1. Bröker brachte das Team von Ede Geyer dabei bereits früh mit einem Doppelpack in Führung, ehe in der 78. Minute noch der Anschlusstreffer für Bremen fiel. 700 Fans begleiteten die Mannschaft nach Bremen. Die Wogen nach dem Spiel gegen den WSV, bei dem Ordner die große Heimfahne der „Ultras Dynamo“ am Zaun zerrissen hatten, scheinen sich wieder etwas geglättet zu haben.
Morgen spielt Dynamo übrigens im Sachen-Pokal gegen die zweite Mannschaft des Chemnitzer FC´s. Man darf gespannt sein, ob dann wieder Bilder durch die Medien geistern vom Anhang der Sachsen.

Außerdem gab es am Wochenende noch vier weitere Amateurvertretungen mehr oder weniger großer Bundesligaclubs, die diesmal jeweils im direkten Duell aufeinander trafen. Energie Cottbus empfing den HSV. Ganze 280 Zuschauer sahen den 2:0 Erfolg der Cottbuser. Der VfL Wolfsburg empfing die 2. von Borussia Dortmund. Hier taten sich immerhin 600 Zuschauer den Kick der Reservetruppen an.

Schaut man sich die Tabelle nach Abschluss des Spieltages an (erstmals bereinigt unter den ersten 11), so stellt der Pessimist schnell fest, dass uns die eigentlichen Pflichtsiege gegen Cottbus und Verl vermutlich zum Spitzenreiter gemacht hätten. Der optimistische Fan stellt daher schnell fest, dass wir mit einer Niederlage gegen Magdeburg aus den Top Ten herausgefallen wären. Zudem ist mit fünf Punkten auf die Aufstiegsplätze noch alles offen, warten doch noch vor der Winterpause mit Oberhausen und Düsseldorf direkte Konkurrenten auf unser Team.

Denken wir mal an den miserablen Saisonstart zurück, so sollte mit einem Sieg gegen Lübeck doch noch das Soll erreicht werden können und man dürfte die Hinrunde doch zufrieden beenden.


(mn)