Mit wehenden Fahnen der See entgegen
Nach
Sturm Emma scheint aktuell die Sonne. Allerdings ist
dieser Sonnenschein nicht unbedingt identisch mit
der Wetterlage um RWE. Der 3:0-Erfolg gegen Wolfsburg
war bei Weitem nicht so souverän wie das Ergebnis
aussieht, die 1:2-Niederlage in Braunschweig ein neuerlicher
Schlag ins Gesicht. Ein Wetterfrosch muss man nicht
sein um zu prognostizieren: Emden wird Heiko Bonans
letzte Chance!
Klipp und klar hatte Nico Schäfer es auf den
Punkt gebracht: Heiko Bonan wird in jedem Fall in
Emden auf der Trainerbank sitzen. Ob auch darüber
hinaus wird sich morgen zeigen. Dabei ist die Situation
mehr als schwer: Probleme zwischen Trainer und Team
scheint es nicht zu geben, gegen Wolfsburg stimmte
zumindest das Ergebnis und in Braunschweig war RWE
über 80 Minuten die klar bessere Mannschaft.
Löwen-Trainer Benno Möhlmann sprach gar
vom spielstärksten Auftritt einer Gästemannschaft
in dieser Saison. Es scheint also eigentlich alles
zu passen, nur eben das Ergebnis nicht. Soll man dann
wirklich den Trainer wechseln? Andererseits wird ein
Trainer nun mal am Ergebnis gemessen, nicht an seiner
Symphatie im Team. In jedem Fall ist es eine mehr
als schwere Entscheidung, wenn man sich richtig damit
befasst.
Ein neuer Trainer kann, muss aber nicht mit der Mannschaft
auskommen. Ob unter ihm Spieler wie Andre Schei Lindbaek
aufblühen oder Chancen generell besser verwertet
werden ist reine Spekulation. Zumindest hier stimmt
Bonans Aussage: Die Tore müssen die Spieler schießen,
der Trainer kann das nicht. Andererseits kann ein
Trainerwechsel durchaus positive Auswirkungen haben
und frischen Wind in den Verein bringen. Zumindest,
wenn es die richtige Person wird, die sich
in einem schwierigen Essener Umfeld auch erst einmal
zurecht finden muss. Ob ein Fachmann dazu qualitativ
ausreicht ist fraglich, die Steigerung von Fachmann
jedenfalls wäre ein Experte.
Am Liebsten wäre es uns allen aber doch, wenn
ein Sieg in Emden der Start zu einer neuen Serie wäre,
die uns letztlich einen Platz unter den ersten zehn
der Liga einbringt. Wer dann letztlich auf dem Trainerstuhl
sitzt ist zweitrangig. Es bleibt also die Hoffnung
auf einen sportlichen Erfolg und dass der Verein anschließend
die richtige Entscheidung trifft.
Ausgerechnet jetzt vor diesem erneut wichtigen Spiel
kehrte das Verletzungspech zurück. Bei Daniel
Sereinig gibt es inzwischen Entwarnung, er kann in
Emden auflaufen. Noch abgewartet werden muss ein möglicher
Einsatz von Sören Brandy, der aber bereits wieder
Laufeinheiten am Trainingsplatz absovlieren konnte.
Ob er in Emden mitwirken kann, ist noch offen.
Für Sören Brandy könnte Sercan Güvenisik
von Beginn an spielen. Nach seinen letzten Einwechselungen
sollte er fit genug sein für volle neunzig Minuten.
Für den gelb-gesperrten Tim Erfen erhält
vielleicht Benjamin Baltes endlich seine Chance auf
dem Flügel. Immerhin sollte er aus
Lübeck die Seeluft gewöhnt sein und kann
vielleicht gerade in Emden zum Matchwinner werden.
Für Baltes spricht zudem, dass er bereits gegen
Wolfsburg für Erfen eingewechselt wurde.
Was den sportlichen Erfolg angeht macht das Braunschweig-Spiel
eigentlich Mut. Spielstark, den Gegner im Griff gehabt,
hinten nichts anbrennen lassen. Bis eben zur 84. Minute.
Ob die Gegentore wirklich nur durch die Dezimierung
fielen oder auch so noch gefallen wären ist wieder
Spekulation. Vorwerfen kann man dem Team nur, nicht
das 2:0 gemacht zu haben. Chancen dazu gabe es. Dass
Dennis Kruppke im sitzen den Ball zum Ausgleich versenkt
kann im Gewühl passieren, dass eine Minute später
gleich das 1:2 fällt ist tragisch. Beide Gegentore
fallen unter die Kategorie Pech, welches sich bekanntlich
im Laufe einer Saison wieder ausgleicht. Vielleicht
ja schon in Emden.
(tj)
Bilder: Regionalliga-Nord Saison
2005/06 - Kickers Emden - Rot-Weiss Essen 0:3 (0:2)
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