Lasst Taten folgen!
Im Westen nichts Neues, vermelden alle Medien,
die den Wissensdurst der Menschen über Rot-Weiss
Essen stillen wollen. Der Traditionsverein von der
Hafenstraße läuft mit großen Schritten
dem Sturz in die Bedeutungslosigkeit der Regionalliga
entgegen, ohne dass die Verantwortlichen versuchen,
die Reißleine zu ziehen. Der Abstand zum rettenden
Ufer beträgt nun satte vier Punkte, auch das
ist keine Neuigkeit. Ebenso die Tatsache, dass trotz
anhaltender fußballerischer Magerkost und Erfolglosigkeit
mehr als 7.000 Anhänger von RWE an die Hafenstraße
ziehen werden, wenn es gegen den SV Babelsberg geht,
überrascht nicht sonderlich.
Mit Spannung wird einzig und allein die Mannschaftsaufstellung
erwartet. Auswechslungen und Kaderzusammenstellung
von Heiko Bonan sorgten zuletzt für Skepsis und
einmal mehr erwarten die verbliebenen Fans eine neue
Zusammenstellung der ersten Elf. Ob Sercan Güvenisik,
der sich nach seiner Verletzung wieder an die Mannschaft
herangekämpft hat, wieder dabei ist, steht dabei
allerdings in den Sternen. Daniel Sereinig und Sören
Brandy sollten hingegen wieder in der Lage sein, über
die volle Spiellänge aufzulaufen.
Mit dem SV Babelsberg gastiert ein stark geschwächter
Verein aus dem unteren Tabellendrittel im Georg-Melches
Stadion. Toptorschütze Shergo Biran verließ
die Potsdamer in Richtung Berlin zu Eisern Union.
Für diese Stütze des Vereins verpflichteten
die Babelsberger Christian Dreier aus der Zweiten
schwedischen Liga von Väsby United. Bei erst
einem Pflichtspieleinsatz käme jegliche Einschätzung
verfrüht.
Die Diskussion ob Babelsberg ein machbarer Gegner
ist, stellt sich momentan nicht, denn Essen ist zum
Siegen verdammt. Die Erinnerung an das Hinspiel weckt
aber Hoffnung. Damals gaben die Anhänger auch
nahezu keinen Pfifferling mehr auf die Mannschaft,
die aus sieben Begegnungen nur sechs Punkte geholt
hatte. Das Spiel schien in der ersten Halbzeit zugunsten
der Filmstädter zu verlaufen. Der mittlerweile
abgewanderte Biran erzielte das 1:0 nach 27 Minuten.
Nach Wiederanpfiff schaffte es RWE das einzige Mal
in dieser Saison, ein Spiel herumzudrehen. Innerhalb
von fünf Minuten trafen Guié-Mien per
Elfmeter und Sercan Güvenisik. Eine Viertelstunde
vor Spielende stellte Rolf-Christel Guié-Mien
den 3:1 Endstand her. Dieses starke Spiel der Essener
war der Auftakt einer Serie, in der Rot-Weiss in fünf
Spielen 13 Punkte sammeln konnte.
Die Hoffnung auf eine ebensolche Serie beherrscht
das Denken der Fans. Das Vertrauen in die Qualität
der Mannschaft schwindet mit jedem Spiel, in dem die
Mannschaft nicht in der Lage ist Tore zu erzielen
oder sogar Torchancen herauszuspielen, wie zuletzt
in Emden zu sehen war. Floskeln von Böcken die
umgestoßen werden müssen oder Knoten, die
endlich platzen sollen, will niemand mehr hören.
Einzig das Ergebnis, das die Anzeigetafel nach neunzig
Minuten aufweist, interessiert die rot-weisse Anhängerschaft.
Diese blieb erstaunlich ruhig nach den unbefriedigenden
Ergebnissen in Braunschweig und Emden. Diese Schonzeit
wird spätestens am Samstag beendet sein. Alles
andere als einen Erfolg wird man nicht verkaufen können.
(hs)
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