Mal wieder Oberhausen…
…dürften sich die meisten Fans von Rot-Weiss
Essen nach der ernüchternden 1:0 Niederlage gedacht
haben. Der letzte Sieg im Niederrheinstadion liegt
nun weit über zehn Jahre zurück (0:1 in
der Saison 1995/1996). Die Leistung der Mannschaft
war engagiert und der Gegentreffer fiel äußerst
unglücklich. Trotzdem war den triefend nassen
Anhängern auf den Stehplätzen die Frustration
deutlich anzumerken.
Noch
vor Spielbeginn gab der Stadionsprecher von Oberhausen
gute Nachrichten per Mikrofon an die Ränge weiter.
Jozef Kotula und Markus Kurth, die vor dem Spiel durch
ihre Verletzungen auf der Kippe standen, waren in
der Startformation. Rafael Kazior fehlte bekanntlich
gelb gesperrt und David Czysczon musste seinen Platz
in der ersten Elf für die Rekonvaleszenten räumen.
Mario Klinger durfte erneut neben Tim Gorschlüter
auflaufen und Michael Lorenz rückte einmal mehr
in den Abwehrverband um Daniel Sereinig. Auf Oberhausener
Seite liefen einige alte Bekannte auf. Dimitrios Pappas
ist ebenso wie Tuncay Aksoy noch im Gedächtnis
vieler Rot-Weisser.
Rot-Weiss Essen versuchte frühzeitig, das Spiel
zu dominieren. Bereits in den ersten Minuten vergaben
Rolf-Christel Guié-Mien, Sören Brandy
und Markus Kurth große Einschussmöglichkeiten
und die Essener wähnten bereits Genugtuung für
die herbe Niederlage in der Hinrunde. RWO zeigte sich
nur kurz beeindruckt und schaffte es nach einer Viertelstunde,
sich aus dem Klammergriff der Gäste zu lösen.
Von nun an bekamen die Zuschauer Magerkost geboten,
was allerdings nicht an mangelndem Einsatz lag. Beide
Mannschaften kämpften um jeden Meter Boden. Der
Rasen war aber nicht wirklich für ein Fußballspiel
zu gebrauchen. Der Regen weichte den Grund schon vor
Spielbeginn auf, sodass die Farbe des Spielfeldes
eher braun als grün war. Ein konstruktiver Spielaufbau
war damit kaum möglich. Flache Pässe blieben
auf Pfützen liegen und hohe Zuspiele versprangen
nach dem ersten Bodenkontakt.
In der zweiten Halbzeit nahmen Regen und Wind weiter
zu und das Spiel wurde dadurch nicht ansehnlicher.
Die Glücksgöttin war aber auf der Seite
von Oberhausen und half mit das einzige Tor des Nachmittags
zu erzielen. Marcel Landers setzte sich auf der rechten
Seite durch und wollte in die Mitte flanken. Ob der
Ball abrutschte oder der Wind mithalf wird nicht mehr
aufzuklären sein. Das Ergebnis war aber ein Ball,
der sich gefährlich hinter Daniel Masuch an den
Innenpfosten senkte. Hatte RWE an dieser Stelle zunächst
Glück, dass der Ball noch mal aus dem Tor heraus
sprang, so verließ es die Rot-Weißen sogleich
wieder, denn Julian Lüttmann fiel der Ball vor
die Füße. Dieser brauchte nur noch ins
verwaiste Tor abzustauben.
Mit der Führung im Rücken zogen sich die
Oberhausener zurück an den eigenen Strafraum
und verteidigten das Ergebnis erfolgreich. Es dauerte
bis zur Schlussviertelstunde bis RWE gefährlich
vor dem Tor der Gastgeber auftauchte. Aber auch die
Freistöße und Eckbälle wurden von
der Abwehr geklärt. Der Schiedsrichter pfiff
um 15.50 Uhr das Spiel ab und Rot-Weiß Oberhausen
konnte den Sieg gegen Essen feiern. An dieser Stelle
muss der Mannschaft aus Oberhausen ein großes
Kompliment ausgesprochen werden. Mit geringen finanziellen
Mitteln wurde der Verein zu Saisonbeginn eher belächelt
als Ernst genommen. Diese Einstellung rächte
sich nicht nur bei RWE zu Saisonbeginn. Oberhausen
steht mit seiner punktuell verstärkten Aufstiegsmannschaft
aktuell auf einem Platz, der zur Teilnahme an der
Zweiten Bundesliga berechtigt. Beim Reviernachbarn
bleibt man trotzdem bescheiden und hat weiterhin die
Qualifikation für die dritte Liga im Visier.
Dass dieses Ziel mit so einer leidenschaftlich agierenden
Truppe gelingen sollte, daran zweifelt kaum noch jemand.
Rot-Weiss Essen hingegen dümpelt weiter im Niemandsland
der Tabelle. Die Vorlage der anderen Mannschaften
konnte nicht genutzt werden, denn bei einem Sieg hätte
Essen auf den dritten Rang springen können. Nun
befindet sich das Team von Heiko Bonan auf Platz zehn
und damit nur hauchdünn auf Kurs Dritte Liga.
Nun geht es gegen Düsseldorf um wichtige Punkte
beim letzten Spiel des Jahres 2007. Auf einem Abstiegsplatz
zu überwintern würde in Essen Panikattacken
auslösen, deswegen ist es wichtig auf keinen
Fall gegen die Fortuna zu verlieren.
(hs)
|
Rot-Weiß Oberhausen
Semmler - Pappas, B. Reichert, Schlieter - Landers
(77. Tennagels), Kruse (69. Embers), Kaya, Müller
(90. Ibrahim) - Terranova - Lüttmann, Aksoy
Rot-Weiss Essen
Masuch - M. Lorenz, Sereinig (80. Czyszczon), Andersen
- Erfen, Klinger, Gorschlüter, Kotula (69. Lindbaek)
- Guie?-Mien, Brandy - Kurth (77. Uzun)
Tore
1:0 Lüttmann (54.)
Zuschauer
11.326
Schiedsrichter
Schriever (Dorum)
Gelbe Karten
Kruse - Lorenz, Brandy, Andersen
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..... |
Spieler des Spiels
Jawattdenn Spielerbewertung
Masuch |
5+
|
Andersen |
5+
|
M. Lorenz |
4
|
Sereinig |
5+
|
Erfen |
4
|
Klinger |
3
|
Gorschlüter |
4-
|
Brandy |
3
|
Kotula |
5+
|
Guie-Mien |
3-
|
Kurth |
4 |
|