14.10.2014

Spieler kommen, Spieler gehen – Der RWE bleibt immer bestehen! (Teil V)

von Fabian Jerrentrup

Um einen besseren Überblick über den ständig wechselnden Spielerkader zu haben und die Wege alter rot-weisser Kicker noch einmal nachvollziehen zu können, starteten wir vor einigen Jahren mit unser Kategorie „Spieler kommen, Spieler gehen – Der RWE bleibt immer bestehen!“. Mit Wagner, Lemke, Kunz, Koep, Ivancicevic und Denker haben die letzten Spieler der sensationellen 10/11er Aufstiegself dem Verein den Rücken kehren müssen, Zeit also, noch einmal auf die Mannschaft von damals zurückzublicken.

Thamms Seitfallzieher zum Saisonstart gegen Homberg, die beiden Derbysiege gegen den ETB, das Aufstiegsspiel in Siegen, der Niederrheinpokaltitel gegen Velbert… die damalige Saison war so vollgestopft mit Höhepunkten, dass sich diese hier gar nicht alle aufzählen lassen. Nach der Insolvenz war man ohne große Erwartungen und mit vielen Zweifeln in die Spielzeit gegangen, aber es entwickelte sich die geilste Saison seit Jahren, wenn nicht Jahrzenten. Mit nur einer Niederlage in der Meisterschaft stieg das Team um Waldemar Wrobel bereits im April überlegen auf und sicherte sich später auch die Meisterschaft in der Liga.


Saison 2010/2011

Tor

Dennis Lamczyk (15.02.1987)

Dennis LamczykLambo kam von Hessen Kassel zum insolventen Zwangsabsteiger und ging vor der Spielzeit ins Duell gegen Philipp Kunz um die Nummer Eins im Essener Gehäuse. Da sich sein Konkurrent in der Vorbereitung jedoch verletzte, stand Dennis am 1. Spieltag im Tor und sollte seinen Stammplatz für die nächsten zweieinhalb Jahre nicht mehr hergeben. Mit großartigen Leistungen und seinen unvergleichlichen Wutausbrüchen kämpfte er sich in die Herzen der Fans. Im Elfmeterschießen war er regelmäßig (Turu Düsseldorf, Union Berlin, KFC Uerdingen) der Garant für das Weiterkommen. Nach einigem Hin und Her wurde sein Vertrag im Frühjahr 2012 um ein Jahr verlängert. Nach schwachen Leistungen und einigen dicken Böcken in der Hinrunde 12/13 setzte Wrobel seinen Keeper eine Woche nach dem 1:5 in Siegen jedoch auf die Bank, was interne Querelen zur Folge hatte. Spätestens als Lambo ohne Aussicht auf Spielpraxis seine vertraglich zugesicherte Option auf ein weiteres Vertragsjahr zog, war das Tischtuch zwischen dem Torwart und der Vereinsführung zerschnitten. Bis zum 30.06.2014 stand der Ex-Schalker so noch auf der Gehaltsliste, spielte im Vereinsleben jedoch keine Rolle mehr. Seitdem ist der ehemalige Fanliebling ohne höherklassigen Verein.

(84 Spiele / 0 Tore)


Philipp Kunz (21.02.1987)

Philipp KunzVon Wattenscheid wechselte Kunz im Sommer 2010 an die Hafenstraße und fand sich trotz guter Vorbereitung aufgrund seiner Verletzung erst auf der Tribüne und später nur auf der Bank wieder. In der Aufstiegssaison bestritt er kein einziges Spiel, in der Spielzeit darauf durfte er lediglich bei einem unbedeutenden Heimspiel gegen Gladbach II die undankbare Aufgabe übernehmen, vier Mal hinter sich greifen zu müssen. Im ersten Jahr im neuen Stadion hatte der aus der Wattenscheider Jugend stammende Schlussmann mit Lamczyk, Hendrik Bonmann und Daniel Schwabke gleich drei Konkurrenten vor sich. Erst in der letzten Spielzeit schlug seine Stunde, als er den verletzten Schwabke vertrat und dabei seine Sache ordentlich machte. Trotzdem reichte es nicht zu einer Vertragsverlängerung, Kunz ist nun Stammtorhüter und Kapitän beim FC Kray.

