09.08.2007

RWE - Rot Weiß Ahlen

 

Wer RWE kopiert oder nachmacht…

Vor etwas mehr als einem Jahr gab es am Hofe in Essen erstaunte Gesichter. Gut, der König wusste ja, dass der geilste Club der ganzen Welt aus seiner Stadt kam, aber dass man ihn so dreist kopieren wollte war schon ein starkes Stück!

Was war passiert: Ein kleiner rebellischer Dorfverein aus dem Münsterland hatte schon seit 1996 vergeblich versucht, durch einen eigenen Großsteuereintreiber an Essen vorbeizuziehen. Da dies nicht klappte und der Steuereintreiber sich letztlich entnervt zurückzog, musste eine neue Strategie her. Dafür wurde vor allem ein neues Logo und ein neuer Name benötigt. Man besann sich des Ziels, welches man erreichen wollte. Einmal so bedeutend sein wie der große alles überstrahlende Club aus dem Ruhrpott: „Ja, die Essener, das sind alles Könige! So wollen wir auch einmal werden!“ hörte man die fernen Rufe. Und da kam den Untertanen eine Idee: „Wir machen einfach alles genauso, wir nennen uns wie die Könige, dann werden wir selber welche sein.“. Gesagt, getan: Rot-Weiss Ahlen wurde geboren.

Doch die Kunde dieses dreisten Kopierversuches sprach sich schnell bis zum Königspalast herum und so hatte man von nun an ein wachsames Auge auf das rebellische Dorf. Und dabei wurde auch registriert, dass Ahlen versuchte, sich sogar am Spielermaterial der Essener zu bedienen. Weil diese natürlich nicht freiwillig kamen engagierte das rebellische Dorf eine kleine Räuberbande. Als eines Tages Heiko Bonan durch Zufall in das Dorf kam wurde er sofort in Ketten gelegt und gezwungen, den Namen des besten Spielers am Hofe zu verraten. Heiko war listig und nannte ihnen einen Ersatzspieler, der aber immer noch gut genug war, bei den Untertanen für Erstaunen zu sorgen. Dieser wurde dann durch die Räuber während seines täglichen Spaziergangs vor dem Palast gekidnappt.

Ein Jahr lang sah man sich das Tun an, doch dann reichte es dem König. Ihm war zu Ohren gekommen, dass Heiko Bonan aus dem ehemaligen Ersatzspieler mittlerweile einen sehr talentierten Mittelfeldmann gemacht hatte. Er erkannte den großen Wert von Heiko und schickte drei Krieger zur Befreiung. Diese gelang und so konnte Heiko den kompletten Plan der Untertanen aus Ahlen dem König mitteilen. So erfuhr er, dass gute Spieler aus anderen Dörfern auf den Weg nach Ahlen gelockt wurden. Das rebellische Dorf hatte sich als Königsstadt ausgegeben und durch die fast identischen Kürzel die Spieler gründlich getäuscht. Der König schickte nun Eskorten aus, so dass die Spieler letztlich in Essen ankamen. Das fanden die Untertanen gar nicht gut, aber was sollten sie schon gegen den König machen. Und die Spieler? Die waren froh, für das Original spielen zu dürfen und nicht für die Kopie!

So oder so ähnlich wird es sich wohl zugetragen haben. Aber wie auch immer, am Wochenend ist es endlich soweit. Jeder Essener freut sich wie ein König, wenn der dreisten Kopie nun auch sportlich gezeigt wird, wer die wahren Rot-Weissen sind!

Nach der Auftaktniederlage gegen Oberhausen zeigte das Team im Pokal gegen Cottbus eindrucksvoll, was in ihr steckt. Nach 120 größtenteils berauschenden Minuten und dem I-Tüpfelchen im Elfmeterschießen träumen nun endlich alle von einem (bestimmten) Bundesligisten in der zweiten DFB-Pokalrunde.
Auch im zweiten Saisonspiel setzte sich der Aufwärtstrend – unter Berücksichtigung der geringen Regenerationszeit nach dem Pokalspiel - fort. Bei Fortuna Düsseldorf, einem der erweiterten Aufstiegskandidaten, kam RWE zu einem insgesamt verdienten 0:0. Torchancen waren zwar mehr als Mangelware, aber dafür konnte in der Abwehr ebenfalls die Null gehalten werden. Und das obwohl Daniel Sereinig bisher noch nicht gezeigt hat, warum er der Abwehrchef ist.

So schön der Punkt aus Düsseldorf auch ist, so teuer wurde er erkauft. Sercan Güvenisik musste nach einem bösen Zusammenprall mit Ahmet Cebe vom Platz. Er schlug sich einige Zähne aus und muss nun mindestens eine Woche pausieren. Gegen Ahlen ebenfalls fehlen werden weiterhin Stefan Lorenz und Stijn Haeldermans, Rolf-Christel Guie-Mien ist nach seiner Schulterverletzung mehr als fraglich. Damit fehlen dem Team womöglich vier ganz wichtige Stützen. Allerdings betont Heiko Bonan immer wieder, dass die restlichen Spieler es genauso gut können. Gegen Ahlen wird es sich zeigen, ob er damit recht hat.

Unter Druck steht die junge Truppe allemal. Ein Sieg gegen Ahlen wird gefordert, um den Saisonstart doch noch als einigermaßen gelungen anzusehen. Und auch die Fans, die gegen Cottbus teilweise ausblieben, werden mit neuer Hoffnung wieder ins Stadion strömen. Enttäuscht man sie erneut, ist der von Bonan als eminent wichtig bezeichnete Schulterschluss mit den Fans erstmal für einige Zeit misslungen.

Der Gegner aus Ahlen ist aktuell noch eine große Unbekannte. Verloren sie in Erfurt nach 2:0-Führung letztlich deutlich mit 3:6, so konnte unter der Woche Geheimtipp Union Berlin mit 3:1 geschlagen werden.
Lars Toborg gelangen in den ersten beiden Partien bereits vier Treffer, auf ihn muss die RWE-Abwehr also besonders gut aufpassen. Ob Ahlen allerdings das Potential für einen Qualifikationsplatz zur eingleisigen Dritten Liga hat werden die nächsten Spiele zeigen.

Falls nicht bleibt am Ende nur zu sagen: Wer Rot-Weiss Essen nachmacht oder kopiert, oder Nachgemachtes oder Kopiertes von RWE sich beschafft und in Umlauf bringt, wird mit Viertklassigkeit nicht unter einem Jahr bestraft!


(tj)


Bilder: 2. Bundesliga Saison 2004/05 Rot-Weiss Essen - LR Ahlen 1:0


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Bilanz gegen Ahlen



2. Bundesliga
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Siege
Remis
Niederl.
Gesamt
Heim
1
0
0
1
Auswärts
0
0
1
1
Gesamt
1
0
1
2


Regionalliga-West
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Siege
Remis
Niederl.
Gesamt
Heim
0
1
1
2
Auswärts
0
1
1
2
Gesamt
0
2
2
4


Gesamt
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Siege
Remis
Niederl.
Gesamt
Heim
1
1
1
3
Auswärts
0
1
2
3
Gesamt
1
2
3
6

Quelle: Fussballdaten.de