Vorraussetzung dafür wäre ein Sieg für Kickers Emden, die sich an diesem Spieltag gegen Magdeburg mit 1:0 durchsetzen konnten. Vujanovic sorgte mit seinem vierten Saisontreffer in der 34. Minute für die Entscheidung. In einem kampfbetonten Spiel hätte der FCM durchaus das Spiel in der 2. Halbzeit drehen können, doch zahlreiche Chancen, darunter ein Handelfmeter in der 71. Minute, konnten nicht genutzt werden. Damit gewann Emden schon das fünfte Spiel der Saison mit nur einem erzielten Treffer und setzt sich weiter oben fest.

Eine faustdicke Überraschung sorgte die Zweitvertretung aus Cottbus, die die zuletzt starken Erfurter auf eigenen Platz mit 1:0 besiegten. Zuviel Hektik und Unruhe war in der Mannschaft von Pavel Dotchev zu finden, die es nicht schaffte, den Ball bei zahlreichen Gelegenheiten in das Gehäuse des Tabellenletzten unterzubringen. Stattdessen sahen die 4712 Zuschauer im Steigerwaldstadion in der 61. Minute ein Freistoßtor von dem Cottbuser Zemlin, der in der Nachspielzeit vom Platz flog. Kurios hingegen war der zweite Platzverweis gegen den Gast aus der Lausitz, da Schuppan ebenfalls in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz musste ohne vorher verwarnt worden zu sein. Ein weiteres bitteres Ereignis für die Erfurter gab es auch noch in der hektischen Schlussphase, da ein Treffer für die Rot-Weißen nicht gegeben wurde. Auch wenn nach diesem Spiel an der Tabellensituation der beiden Teams nicht viel geändert hat (Erfurt bleibt an der Tabellenspitze dran, Cottbus bleibt mit nur sieben Zählern Schlusslicht), ist der große Gewinner die Fortuna aus Düsseldorf, die trotz der Zwangspause durch den Spielplan punktgleich mit RW Erfurt auf Rang vier steht.

Mit RW Ahlen scheiterte eine weitere Mannschaft, deren Formkurve in der letzten Zeit stark nach oben zeigte. Vor nur 2300 Zuschauern trafen sie auf RW Oberhausen und gingen nach einer blitzsauberen Kombination mit dem schnellsten Tor dieser Regionalligasaison nach nur 105 Sekunden durch Martin Stahlberg in Führung. Doch langsam machte sich der Substanzverlust durch die englische Woche bemerkbar, in einem hart geführten Match verloren die Ahlener immer mehr an Boden. Zudem wurde Torjäger Toborg im Spiel der Ostwestfalen schmerzlich vermisst. In der 23. Minute war es der Oberhausener Müller, der mit einem herrlichen Freistoss die frühe Wende einleitete. Die Ahlener verloren immer mehr Zweikämpfe gegen die frischer wirkenden Ruhrstädter, die in der 56. Minute durch Kaya auf 2:1 erhöhen konnten. Den Schlusspunkt setzte Terranova in der 81. Minute, der die „massenhaft“ mitgereisten Fans aus Oberhausen in Ekstase versetzte. Ahlen verpasste die Chance, an die Aufstiegsplätze heranzurücken, der Aufsteiger aus Oberhausen liegt mit 16 Zählern gut im Rennen um einen Qualifikationsplatz für die kommende eingleisige Regionalliga.

Wenig erfolgreich verlief der Einstand von dem neuen Dresdner Trainer Ede Geyer, der in Cottbus eine Art Kultstatus erreichte. Schon nach 10 Minuten sind bereits zwei Treffer gefallen, jeweils einer für jedes Team. Ulich hatte die Gäste aus Sachsen durch einen Foulelfmeter mit 1:0 in Front gebracht, doch mit einem erneuten Foulelfmeter auf der anderen Seite schlug Braunschweig durch Lenze in der 9. Minute zurück. Danach kam der große Auftritt von Thorsten Oehrl, der nach einem Eckstoß sechs Minuten vor der Pause den Gastgeber in Führung brachte. In der zweiten Hälfte schlug er nach einer Flanke von der Grundlinie erneut zu, in der 63. Minute stand es bereits 3:1 für den BTSV. Zwar konnte Penksa in der 71. Minute noch einmal auf 2:3 verkürzen, doch nach einer hektischen, aber temporeichen Partie ging Braunschweig als verdienter Sieger vom Platz. Dem BTSV trennen immer noch fünf Punkte bis zum ersehnten Platz zehn, die Dynamo aus Dresden liegt mit 15 Punkten knapp über dem Strich.

Auf diesem heiß begehrten Platz zehn steht im Moment die Zweitvertretung des HSV, welche die formschwachen Babelsberger klar mit 3:1 besiegten. Mit dem 1:0 Sieg gegen Cottbus II unter der Woche im Rücken, begann der SV Babelsberg schwungvoll die Partie. Doch ein Eigentor von Neumann, der kurz zuvor für den verletzten Jonelat eingewechselt wurde, brachte den SV auf die Verliererstraße. Der Hamburger Zimmermann erhöhte zweimal gegen eine völlig verunsicherte Mannschaft der „Nulldreier“ (44. und 59. Minute), die nur noch einen Treffer durch Moritz in der 76. Minute beisteuern konnten. Bei dieser offensichtlichen Heimschwäche (nur fünf Punkte aus sechs Spielen) wird es für die Babelsberger ganz schwer, die Klasse zu halten.

Nach einer kleinen Durststrecke von vier sieglosen Spielen schaffte Union Berlin unter Trainer Neuhaus wieder einen Dreier. Die Zweitvertretung von Bremen konnte mit 2:0 bezwungen werden. An der alten Försterei schossen vor einer Minuskulisse von 3423 Zuschauern Benyamina in der 32. und Schulz in der 75. Minute die Tore. In einem schwachen Spiel sah Patschinski die gelb-rote Karte nach einem Foulspiel. Zwei Minuten zuvor wurde er wegen Meckerns verwarnt. Beide Mannschaften liegen nach diesem Spieltag mit 14 Punkten auf den 11. bzw. 12. Platz und haben Anschluss an die begehrten Qualifikationsplätze.

Im Kellerduell des Spieltags bezwang Verl Wolfsburg II klar mit 3:0. In einem Spiel, wo die Wolfsburger auf eigenem Platz nicht kaum eine Torchance erarbeiten konnten, erzielten Dayangan, Amaral und Uilacan die Treffer für die Ostwestfalen. Ein Spiel, das wieder einmal zeigte, dass vor allem Wolfsburg außerhalb der Konkurrenz spielt.

An einem sehr regnerischen Wochenende, von dem fast allen Partien betroffen waren, konnten Dortmund II und Lübeck nicht in dem spannenden Kampf um die Platzierungen teilnehmen. Das Spiel wurde abgesagt und auf Mittwoch, den 10. Oktober, verlegt.

Wieder einmal zeigte die Regionalliga Nord ihr spannendes Gesicht. Der Kampf um die Aufstiegsplätze ist nach den Niederlagen von Wuppertal und Erfurt wieder enorm spannend gewordenen. Und am nächsten Spieltag wird die Spannung noch einmal erhöht, wenn der WSV aussetzen muss. In dem Kampf um die Qualifikationsplätze scheinen bisher nur Cottbus und Wolfsburg aus dem Rennen zu sein, auch Verl und Babelsberg werden es wohl sehr schwer haben. Allerdings sind sie noch in Reichweite, genauso wie die restlichen Teams unterhalb von Platz Zehn. Es ist alles offen, auf die nächsten Spieltage kann mit Freude gewartet werden.


(pd)