(14 Spiele / 0 Tore)


Moritz Niebuhr (15.12.1990)

Moritz NiebuhrAls junger Torwart mit Perspektive kam Niebuhr nach der Insolvenz an die Hafenstraße, bekam dort aber hauptsächlich in der zweiten Mannschaft Spielpraxis. 90 Minuten durfte der aus Hamm gekommene Keeper in der Aufstiegssaison in der ersten Mannschaft zwischen den Pfosten stehen, ehe er in der Winterpause 11/12 sich dazu entschied, seinen Vertrag in Essen aufzulösen und sich mehr auf seine berufliche Zukunft zu konzentrieren. Über den FC Gütersloh landete er bei Teutonia Uelzen, für die er derzeit in der Oberliga Niedersachsen gegen den Abstieg kämpft.

(1 Spiel / 0 Tore)


Abwehr

Kevin Lehmann (22.05.1989)

Kevin LehmannVon der zweiten Mannschaft des MSV Duisburg gekommen, entwickelte sich der Außenverteidiger schnell zum Stammspieler hinten links. Im Oktober 2010 verletzte sich der damals 21-jährige in einem Pokalspiel schwer, wurde von Meik Kuta ersetzt, und kam erst gegen Ende der Saison wieder zum Einsatz. In der darauffolgenden Spielzeit wurde ihm seine Vielseitigkeit zum Vorteil, als er sowohl den Posten des linken als auch des rechten Verteidigers erfolgreich spielte. Seine Zeit in Essen wäre sicherlich weiter erfolgreich verlaufen, hätte er sich nicht im Mai 2012 den Fehler erlaubt, interne Informationen weiterzugeben, die im Rahmen von Sportwetten verwendet wurden. Auf einen Schlag war seine Zeit an der Hafenstraße vorbei. Bei Wattenscheid 09 erlebte er anschließend zwei erfolgreiche Jahre und durfte den erneuten Aufstieg in die Regionalliga feiern, ehe er sich entschloss, fußballerisch kürzer zu treten und bei seinem Heimatverein SG Selm in Unna anzuheuern. In der Kreisliga A.

(40 Spiele / 0 Tore)


Dirk Jasmund (30.05.1990)

Dirk JasmundJasmund gehörte zum Stamm der Zweiten Mannschaft, die nach der Insolvenz zum Grundstock des neuen Teams werden sollte. Er hatte zuvor bereits in der Jugend von RWE gespielt. In den ersten Spielen etablierte er sich als Rechtsverteidiger, bekam später allerdings Konkurrenz von Patrick Dutschke. Trotzdem kam er in der Saison 10/11 auf 27 Einsätze. Im Jahr darauf wurde der Mann mit der Rückennummer 4 vermehrt als Innenverteidiger eingesetzt, nachdem vor allem in der Hinrunde fast alle etablierten Kräfte auf dieser Position verletzt ausfielen. Trotz seines Spielstils, der manchmal etwas schlafmützig wirkte, war er bei Waldemar Wrobel hoch angesehen. Die Wettaffäre beendete seine Zeit an der Hafenstraße im Sommer 2012 ziemlich abrupt, und bei seiner Rückkehr im September 2012 mit dem VfB Hüls flog der Verteidiger direkt vom Platz. Seit Juli 2013 steht Jasmund beim Wuppertaler SV in der Oberliga unter Vertrag.

(54 Spiele / 2 Tore)


Alexander Thamm (06.05.1983)

Alexander ThammHach, Thammi! Ausgerechnet von den Sportfreunden Lotte wechselte der Vizekapitän, Abwehrchef und Stimmungsgarant nach Essen und sollte in der Aufstiegssaison fortan die meisten Spielminuten aller Spieler auf dem Platz stehen. Seine mangelnde Schnelligkeit und manchmal aufreizende Leichtfüßigkeit machte er durch gutes Stellungsspiel und Torgefahr vergessen, und sein Seitfallzieher im ersten Spiel gegen Homberg (Tor des Monats August 2010) ist wohl jedem Rot-Weissen noch in unvergesslicher Erinnerung. Als „Hattinger“ bewies er nach dem Aufstiegsspiel in Siegen, dass er nicht nur kicken, sondern auch feiern kann. Seine Vertragsverlängerung wurde allerdings immer weiter hinausgezögert, und wie ein Schock traf es ihn nach der Mannschaftsfahrt nach Mallorca, als die sportliche Leitung ihm in Essen keinen neuen Vertrag anbot. Nach einem eher unglücklichen Jahr in Ahlen führte er die SG Wattenscheid 09 zum Aufstieg in die Regionalliga und meldete sich dort mit einem Tor an der Hafenstraße zurück, ehe er und einige seiner Mitspieler im Saisonendspurt mit dem Vorsitzenden Christoph Jacob aneinander gerieten und er als vermeintlicher Rädelsführer degradiert wurde. Enttäuscht verließ er den Verein und bereitet seit Juli den Essener Fans Augenschmerzen, die ihn im Wuppertaler Trikot sehen müssen.

