27.10.2007

Hamburger SV II- RWE

 

„Hummel Hummel – Mors Mors!“

In Hamburg erzählt man sich bis zum heutigen Tage die Geschichte des Wasserträgers Hans Hummel, der in der Hansestadt gemeinhin als mürrisch und verschroben galt. Kinder machten sich einen Spaß, um ihn herumzutollen und gaben ihm den Spottnamen „Hummel Hummel“. Verärgert rief er den Kindern „Mors Mors“ zurück – eine plattdeutsche Abkürzung des berühmten Zitats des Götz von Berlichingen.

Die Zeit der Wasserträger ist zwar schon seit mehr als hundert Jahren vorbei, dafür erschallt der Ausruf trotzdem regelmäßig: bei den Heimspielen des Hamburger Sportvereins. Bei jedem Tor der „Rothosen“ erwidern die Fans im einstigen Volksparkstadion das „Hummel Hummel“ ihres Stadionsprechers Lotto King Karl mit einem aus tausend Kehlen geschmetterten „Mors Mors“.

Klar ist eines: Die Mannen von Trainer Heiko Bonan werden am Samstag ab 14 Uhr in der HSH Nordbank Arena gegen die Zweitvertretung des Hamburger SV sich nicht an Hansestädter Traditionspflege beteiligen wollen. Nach dem enttäuschenden Auftritt am vergangenen Samstag der Rot-Weissen gegen die Lausitzer gilt es, verlorenen Boden wieder gut zu machen. Bonan gibt die Marschroute vor: „Die Hamburger Mannschaft ist eigentlich stärker als Cottbus II. Aber wenn wir so auftreten wie bei unserem 4:0-Sieg in Bremen, dann werden wir am Samstag in Hamburg sofort wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Und genau das ist auch unser Ziel.“

Dieses Ziel muss weiterhin ohne die Langzeitverletzten Güvenisik, Schäfer, Haeldermans und Lorenz angegangen werden, die allesamt erst wieder nach der Winterpause zur Verfügung stehen werden. Dafür ist der zuletzt gelbgesperrte und schmerzlich vermisste Ballverteiler Tim Gorschlüter wieder an Bord. Eine weitere Alternative für die Offensive ist Emrah Uzun aus der eigenen U 23, der sich nach einer schwächeren Phase durch starke Leitungen in der Verbandsliga und im Länderpokal mit der Niederrheinauswahl wieder an den Kader der ersten Mannschaft herankämpfen konnte.

Wagte man mit Blick auf das derzeitige Tabellenbild eine Ergebnisprognose, so würde man bei dem Duell der Tabellennachbarn mit einem Remis-Tipp wahrscheinlich nichts verkehrt machen, ist doch sowohl der HSV zu Hause, als auch die Essener auswärts noch ohne Niederlage. Damit dies so bleibt, wird die Abwehr um ihren Chef Sereinig ein besonderes Augenmerk auf den 18-jährigen Amerikaner Preston Zimmermann legen müssen, der bereits fünf Saisontore erzielen konnte. Auch Massimo Cannizzaro, der der Form der vergangenen Spielzeit noch hinterläuft, ist ein wichtiger Baustein in der Truppe von Ex-HSV-Profi Karsten Bäron. Der 26-jährige Torjäger soll die junge Hamburger Mannschaft führen.

Dass die Arbeit Bärons bei der Zweitvertretung des HSV von hoher Qualität ist, zeigt das ständige Abwandern von Talenten in Richtung der Bundesliga-Mannschaft um Kapitän Rafael van der Vaart. Erst jüngst schafften hoffnungsfrohe Nachwuchskräfte wie die Junioren-Nationalspieler Änis Ben-Hatira oder Jan-Eric Maxim Choupo-Moting den Sprung in die „Erste“.

An das letzte Duell in Hamburg haben die RWE-Fans gute Erinnerungen. In der Saison 2005/2006 gewannen die Essener nach einem dramatischen Kampfspiel nach einem 0:2-Pausenrückstand noch mit 4:3. Sollte auch diesmal ein ähnlicher Coup gelingen, würden sich die Essener nur allzu gerne mit einem freundlichen „Hummel Hummel“ vom Hamburger Publikum verabschieden…


(app)

Bilder: Regionalliga Saison 2005/06 - Hamburger SV II - Rot-Weiss Essen 3:4 (2:0)


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Bilanz gegen Hamburger SV II



Regionalliga-Nord
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Siege
Remis
Niederl.
Gesamt
Heim
3
0
0
3
Auswärts
3
0
0
3
Gesamt
6
0
0
6