08.02.2008

RWE - VfB Homberg

 

RWE gegen Homberg - Pokalfieber und ein Wiedersehen

Am kommenden Sonntag gastiert der VfB Homberg zum Niederrheinpokalhalbfinale an der Hafenstraße. Noch zwei Siege bis zum Erreichen der DFB-Pokal Hauptrunde im nächsten Jahr.

Nur wenige Tage nach dem Match gegen den HSV geht es für die Rot-Weißen mit Pokalfieber weiter; zur Generalprobe für den Rückrundenauftakt bei RW Ahlen. Mit dem Oberligisten VfB Homberg wartet auf die Mannschaft von Heiko Bonan ein unbequemer Gegner. Die Duisburger rangieren zur Zeit in der Oberliga auf dem neunten Rang und streben die Qualifikation zur neuen NRW-Oberliga an.

Ungemütlich deshalb, weil die Homberger im Sommer einen guten alten Bekannten als Cheftrainer verpflichtet haben: Michael Boris. Der eingefleischte und bekennende RWE-Fan war vor dem Engagement in Duisburg Co-Trainer beim RWE Ligarivalen Kickers Emden. Noch im vergangenen Sommer absolvierte der 33-jährige als Praktikant und Torwarttrainer mit RWE gemeinsam das Sommertrainingslager. Auch in der Folgezeit fungierte Boris häufiger als Trainingspartner von Daniel Masuch und Sören Pirson. Schon allein diese Nähe ist der Grund, warum Michael Boris die rot-weiße Mannschaft praktisch aus dem Eff-Eff kennen dürfte.

Bekannte Akteure sucht der Fußballfan in den Reihen der Homberger vergeblich – einzig Spieler wie Timo Dovengerds oder Sebastian Radtke lassen allenfalls Oberligainsider wissend mit dem Kopf nicken. Doch dies muss nichts bedeuten, sind die Gesetze eines Pokalspiels auch dem kleinsten Kind bekannt; und hoch ist die Euphorie. Zwei Busse werden zum Spiel an der Hafenstraße eingesetzt und insgesamt „bei gutem Wetter“ rund 600 Schlachtenbummler aus Duisburg erwartet. Für die Fans ist es das Spiel des Jahres. Verständlich, denn mit einem Sieg ist man dem DFB-Pokal und Knüllern wie Bayern München oder Schalke 04 ganz nah.

Gleiches gilt natürlich auch für die Mannschaft von Heiko Bonan. Gute Bote gibt es aus dem Verletztenlazarett, welches sich langsam zu lichten beginnt. Daniel Sereinig, Stijn Haeldermans, Sercan Güvenisik und Mitja Schäfer sind wieder zurück im Mannschaftstraining. Ob die Vier am Sonntag zum Einsatz kommen, ist fraglich. „Es wird kein Risiko eingegangen“, so Heiko Bonan, mit Blick auf den Trainingsrückstand und dem Auftakt in Ahlen. Zurückschauend auf das Pokalspiel gegen Hamburg wird es auf jeden Fall eine Veränderung geben. Moritz Stoppelkamp fällt durch seinen Syndesmosebandriss für acht Wochen aus – für ihn könnte Rafael Kazior in die Startelf rücken.

Auf die leichte Schulter genommen wird der Gegner aber auf keinen Fall, die Gefahr sich „den Finger in der Nase zu brechen“ ist für den Essener Übungsleiter zu stark und die Chance mit einem Sieg dem DFB-Pokal näher zu kommen, zu groß. Zudem ist es für die Spieler die letzte Chance, sich unter Wettkampfbedingungen für den Rückrundenauftakt zu empfehlen. RWE ist der Favorit und sollte, wenn sie Normalform erreichen, ins Endspiel einziehen. Bei allem gebotenen Respekt für den Gegner, aber alles andere als ein Sieg wäre für die Fans – und den Vereinssäckel – eine herbe Enttäuschung.

Übrigens: Diese Partie gab es vor einigen Jahren schon einmal. In der Saison 1992/93 standen sich beide Teams, ebenfalls im Niederrheinpokal-Halbfinale, gegenüber. Damals siegten die Spieler von Trainer Jürgen Röber gegen den in der gleichen Liga spielenden VfB mit 2:1 – auch dieses Spiel fand an der Hafenstraße statt.


(tz)