(32 Spiele / 5 Tore)


Vincent Wagner (05.04.1986)

Vincent WagnerVincent Wagner spielte eine gefühlte Ewigkeit bei RWE. Als er kam, war der Verein einer der Topfavoriten auf den Wiederaufstieg in Liga Zwei, der Trainer hieß Heiko Bonan, und die Konkurrenz für den damaligen Stürmer bestand aus Andre Lindbaek, Sercan Güvenisik und Paul Jans. Im Laufe der Saison hatte der ehemalige Schweriner aber mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, und das Leistungsniveau der damals drittklassigen Regionalliga war auch etwas zu hoch für den Neuankömmling. So wurde er in die zweite Mannschaft versetzt, wo seine Karriere aufgrund von Verletzungssorgen zwischenzeitlich schon fast beendet schien, ehe Waldemar Wrobel für ihn in der Innenverteidigung Verwendung fand und zur Defensivkraft umschulte. Für die Vorbereitung im Sommer 2010 war er unter Peter Hyballa wieder fest im Kader der Regionalliga Mannschaft eingeplant, aber die Insolvenz sorgte dafür, dass nicht nur er, sondern sein halbes Team nun zur „Ersten“ gehörte. In den folgenden vier Jahren unter Waldemar Wrobel war er eigentlich immer Stammspieler, auch wenn er zwischendrin immer neue Konkurrenz vor die Nase gesetzt bekam. Doch Vince biss sich durch, und wenn er fit war, spielte er eigentlich auch immer. Legendär sind seine Todesgrätschen, stets zwischen Weltklasse und roter Karte, und seine Vorstöße nach vorne, wo man immer noch den gelernten Stürmer erkennen konnte. Mindestens genauso häufig blieb einem das Herz stehen, wenn sich Wagner mal wieder einen Katastrophenpass leistete, aber er schaffte es meist, seine Böcke selber wieder auszubügeln. Unter Marc Fascher hatte der dienstälteste Akteur im Kader allerdings schnell schlechte Karte, und die von Vereinsseite erzwungene Vertragsauflösung war zwar ziemlich überraschend, aber aus sportlicher Sicht nachvollziehbar. Menschlich wird Wagner, der in seinen Aussagen zwar manchmal streitbar war, aber immer ein offenes Ohr für die Fans hatte, an der Hafenstraße fehlen. Nun kickt der 28-jährige ein paar Kilometer weiter südöstlich weiter, als Abwehrchef dirigiert er die Defensive des FC Kray.

(97 Spiele / 6 Tore)


Adrian Schneider (25.10.1991)

Adrian SchneiderAus der Jugend des MSV Duisburg wechselte der Deutschpole 2010 an die Hafenstraße und sollte zunächst behutsam an den Profifußball gewöhnt werden. Spätestens als Vincent Wagner in der Rückrunde aber rotgesperrt ausfiel, wurde der 19-jährige ins kalte Wasser geworfen und machte seine Sache ordentlich. So stand er beispielsweise auch beim Aufstiegsspiel in Siegen 90 Minuten auf dem Platz. Einige Monate später in der Hinrunde 11/12 wurde er sogar zum Hoffnungsträger der Essener Defensive, als beinahe jeder Kicker verletzt war, der auch nur ansatzweise als Innenverteidiger in Frage kam. Als alle aber fit waren, konnte sich der Mann mit der Nummer 15 nicht richtig durchsetzen und verließ den Verein in Richtung TuS Ennepetal. Ein Jahr später heuerte er beim frisch abgestiegenen FC Kray an. Nach dem Rücktritt von Christoph Klöpper sah er sich jedoch schnell nach Alternativen um und wurde in der Winterpause beim DJK TuS Hördel fündig. Seit dem Sommer ist er wieder Schützling von Klöpper, diesmal bei der SG Wattenscheid.

