IHR habt FORTUNA, WIR zeigen LEISTUNG!
Das letzte Regionalligaspiel 2007 gegen Fortuna
Düsseldorf verspricht noch einmal ein ganz großer
Knaller zu werden. Nicht nur, was die Tabellensituation
, sondern auch den Fanzuspruch
angeht. Haupttribüne und Gästebereich sind
bereits restlos ausverkauft und auch die RWE-Fans
werden zumindest ein kleines bisschen kuscheln müssen.
Rot-Weiss Essen gegen Fortuna Düsseldorf. Bei
diesem Duell schlagen Herzen höher, werden Lieder
lauter gesungen als sonst und ist die Vorfreude ein
wenig größer als bei anderen Heimspielen.
Vor allem da es am Samstag um mehr geht als nur ein
Derby zu gewinnen.
Es geht um den Anschluss an die Tabellenspitze, um
eine etwas bessere Ausgangsposition für die Restrunde
nach der Winterpause.
Beide Teams liegen aktuell fast auf Augenhöhe,
dabei haben sich beide in dieser Saison komplett gegenläufig
entwickelt. Die Fortunen legten einen sensationell
guten Start in die Saison hin. Bis einschließlich
achtem Spieltag war Düsseldorf nicht nur ungeschlagen,
nein, sie waren sogar ohne Gegentor geblieben. Allerdings
ebenso auffällig war, dass es nie hohe Siege
waren, sondern eher knappe Ergebnisse. 9:0 hieß
die Tordifferenz nach acht Saisonspielen. Defensiv
hui, offensiv nicht mehr als nötig. Viele sahen
bis dahin die Fortuna neben Erfurt, Emden und Wuppertal
als eine der vier Mannschaften, die die Aufstiegsplätze
unter sich ausmachen würden. Dahinter klaffte
bereits ein ansehnliches Loch.
Anders RWE: Nach fünf Spieltagen bereits
stolze 11 Punkte hinter Tabellenführer Düsseldorf
zu stehen bedeutete viel Unruhe im Verein und noch
mehr auf den Rängen. Während Düsseldorf
den Platz an der Sonne innehatte zogen über der
Hafenstrasse dunkle Gewitterwolken auf. Erst mit dem
ersten Saisonsieg am sechsten
Spieltag lockerte die Bewölkung auf und die Wolken
verzogen sich. Zwei Spieltage später waren sie
dann dort angekommen, wo wir sie sehen wollen: in
der Landeshauptstadt.
Seit dem achten Spieltag jedenfalls schafften die
Fortunen in elf Spielen nur noch drei Siege, teilten
sich dreimal die Punkte und verloren fünfmal.
Weg war die Souveränität der ersten acht
Spiele. Eines jedoch blieb: die Torflaute.
Bis zum Ende der Hinrunde schoss der zum Saisonstart
so hoch gelobte Fortunen-Angriff ganze 17 Tore. Wohlgemerkt
in 18 Spielen. Das Kuriose daran: Dadurch, dass auch
die anderen drei ehemals bereits mit konfortablem
Vorsprung ausgestatteten Vereine patzten, war F95
mit 17 Toren dennoch Herbstmeister. Kaum vorstellbar,
aber Realität! Sechs 1:0-Siege belegen den Minimalistenfußball
an der längsten Theke der Welt.
Anders RWE: In eben denselben 11 Spielen holten die
Rot-Weißen sechs Siege, zwei Unentschieden und
verloren nur dreimal. Von ursprünglich elf Punkten
Rückstand sind nur noch drei übrig. Und
diese können am Samstag durch einen Sieg im direkten
Duell ebenfalls fallen. Nicht nur das, die Tordifferenz
würde RWE sogar vorbeiziehen lassen. Fast scheint
es, als wären die Gewitterwolken tatsächlich
in Richtung Rhein abgewandert.
Ein Sieg zum Abschied in die Winterpause wäre
wünschenswert, zumal es ohnehin sehr eng zugeht
in der Liga. Neun der ersten elf haben noch sämtliche
Aufstiegschancen. War Essen vor dem letzten Spieltag
Siebter, so reichte eine Niederlage um auf Platz 10
abzurutschen und es reicht nun erneut ein Sieg um
möglicherweise wieder bis auf Rang vier zu klettern.
Ein Szenario,
mit dem man beruhigt in die Winterpause gehen könnte.
Anders sieht es jedoch aus, sollte RWE plötzlich
nur auf dem elften Platz überwintern. Dann gehen
die Diskussionen wieder los, ist Weihnachten plötzlich
wieder das Fest der Meckerer. Auch ein Zeichen, dass
es eben mehr ist als nur ein Derby. Sieg oder Niederlage
in diesem Spiel sind mal wieder gleichbedeutend mit
fröhlichen oder betrübten Weihnachen!
Am Samstag wird sich zudem zeigen, welches Spielsystem
sich am Ende auszahlt. Düsseldorfs glücklicher
Minimalistenfussball oder der kämpferischen Offensivfußball,
wie RWE ihn in dieser Saison zu zeigen versucht. Glücklich
für Düsseldorf deshalb, weil Keeper Michael
Melka in zwei der sechs 1:0-Siegen jeweils einen Elfmeter
hielt, ein drittes 1:0 durch einen umstittenen eigenen
Elfmeter zustande kam und ansonsten kein Sonntagsschuss
noch zwei Punkte gestohlen hat, wie es anderen Vereinen
öfter mal passiert. RWE hingegen hat sich die
Punkte bisher nicht durch Glück, sondern durch
Leistung erkämpft. Und daher spielt am Samstag
ein wenig Fortuna gegen viel Leistung!
(tj)
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Gastbericht<<
Bilder: Regionalliga Saison 2005/06
Rot-Weiss Essen - Fortuna Düsseldorf 2:0
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