DFB-Pokal RWE - 1. FC Kaiserlautern
Teufel und Schrecken an Halloween
Am Vorabend von Allerheiligen wird in Amerika
und zunehmend auch in Deutschland Halloween gefeiert.
Während sich überall maskierte Gruselgestalten
treffen und versuchen, die bösen Geister zu vertreiben,
hat der DFB seine zweite Pokalrunde unter anderem
auf diesen Termin gelegt.
So trifft Rot-Weiss Essen am 31. Oktober auf den Zweitligisten
1. FC Kaiserslautern.
Der FCK gastierte schon im vergangenen Zweitligajahr
an der Hafenstraße und kam hier nicht über
ein 0:0 hinaus. Damals war es das ungleiche Duell
eines Aufstiegsfavoriten gegen eine Mannschaft, die
um den Klassenerhalt kämpfen musste. Nachdem
Essen in der Folge den Gang in Liga Drei antreten
musste, fällt Lautern einmal mehr die Favoritenrolle
zu. Auch sie verpassten ihr Saisonziel, kämpfen
im Moment selbst gegen den Abstieg aus der Zweiten
Liga und stehen trotz des Sieges gegen Erzgebirge
Aue auf einem Platz, der nur für die Teilnahme
in der Dritten Liga reichen würde.
Vor der Saison musste Kaiserslautern Abgänge
von Leistungsträgern hinnehmen. Tamás
Hajnal agierte in der Rückrunde der letzten Saison
weniger stark verglichen mit der Hinrunde, in der
er u.a. das entscheidende 1:0 bei unserem Gastspiel
auf dem Betzenberg markierte. Trotzdem war er einer
der überragenden Akteure der Zweiten Bundesliga.
Nun mischt Hajnal mit dem Karlsruher SC die Bundesliga
auf, hat bereits drei Tore sowie fünf Vorlagen
erreicht und steht damit zusammen mit Rafael van der
Vaart auf dem fünften Platz der Topscorer-Tabelle.
Silvio
Meißner kehrte nach beendeter Ausleihe zum VfB
Stuttgart zurück und auch das große Sturmtalent
Daniel Halfar wechselte zu Bielefeld in die Erste
Bundesliga. Adäquater Ersatz wurde nicht verpflichtet.
Einzig Boubacar Diarra, der von Freiburg in die Pfalz
wechselte, ist ein sogenannter Name in der Zweiten
Liga.
Die Probleme, die der Traditionsverein nun hat, sind
demnach hausgemacht. Es meldeten sich ehemalige Spieler
zu Wort, die auf die gefährliche Situation aufmerksam
machten. Stefan Kuntz, Manager vom VfL Bochum, mahnte,
dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht
sei und auch Axel Roos formulierte seine Besorgnis.
Zuletzt bot Klaus Toppmöller, der als Nationaltrainer
von Georgien nahezu vergessen schien, medienwirksam
seine Hilfe beim trudelnden Club an. Dieser ging auf
das Angebot ein und so werden die Zuschauer auf dem
Betzenberg den Namen Toppmöller demnächst
wahrscheinlich in der Liste der Vereinsoffiziellen
aufgeführt finden.
RWE wird diese Probleme des FCK billigend in Kauf
nehmen, da es um den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals
geht. Die Runde der letzten Sechzehn konnte Essen
schon seit 1993 nicht mehr erreichen und zudem dürfte
der finanzielle Zuschuss, den der Verein im Erfolgsfall
einstreichen könnte, eher einen weiteren Motivationsschub
darstellen, als dass er lähmend wirken könnte.
Die
Mannschaft scheint trotz des Strauchelns im Heimspiel
gegen Cottbus gefestigt zu sein. Das Auswärtsspiel
in Hamburg wurde souverän gewonnen und der Trainer
muss weiterhin „nur“ auf die Langzeitverletzten
verzichten, sodass die gleiche Elf wie in Hamburg
auflaufen kann.
Kaiserslautern muss auf die Dienste von Torwart Florian
Fromlowitz verzichten, der vom talentierten Nachwuchstalent
Tobias Sippel vertreten wird und auch oben genannter
Diarra wird nach seinem Armbruch nicht auflaufen können.
Das Publikum jedenfalls wird durch den günstigen
Termin vor dem Feiertag zahlreich erscheinen. Gegen
klassenhöhere Mannschaften kann unsere Elf auf
die starke Unterstützung der Anhänger zählen,
so dass die roten Teufel dem Schreck vom Niederrhein
begegnen werden. Ob der Schreck die Teufel hinweg
rafft, wird uns die Nacht an Halloween zeigen.
(hs)
Bilder: 2. Bundesliga Saison 2006/07 Rot-Weiss
Essen - 1. FC Kaiserslautern 0:0