(15 Spiele / 0 Tore)


Julian Stöhr (25.08.1990)

Julian StöhrDer Außenverteidiger, der auch im Mittelfeld eingesetzt werden kann, wurde im Sommer 2010 als Spieler der vormals „Zwoten“ ebenfalls in die erste Mannschaft gespült, konnte sich dort aber nicht richtig durchsetzen. In zwei Partien kam er auf insgesamt acht Spielminuten. Seitdem wechselt er jährlich den Verein, nach Stationen bei Westfalia Herne, dem SV Schermbeck, und dem DSC Wanne-Eickel steht er derzeit bei der DJK TuS Hordel unter Vertrag.

(2 Spiele / 0 Tore)


Patrick DutschkePatrick Dutschke (05.02.1989)

Aus der Jugend vom ETB zur Zweiten von RWE, und nach zwei Jahren ab dem Insolvenzsommer Teil der ersten Mannschaft – die Karriere des Essener Jungen entwickelte sich gut. Zunächst hatte auf seiner Position Dirk Jasmund die Nase vorn, aber im Laufe der Saison kam auch der rechte Verteidiger immer wieder zu Einsatzzeiten. Am Ende standen 20 Spiele, davon zwölf als Einwechselspieler, auf seinem Arbeitszeugnis. Trotzdem wurde sein Vertrag nicht verlängert. Nach je einem Jahr bei RW Ahlen und beim SV Hö-Nie verdient er seit 2013 beim vorletzten Niederrheinpokalgegner ESC Rellinghausen seine Sporen.

(20 Spiele / 0 Tore)


Meik Kuta (04.07.1990)

Meik KutaMeik Kuta kam als absolut Unbekannter aus der Landesliga vom GSV Moers zu Rot-Weiss und spielte auch zunächst nicht die große Rolle. Nach der Verletzung von Kevin Lehmann wurde der gelernte Stürmer aber von Waldemar Wrobel als linker Verteidiger ins kalte Wasser geworfen und machte seine Sache bravourös. Defensiv sehr solide und offensiv mit bärenstarken Antritten, auch wenn die vielen Flanken eine hohe Streuung aufwiesen. „Speedy“ war einer der Senkrechtstarter der Aufstiegssaison. In der Regionalliga stellten sich seine Gegenspieler allerdings deutlich besser auf den Außenverteidiger ein, und so konnte er offensiv nicht mehr so glänzen und die defensiven Schwächen kamen mehr zum Tragen. Ohne große Verabschiedung verließ er RWE im Sommer 2012 und heuerte beim KFC Uerdingen an, wo ihn Trainer Eric van der Luer als „Projekt Meik Kuta“ bezeichnete und sein Arbeitspapier nach einem ordentlichen Jahr in der Oberliga um zwei weitere Jahre verlängert wurde. Auch persönlich wurde der „schnellste Mann der Regionalliga“ (Reviersport) von seinem Trainer unterstützt, aber damit war es im Januar 2014 vorbei, als Kuta sich nur noch lustlos präsentierte und mit seiner sportlichen Situation als Einwechselspieler sehr unzufrieden war. Aufgrund disziplinarischer Gründe folgte im Februar 2014 die Freistellung, seitdem ist der Lockenkopf ohne Verein.

(49 Spiele / 0 Tore)


Christopher Bartsch (12.01.1989)

Christopher BartschEr stand in der ganzen Saison zwar nur eine einzige Spielminute auf dem Platz, aber trotzdem war Christopher Bartsch vollwertiges Mitglied der Aufstiegself. Mangels Perspektive zog es ihn jedoch schnell weiter, und einem Jahr beim ETB folgten zwei Jahre bei SW Wattenscheid 08. Seit dem Sommer schnürt er seine Stiefel für die TuS Essen-West in der Bezirksliga.

(1 Spiel / 0 Tore)


Thomas Denker (31.01.1991)

Thomas DenkerDas Essener Urgestein wechselte bereits 2006 als 15-jähriger vom RSC Essen an die Hafenstraße und spielte ab 2010 sein erstes Profijahr im neuformierten RWE-Kader. In seiner ersten Saison kam er zwar nur zu zwei Einsatzminuten, im darauffolgenden Jahr kam er allerdings schon 23 Mal zum Einsatz und erzielte im Heimspiel gegen den Wuppertaler SV die 1:0-Führung (Endstand: 1:1). Seitdem kamen allerdings nur weitere acht Begegnungen hinzu, und am letzten Spieltag der Saison 13/14 wurde er kurz vor Schluss noch einmal eingewechselt und verabschiedet. Derzeit steht er bei Ratingen 04/19 unter Vertrag und führt dort als Kapitän eine wahre Kolonie ehemaliger Rot-Weisser aus der ersten und zweiten Mannschaft an (Dennis Raschka, Julian Dusy, Orhan Dombayci, Damian Bartsch, Chamdin Said, Berkay Öz).

