25.04.2008

RWE - Werder Bremen II

von Redaktion

Warum nicht immer so? Die Rot-Weissen zeigten eine überzeugende Leistung gegen die Werder-Bubis und mit dem 3:0 waren die noch gut bedient. Mal sehen, ob auch was in Cottbus geht...

 

Wahre Freundschaft

RWE - Bremen IIEinem Freund in Not muss man helfen! Das haben sich die Bremer Spieler am gestrigen Freitag wohl auch richtig zu Herzen genommen und RWE entsprechend die Punkte ohne größere Gegenwehr abgegeben. Wie schon beim 4:0 im Hinspiel hinderte die junge Bremer Mannschaft die Essener nicht am Tore schießen und zeigte nur sporadische Gegenwehr. Die von Beginn an hellwachen und hochmotiverten Essener ließen die Werderaner allerdings auch nicht ins Spiel kommen und zeigten eine klasse Leistung.

Vor dem Spiel wurde verkündet, dass RWE die Lizenz für die Dritte Liga erhalten hat, aber von den 7.514 Zuschauer glaubten nur die größten Optimisten noch daran, dass man in der nächsten Saison in dieser Liga antreten wird. Die Lizenz für die Vierte Liga ist noch nicht unter Dach und Fach. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass der Stadionsprecher bis zum Saisonende aus „persönlichen Gründen“ ausfällt, was von den meisten Fans aber eher positiv aufgenommen wurde.

Personell gab es keine Veränderungen im Vergleich zum Spiel in Wuppertal. Kapitän Michael Lorenz, unter der Woche noch angeschlagen, lief erneut in der Innenverteidigung auf. Guié-Mien, der beste Essener Torschütze, bekam erneut kein grünes Licht für einen Einsatz. Bei den Grün-Weißen aus Bremen spielte Martin Harnik, der Österreichische Nationalspieler, von Beginn.

Pünktlich und bei bestem Wetter wurde die Partie von Schiri Wolfgang Walz angepfiffen. Und direkt nach drei Minuten rutschte dem Essener Anhang das Herz in die Hose. Nach einem Stellungsfehler in der Abwehr tauchte plötzlich Harnik auf der linken Seite alleine vor Masuch auf, schoss aufs Tor und der Ball zappelte scheinbar im Netz. Für einige Augenblicke war es totenstill auf der Tribüne, dann aber folgte das kollektive Aufatmen. Der Ball war vorbei gegangen und hatte nur von hinten das Netz gestreift.

RWE - Bremen IIIn der Folgezeit übernahmen dann aber die Rot-Weißen mehr und mehr das Spiel und kamen folgerichtig zu ersten Chancen. In der 22. Minute fiel dann endlich der erlösende Treffer. Nach einem tollen Pass von Güvenisik stand der aufgerückte Sereinig alleine vor dem Bremer Tor und versenkte den Ball im Netz. Man spürte richtig, welche befreiende Wirkung der Treffer für das Essener Spiel hatte. Alle elf Mann spielten plötzlich Fußball. „Warum nicht immer so?“ war die wohl meistgestellte Frage des Freitagabends.

Nur neun Minuten nach dem Führungstreffer erreichte Güvenisik einen weiten Pass von Haeldermanns, und ließ sich trotz eines Fouls seines Gegenspielers nicht fallen und schoss den Ball am Bremer Torwart Mielitz vorbei an die Latte. Der Bremer Innenverteidiger Mohr bekam im Nachhinein für diese Aktion noch die gelbe Karte – eine Karte mit Folgen, denn nur vier Minuten später setzte sich Sören Brandy auf der linken Seit schön durch und wurde an der Strafraumgrenze durch Mohr gelegt. Gelb-Rote Karte, eine klare Sache. Der anschließende Freistoß sorgte für das 2:0. Kazior legte den Ball auf Haeldermanns zurück, der flankt aufs Tor, und die Kopfballverlängerung von Michael Lorenz muss Mitja Schäfer nur noch über die Linie köpfen.

In der Folgezeit ließen sich die Essener allerdings von zehn Bremern das Spiel aus der Hand nehmen und hatten Glück bei einem Schuss, kurz vor der Halbzeit, der knapp über das Gehäuse von Daniel Masuch strich. Trotzdem wurde die Mannschaft mit großem Applaus in die Kabine verabschiedet. Werder-Trainer Thomas Wolter reagierte und brachte mit Gänge und Marc Heider, der bereits neun Saisontore erzielt hatte, zwei neue Kräfte.

