In einer durchaus ansehnlichen Partie erzielte Saky Noutsos in der 25. Minute das 1:0 für die Hausherren. Mit seinem ersten Saisontor durchbrach er damit den Bann nach drei torlosen Heimspielen in Folge. Die Gäste aus Emden agierten daraufhin offensiver, scheiterten jedoch mehrfach am stark stark agierenden Torhüter Michael Frech. Doch der Aufwand der Blau-Weißen wurde in der 65. Minute belohnt: ausgerechnet der Ex-Lübecker Enrico Neitzel glich mit einem sehenswerten Lupfer zum zwischenzeitlichen 1:1 aus. Doch bereits zehn Minuten später hatten die Hausherren das Glück auf ihrer Seite: nach einem abgefälschten Freistoß erzielte Routinier Dietmar Hirsch das 2:1. Die Emder können bereits am Mittwoch Wiedergutmachung betreiben und zumindest bis zum nächsten Spieltag doch noch die Tabellenführung übernehmen. Dann nämlich reisen sie zum Nachholspiel des 7. Spieltages nach Bremen II.

Gleich zwei Teams mit Aufstiegsambitionen trafen in Düsseldorf aufeinander. Die Fortunen und der Ex-Verein unseres Trainers Heiko Bonan, RW Ahlen, trafen in der Düsseldorfer LTU Arena aufeinander. Dabei bot sich den knapp 11.000 Fans aus der Landeshauptstadt das in den vergangenen Spielen gewohnte Bild: die Fortuna bot bis zum Strafraum ansehnlichen Kombinationsfußball, scheiterte dann jedoch häufig an den gut gestaffelten falschen Rot-Weißen oder der fehlenden Konzentration im Abschluss. So ging es torlos in die Pause. Nach dem Wechsel gestaltete sich das Spiel ein wenig offener und beide Mannschaften kamen zu einigen Möglichkeiten, aber erst Marco Christ konnte in der 55. Minute das erlösende 1:0 für die Mannschaft von Trainer Uwe Weidemann erzielen. In der Folge zogen sich die Düsseldorfer zurück und dies wurde prompt bestraft: Martin Stahlberg glich kurz vor Schluss nach einer eklatant schwachen Abwehrleistung der Fortunen zum verdienten 1:1 aus. Es hätte sogar noch schlimmer für die Landeshauptstädter kommen können. In der Nachspielzeit hatte Sebastian Schoof noch eine „Hundertprozentige“, setzte den Ball jedoch – wohin auch sonst - deutlich über das Tor von Keeper Michael Melka.
Ein Punkt, der beiden Mannschaften nur wenig nützt. Die Ahlener sind damit zwar seit 6 Spielen auswärts unbesiegt, wurden aber von den echten Rot-Weißen, die sich bekanntlich eindrucksvoll bei Werder Bremen II mit 0:4 durchsetzten, auf Platz 7 zurück gedrängt. Die Fortuna konnte sich durch den Punktgewinn auf Platz 3 vorschieben.

Dies bedeutet gleichzeitig, dass der bisherige Tabellendritte, die Mannschaft aus Erfurt, nicht punkten konnte. Das Team von Trainer Pavel Dotchev verlor überraschend beim Hamburger SV II mit 2:1. Obwohl die Ostdeutschen die Partie eindeutig dominierten und schon in der 27. Minute durch Martin Hauswald in Führung gingen, konnten sie diese nicht ausbauen. Mit der ersten Hamburger Chance klingelte es gleich im Kasten von Andre Maczkowiak. Tunay Torun (55.) erzielte den Ausgleich, Preston Zimmermann konnte nach einem katastrophalen Abwehrfehler sogar auf 2:1 erhöhen. Im Gegenzug konnten die Erfurter zahlreiche Tormöglichkeiten nicht nutzen.

Die meisten Treffer des Spieltages fielen bei der Partie Dynamo Dresden – SV Babelsberg. Die 10450 Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion mussten zunächst einen Rückstand hinnehmen. Der Babelsberger Kapitän Patrick Moritz verwandelte souverän einen berechtigten Foulelfmeter in der 23. Minute, nachdem Dynamo Keeper Oliver Herber gegen den Babelsberger Stürmer Daniel Frahn zu spät gekommen war. Thomas Leek, der Interimscoach der Babelsberger, sah danach ein engagiert geführtes Spiel seiner Mannschaft, die sich zunehmend Vorteile erarbeiten konnte. Auch nach dem Wechsel ergaben sich für die Babelsberger die zwingenderen Chancen und das obwohl Trainer Eduard Geyer mit Thomas Bröker und Patrick Würll zwei frische Offensivkräfte gebracht hatte.

Erst in der 69. Minute konnte Maik Wagefeld durch einen ins Eck gezirkelten Kopfballtreffer ausgleichen. Von da an wollten die Dynamos mehr, spielten schnell und direkt. Gleich in der 76. Minute zahlte sich dies aus und Pavel Droby erzielte nach einer schönen Kombination seinen siebten Saisontreffer und die Führung der Dresdner. Doch Babelsberg gab sich nicht auf. Der Aufsteiger kam durch Sven Hartwig und einem Stellungsfehler von Dresdens Torhüter Oliver Herber zum verdienten Ausgleich. Doch an diesem Tag war das Glück auf Seiten der Ostdeutschen. In der zweiten Minute der Nachspielzeit markierte erneut Pavel Dobry den Siegtreffer für die glücklichen Dynamos. Dresden rückt damit auf den achten Platz vor, Babelsberg rutschte auf Platz 16 ab und stellte bereits am Sonntag Dietmar Demuth als neuen Chefcoach vor.