(33 Spiele / 1 Tor)


Mittelfeld

Holger Lemke (22.07.1987)

Holger LemkeIn dieser Auflistung ist Holger Lemke ein Unikat, er ist nämlich der einzige Spieler, der bereits eine Saison vor der Insolvenz für die erste Mannschaft von RWE spielte. Im Sommer 2009 holte Thomas Strunz ihn an die Hafenstraße, richtig etablieren konnte er sich jedoch noch nicht. Erst eine Liga tiefer folge eine wahre Leistungsexplosion, als er nur ein Spiel verpasste und mit je sechs Toren und Vorlagen maßgeblichen Anteil am Aufstieg hatte. Auch in den Folgejahren war „Willi“ meist Stamm- oder erster Einwechselspieler und erarbeitete sich mit seiner kämpferischen, wuseligen Art den Status des Publikumslieblings. „Holger Lemke, Fußballgott!“ Marc Fascher konnte er mit seiner Art Fußball zu arbeiten allerdings weniger überzeugen, und so musste sich der 1,70m-Mann einen neuen Club suchen. Fündig wurde er in seiner Heimat, seit Juli ist er wieder bei seinem Jugendverein Eintracht Trier unter Vertrag.

(143 Spiele / 14 Tore)


Timo Brauer (30.05.1990)

Timo BrauerDer spätere Kapitän kam aus der A-Jugend aus Gelsenkirchen an die Hafenstraße und schaffte bereits in seinem ersten Profijahr den Sprung in die erste Mannschaft. In der Rückrunde der Spielzeit 09/10 unter Uwe Erkenbrecher und Ralf Aussem wusste er als einziger Spieler wirklich zu überzeugen und der Jubel in Essen war groß, als er sich entschied, die neu zusammengebaute Truppe in der Oberliga als Kapitän anzuführen. Dort war er in zwei Jahren Leistungsträger und Elfmeterschütze, führte die Mannschaft zum Aufstieg und überzeugte auch in Liga Vier. Im Sommer 2012 nahm er eine neue Herausforderung an und wechselte zu Alemannia Aachen, konnte dort trotz guter Leistungen den Abstieg aber nicht verhindern. Es folgte ein Jahr bei der zweiten Mannschaft des Hamburger SV in der Regionalliga Nord, bevor der Bergeborbecker nach Österreich zum SV Grödig ging. Dort sammelte Brauer bereits Europa League Erfahrung und ist auch in der Liga gesetzt.

(77 Spiele / 16 Tore)


Kerim Avci (16.12.1989)

Kerim AvciÜber die Jugend der SG Wattenscheid 09 kam der Deutschtürke an die Hafenstraße und war nach zwei Jahren in der zweiten Mannschaft fester Bestandteil der neuen ersten Mannschaft unter Waldemar Wrobel. Bis er in der Rückrunde längere Zeit ausfiel, war er Stammspieler im offensiven Mittelfeld und hatte großen Anteil an dem erfolgreichen Abschneiden in der Hinrunde. In der Regionalliga hatte er zunächst Anlaufschwierigkeiten und konnte körperlich nicht ganz mithalten, aber in der Rückrunde legte er Extraschichten ein und erkämpfte sich seinen Platz im Team. In der ersten Spielzeit im neuen Stadion machte sich die Arbeit bezahlt, als er sich zum überragenden Akteur der Saison mauserte, dem vor allem in der Rückrunde scheinbar alles gelang. Mit seinem Auftreten weckte er natürlich die Begehrlichkeiten anderer Clubs, und am Ende machte Kayseri Erciyesspor aus der ersten türkischen Liga das Rennen und überwies eine sechsstellige Summe für den Spielmacher nach Essen. Richtig durchsetzen konnte er sich dort jedoch noch nicht, und so ist es nicht verwunderlich, dass zwischendurch immer mal wieder Gerüchte über eine mögliche Rückkehr nach Essen gestreut werden. Vorerst will es Avci aber weiter in der Türkei versuchen.
(78 Spiele / 19 Tore)