RWE - Bremen IIDie Bremer Gegenwehr wurde allerdings auch in der zweiten Halbzeit nicht stärker, und so kam RWE in Überzahl zu mehreren guten Kontern. In der 51. Minute kam Güvenisik in der Bremer Hälfte in Ballbesitz, war aber zu egoistisch, und anstatt den Ball auf den mitgelaufenen Kazior weiterzulegen, zog er alleine aufs Tor verfehlte und schoss knapp vorbei. Wenige Minuten schaffte es Güvenisik erneut nicht, den Ball im Tor unterzubringen, nachdem er alleine vor Mielitz aufgetaucht war.

Nach toller Vorarbeit von Haeldermanns konnte der Mann mit der Rückennummer Acht endlich sein Tor erzielen. Das Spiel war endgültig entschieden, und der eingewechselte Paul Jans vergab weitere Konterchancen und wird seinen Status bei den Essener Fans auch in diesem Spiel nicht verbessert haben. Michael Kulm brachte Stoppelkamp und Andersen für Jo und Kurth, die nach einer langen Verletzung bzw. nach einer Sperre ihr Comeback geben durften.

So pünktlich wie er die Begegnung angepfiffen hatte, pfiff der Schiedsrichter sie auch wieder ab und der verdiente Essener Sieg war unter Dach und Fach. Die Fans bejubelten ihre Mannschaft, die allerdings in den nächsten Spielen gegen die Reserveteams aus Cottbus und Hamburg nachlegen muss, um die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben zu erhalten. In Dresden könnte es dann schon ein vorgezogenes Endspiel geben

RWE - Bremen II Das einzige negative Ereignis an diesem ansonsten schönen Fußballabend war das Aufeinandertreffen von Polizei und Fans. Nachdem ein Mitglied der Chaos Boys einen Platzverweis erhalten hatte, verließen die Ultras und die Bremer geschlossen das Stadion. Im Anschluss daran gab es noch eine leichte Auseinandersetzung mit der Polizei.

Es ist aber schön zu sehen, dass endlich ein System vorhanden ist und die Handschrift von Michael Kulm ist deutlich zu sehen. Die Umstellung auf die Viererkette hat funktioniert, und nach den Klatschen in Erfurt und gegen Union Berlin steht die Abwehrreihe jetzt sicher. Es geht viel über die Flügel, und die langen Pässe kommen endlich mal an und gehen nicht ins Niemandsland. Sechs Spiele stehen noch aus. Sechs Spiele, die über die weitere Entwicklung von Rot-Weiss Essen entscheiden werden. Wenn die Mannschaft in den noch ausstehenden Partien gegen vermeintlich schwächere Gegner endlich konstant eine gute Leistung abrufen kann, kann das Unmögliche doch noch erreicht werden.


(fj)


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Rot-Weiss Essen

Masuch - Joseph-Augustin (84. Stoppelkamp), M. Lorenz, Sereinig, Schäfer - Gorschlüter, Haeldermans - Kazior, Brandy (71. Jans) - Kurth (78. Andersen), Güvenisik

Werder Bremen II

Mielitz - Diekmeier, Mohr, Stallbaum, Erdem - Peitz, M. Kruse (46. Gänge) - Löning (78. Bargfrede), Artmann - Harnik, K. Schindler (46. Heider)

Tore

1:0 Sereinig (21.), 2:0 Schäfer (36.), 3:0 Güvenisik (58.)

Zuschauer

7.514

Schiedsrichter

Walz (Pfedelbach)

Gelbe Karte

Peitz

Gelb-rote Karte

Mohr (Bremen) wegen wiederholten Foulspiels (35.).













.....

Spieler des Spiels

Stijn Haeldermans

Jawattdenn Spielerbewertung

 

Masuch
3+
Sereinig
2
Schäfer
2-
Joseph-Augustin
2
Gorschlüter
3+
Haeldermans
2+
Brandy
3+
M. Lorenz 3
Güvenisik 2-
Kazior 3
Kurth 2-