Weiter auf dem Vormarsch ist unser Nachbar aus Oberhausen. Die Elf von Trainer Hans-Günther Bruns kam gegen die Amateuere von Borussia Dortmund zu einem verdienten 3:1 Sieg und ist damit seit sechs Spielen ohne Niederlage. Trotz dieser kleinen Serie fanden sich bei dieser Partie lediglich 3500 Zuschauer im Niederrheinstadion ein, bei der die Kleeblätter zunächst in Rückstand gerieten. Nach einem sehenswerten Pass des BVB-Amateurs Lars Ricken erzielte Sahr Senesie in der 17. Minute die Führung für die Schwarz-Gelben. Die Antwort der Oberhausener ließ nicht lange auf sich warten. Die gefährlichen Freistöße des David Müller hatten sich wohl noch nicht bis nach Dortmund herumgesprochen und so konnte dieser in Spielminute 26 seinen bereits vierten direkt verwandelten Treffer im Gehäuse des BVB Torwarts Marcel Höttecker unterbringen.

RWO bestimmte daraufhin die Partie und erhöhte nach dem Pausentee durch Jens Robben auf 2:1 (56.). Der BVB verstärkte nun den Druck auf die stabile RWO Abwehr und öffnete dadurch hinten seine Pforten. Nach einer Flanke von Markus Kaya war es erneut David Müller, der per Kopf mit dem 3:1 in der 88. Minute die Partie endgültig entschied. Diese drei Punkte bescheren den Kleeblättern als Liga-Neuling nun schon einen beachtlichen Platz fünf. Die Dortmunder rutschten durch die Niederlage unter die berühmt-berüchtigte Linie, die zur Qualifikation zur eingleisigen Liga berechtigt, auf den elften Platz.

Nach drei Niederlagen in Folge konnte der 1. FC Magdeburg endlich wieder punkten. Lange taten sich die Magdeburger schwer gegen eine überraschend offensiv ausgerichtete Zweitvertretung aus Wolfsburg. Ivica Jarakovic brachte mit seinem ersten Saisontreffer in der 52. Minute die Magdeburger in Front, Pit Grundmann konnte schon drei Minuten später nach einem Eckball auf 2:0 erhöhen.

Von ihrem Tief erhohlt zeigten sich erneut die Braunschweiger. Die Löwen konnten ihren ersten Auswärtssieg der Saison beim SC Verl einfahren und bestätigen damit den Aufwärtstrend der letzten Wochen. Doppeltorschütze Thorsten Oerl (15./59.) besiegelte die insgesamt verdiente Niederlage der Verler, die trotz einiger guter Gelegenheiten Schwierigkeiten beim Torabschluss hatten. Die Eintracht weist damit nur noch vier Punkte Rückstand auf Platz zehn auf und scheint nun endgültig den Kampf um die Qualifikation zur 3. Liga aufgenommen zu haben. Mit dieser Mannschaft wird wieder zu rechnen sein. Für den Aufsteiger aus Verl dagegen sieht es düster aus: bisher stehen lediglich zwei Siege auf der Habenseite. Die Mannschaft von Mario Ermisch droht den Anschluss zu verlieren.

Im zweiten Sonntagsspiel der Regionalliga Nord setzten sich die Eisernen aus Berlin von Trainer Uwe Neuhaus gegen unseren nächsten Gegner, die U23 von Energie Cottbus, durch. Gegen engagierte und nicht zu unterschätzende Cottbusser konnte Union bereits früh den Endstand herstellen. In der 13. Minute traf Torsten Mattuschka und Karim Benyamina markierte nur wenig später das 2:0 (24.) Die Cottbusser, verstärkt durch den erfahrenen Steffen Baumgart, erspielten sich zwar einige Möglichkeiten, waren jedoch letztlich zu fahrlässig in der Chancenverwertung und bleiben mit mageren sieben Punkten Tabellenletzter. Der 1. FC Union Berlin eroberte durch den zweiten Sieg in Folge den begehrten zehnten Platz.

Neben dem eingangs erwähnten Wuppertaler SV sind sicherlich auch unsere Rot-Weißen die Gewinner des Spieltages. Mit nunmehr 19 Punkten auf dem Konto kann man vorsichtig nach oben schielen, es sind nur noch vier Punkte bis zu einem der beiden Plätze, der Profifußball verheißt. Doch bevor man vorschnell das „A-Wort“ in den Mund nimmt, lohnt auch ein Blick nach unten: auf Platz elf sind es lediglich zwei Punkte. Platz zwei und Platz fünfzehn trennen sogar nur zehn Punkte. In den Zeiten der Drei-Punkte-Regel schmelzen solche Abstände schon mal gerne schnell dahin.

Aber auch die Spitzenteams ließen in den vergangenen Spieltagen Federn und die Liga kuschelt sich angesichts der kälter werdenden Tage zunehmend aneinander. Bis auf die abgeschlagenen Profivertretungen aus Wolfsburg und Cottbus bleibt das Rennen um die Plätze eins bis zehn völlig offen.

Doch nun wird erst einmal relaxt: aufgrund der anstehenden Länderspiele ist nächste Woche für alle Teams spielfrei. Unsere Rot-Weißen bestreiten am kommenden Freitag gegen den Zweitligisten Borussia Mönchengladbach ein Freundschaftsspiel im Rahmen der 100-Jahr Feier.


(sb)