Suat Tokat (02.05.1987)

Suat TokatNach zwei Jahren in der Zwoten sollte sich Suat Tokat zum heimlichen Star der Aufstiegself entwickeln. Er verpasste nur drei Spiele, und mit seiner Dynamik und Zweikampfstärke im Mittelfeld war er ganz elementar für das Gleichgewicht der Mannschaft. Gleichzeitig spielte er mit für die Oberliga erstaunlicher Eleganz und schlug grandiose Pässe. Acht Tore und sechs Vorlagen gingen auf sein Konto, darunter gleich drei „Game-winning goals“, also spielentscheidende Tore, wie beispielsweise beim ersten Spiel nach Winterpause im Südstadion in Köln, als sich sein verunglückter Schussversuch als Lupfer hinter dem Torwart von Fortuna Köln ins Netz senkte. Aufgrund von Verletzungen konnte er in den folgenden beiden Spielzeiten sein Können aber kaum noch abrufen und brachte es nur noch auf 17 Spiele. Im Mai 2013 wurde er unter großem Applaus im Stadion Essen verabschiedet und beendete anschließend aufgrund seiner Verletzungen seine Karriere.

(46 Spiele / 9 Tore)


Tim Wiederhold (06.01.1991)

Tim WiederholdIn der Vorbereitung der Saison hinterließ der Neuzugang aus der eigenen A-Jugend einen guten Eindruck, verletzungsbedingt verpasste er jedoch die ersten Spiele und fand danach nie wieder richtig Anschluss. Als einziger Spieler aus dem 10/11er Kader spielte er keine einzige Sekunde, und so war es kein Wunder, dass er nach nur einem Jahr seine Zelte an der Hafenstraße abbrach. Drei Jahre verbrachte er anschließend beim Duisburger Landesligisten Viktoria Buchholz, bevor es ihn im Sommer 2014 wieder nach Essen verschlug, zur SpVgg Schonnebeck.

(0 Spiele / 0 Tore)


Sebastian Pilch (10.09.1987)

Sebastian PilchVom KSV Hessen Kassel an die Hafenstraße gewechselt, sollte der Mann mit der feinen Technik fester Bestandteil der neu zusammengewürfelten Truppe sein. Im Mittelfeld hatte er aber stets stärkere Konkurrenten vor sich, so dass er am Ende nur auf zehn Einwechslungen und 137 Spielminuten kam. Weder Tore noch Vorlagen gingen auf sein Konto. Über seinen weiteren fußballerischen Werdegang lässt sich nichts herausfinden, laut transfermarkt.de hat er seine Stiefel direkt nach der Saison bei RWE an den Nagel gehängt.

(10 Spiele / 0 Tore)


Cedric Leon Vennemann (16.03.1990)

Cedric VennemannSeit 2009 spielte der beim ungeliebten Nachbarn in Gelsenkirchen ausgebildete Mittelfeldspieler bei RWE und war ab 2010 Teil der ersten Mannschaft. In seinen zwei Jahren dort war er nie wirklich Stammspieler, aber war immer ganz nah dran an der ersten Elf. Da fast durchgehend ein Spieler im zentralen Mittelfeld (Brauer, Avci, Tokat, später noch Heppke) ausfiel, bekam der gebürtige Dorstener immer wieder seine Chance und wusste vor allem mit seinen Defensivqualitäten zu glänzen. Als sein Vertrag nicht verlängert wurde zog es ihn für ein Jahr zum VfB Hüls, ehe er nach einem kurzen Krayer Intermezzo, das nach dem Rücktritt von Christoph Klöpper eigentlich beendet war (ähnlich wie bei Adrian Schneider), Anfang 2014 bei Schwarz-Weiß im Essener Süden anheuerte, wo er heute noch sein Geld verdient.

(45 Spiele / 1 Tor)


Damir Ivancicevic (16.01.1990)

Damir IvancicevicAls Bestandteil der damaligen Zweiten Mannschaft rutschte der gebürtige Kroate im Sommer 2010 nach oben und stand zu Beginn der Saison zweimal auf dem Platz, ehe er sich schwer verletzte und über zwei Jahre unter einer Reihe von Verletzungen zu leiden hatte. Erst im März 2013, also etwa 30 Monate später, wurde er erstmals wieder eingewechselt und sammelte gegen Ende der Saison noch etwas Spielpraxis. Allerdings konnte er sich auch in der folgenden Spielzeit 13/14 nicht richtig durchsetzen und kam nur auf sechs Einsätze, so dass der Verein seinen Vertrag nicht verlängerte. Es zog ihn anschließend in die Oberliga zu RW Ahlen. Dort trifft er beinahe nach Belieben und führt mit seinem Verein derzeit die Tabelle an.

