Glanzloser Finaleinzug
Bei herrlichem Fußballwetter schaffte RWE
den standesgemäßen Einzug ins Finale des
Diebels-Pokals gegen den klassentieferen Gegner VfB
Homberg. Hoch David bescherte den vorgezogenen Frühling,
den viele nutzten, um vor dem Saisonauftakt einer
fußballfernen Freizeitbeschäftigung nachzugehen,
sodass sich nur rund 1.500 Zuschauer im Georg-Melches
Stadion verliefen. Der bekannteste Homberger dürfte
für das Heimpublikum Trainer Michael Boris gewesen
sein, der in der laufenden Saison neben seinem Engagement
beim Duisburger Stadtteilverein auch die Torhüter
von Rot-Weiss Essen trainiert.
Dass Heiko Bonan das Spiel nicht auf die leichte Schulter
nehmen wollte, merkten die Zuschauer bereits bei der
Durchsage der Mannschaftsaufstellungen. Dies war kein
B-Team, sondern eine Startelf, die größtenteils
am kommenden Samstag in Ahlen auflaufen wird. Wie
vorher angekündigt hütete Sören Pirson
das Tor. Mario Klinger, der vor der Winterpause mit
guten Leistungen seine Ansprüche auf einen Platz
in der Startformation unterstrich, musste zunächst
auf der Bank Platz nehmen. Tim Gorschlüter und
Michael Lorenz bildeten das defensive Mittelfeld.
Alle Neueinkäufe der Winterpause standen auf
dem Platz.
Vorweg gesagt war das Spiel eher mäßig.
Homberg war taktisch hervorragend eingestellt und
ließ kaum Möglichkeiten zu, schaffte es
aber im Gegenzug selten, das Tor von Pirson in Gefahr
zu bringen. In der achten Spielminute konnte der erste
Torschuss verzeichnet werden. Sören Brandy setzte
sich auf der rechten Seite durch und flankte auf Michael
Lorenz, der das Tor verfehlte. Fast zwanzig Minuten
neutralisierten sich die Mannschaften, bis der erste
gelungene Essener Spielzug in der 26. Minute saß:
Sören Brandy erzielte per Flugkopfball das 1:0
für den Gastgeber. Sechs Minuten später
setzte der Torschütze Tim Gorschlüter mit
einem Doppelpass kurz vor dem Strafraum in Szene.
Der stramme Schuss verfehlte das Tor nur um wenige
Zentimeter. Kurz vor der Halbzeitpause meldete sich
Homberg das erste Mal. Ein satter Schuss aus 16 Metern
flog über die Latte. Der Schiedsrichter beendete
die erste Halbzeit pünktlich.
Den Beginn der zweiten Halbzeit verschliefen die Rot-Weissen.
Keine zwei Minuten dauerte es, bis der Ausgleich fiel.
Michel Tißen scheiterte mit seinem ersten Schuss
an der Essener Hintermannschaft. Beim Versuch den
Ball zu klären wurde er allerdings so unglücklich
angeschossen, dass der Ball im Tor landete. Es dauerte
bis zur Schlussphase, bis eine der Mannschaften gefährlich
vor dem Tor auftauchte. Nach einer Stunde stockte
den Besuchern kurz der Atem, als eine Kopfballrückgabe
von Niklas Andersen verunglückte und knapp neben
dem Tor ins Aus ging. In der 72. Minute bekam Essen
einen Freistoß, der für die Entscheidung
sorgte. Gorschlüters Flanke fand den Kopf von
Paul Jans, der für Michael Lorenz auflegte. Der
Kapitän beförderte den Ball mit einem wuchtigen
Kopfball ins Gehäuse der Homberger. Damit war
die Partie entschieden und Rot-Weiss Essen blieb eine
Verlängerung erspart.
Im Finale trifft die Truppe von Heiko Bonan nun das
dritte Mal in dieser Saison auf Fortuna Düsseldorf,
die sich mit 3:0 gegen Velbert durchsetzen konnte.
Datum und Ort dieser Partie stehen bis jetzt noch
nicht fest. Das Derby gegen Fortuna bedeutet neben
den nicht zu verachtenden Zusatzeinnahmen noch einmal
ein kleines Highlight einer Restrunde, die auf dem
Papier eher weniger attraktive Gegner zu bieten hat.
Ein Sieg beim Finale berechtigt zur Teilnahme am DFB-Pokal
in der kommenden Saison. Nach dem Einzug ins Achtelfinale
sind die Fans in Essen auf den Geschmack gekommen.
Es wäre doch schade, wenn Essen durch eine Niederlage
auf die traditionelle Pokaleröffnung gegen Cottbus
verzichten müsste.
(hs)
.
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Rot-Weiss Essen
Pirson - Czyszczon, Joseph-Augustin, Andersen (76.
Klinger) - Erfen, M. Lorenz, Gorschlüter, Brandy
- Kazior (65. Kotula), Baltes - Jans (82. Wagner)
VfB Homberg
Kossenjans - Edu, Bujok, Ü. Celik - Tißen
(84. Yesil), Giorri, Wranik (70. N. Koncic), Radtke,
Kuzniarz - Aydogmus, B. Koncic (32. Schulz)
Tore1:0 Brandy (25.), 1:1 Tißen (47.), 2:1 M. Lorenz
(72.)
Zuschauer
1.545
Schiedsrichter
Kötter (Velbert)
Gelbe Karten
M. Lorenz, Gorschlüter - Radtke
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..... |
Spieler des Spiels
Jawattdenn Spielerbewertung
Pirson |
3-
|
Czyszczon |
3-
|
Jospeh-Augustin |
3-
|
Baltes |
4-
|
Andersen |
4
|
Erfen |
4+
|
Gorschlüter |
3+
|
Brandy |
3+
|
M. Lorenz |
3-
|
Kazior |
4
|
Jans |
5+ |
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