(13 Einsätze / 0 Tore)


Sturm

Victor Huschka (31.12.1991)

Victor HuschkaDer ehemalige Jugendnationalspieler war der jüngste Spieler im 10/11er Kader. Und körperlich merkte man dem „Küken“ den großen Sprung von der Jugend zu den Profis zu oft an, er konnte sich trotz seiner guten Anlagen viel zu selten durchsetzen. So kam der stets mit frenetischen „Huschka, Huschka“-Rufen gefeierte Stürmer nur auf zehn Kurzeinsätze. Sein Vertrag wurde nicht verlängert. Nach Stationen bei SW Wattenscheid, dem CSV Bochum und dem FC Kettwig 08 kickt der in Benin geborene ehemalige Dortmunder jetzt in der Kreisliga A für Türkiyemspor Hagen.

(10 Spiele / 0 Tore)


Leon Enzmann (28.10.1990)

Leon EnzmannEinst bildete er in der A-Jugend ein Traumduo mit Marcel Platzek, und während sein Sturmpartner erst noch vier Jahre in Gladbach verbringen sollte, bis er bei RWE zum Leistungsträger werden sollte, war Enzmann in der Aufstiegself auf Linksaußen Stammspieler und Publikumsliebling. Schon vorher hatte er unter Michael Kulm als A-Jugendlicher in der Spielzeit 08/09 zweimal für die erste Mannschaft auf dem Platz stehen dürfen. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er es einfach immer wieder versucht, und vor allem in der Oberliga wurden die Gegenspieler irgendwann unachtsam und der 19er schlug zu. In der Regionalliga blieb er allerdings immer häufiger hängen und konnte sich nicht richtig durchsetzen. Dem damals gängigen Gesang zu Folge, muss damals auf den Rängen ziemlich gesoffen worden sein, denn allzu oft traf Enzmann in Liga Vier nicht mehr. 2012 wurden er mit stehenden Ovationen und dem ein oder anderen Tränchen im Auge verabschiedet und schloss sich für zwei Jahre der Essener Filiale in Wattenscheid an, mit der er nochmal in die Regionalliga aufstieg und wieder großen Anteil am Erfolg hatte. Seit dem Sommer steht der Stürmer bei der TuS Ennepetal unter Vertrag.

(49 Spiele / 10 Tore)


Lukas Lenz (18.01.1989)

Lukas LenzIm Januar wechselte Lukas Lenz von den Sportfreunden Siegen zunächst zur Zwoten von RWE, durfte am Ende der Saison jedoch auch schon zweimal für die Erste ran. In der Aufstiegssaison war er Stammspieler als Sturmspitze und schoss dabei nicht nur Tore, sondern bereitete auch einige Hütten vor und arbeitete enorm viel für die Mannschaft. In der Spielzeit darauf hatte er in Benedikt Koep und Güngör Kaya starke Konkurrenz und war größtenteils nur noch Einwechselspieler, und spätestens im ersten Jahr im neuen Stadion hatte Koep ihm komplett den Rang abgelaufen, so dass er in der Winterpause nach Wattenscheid ging und dort nach einem halben Jahr Oberliga die Rückkehr in die Vierte Liga perfekt machte. Auch heute kickt der Stürmer noch für die Schwarz-Weißen von der Lohrheide.

(70 Spiele / 12 Tore)


Benedikt Koep (07.10.1987)

Benedikt KoepDer einzige Winterzugang der NRW-Liga Saison schlug ein wie ein Bombe und fügte sich hervorragend in die Mannschaft ein. Der Ex-Klever schoss gleich in einem seiner ersten Spiele zwei Tore gegen den Wuppertaler SV und die Wuppis damit aus dem Niederrheinpokal, und wusste auch in den anderen Spielen als Joker zu überzeugen. Am 15. April 2011 in Siegen schoss er das wichtige Tor zum 1:1 und durfte eine Stunde später den Aufstieg feiern. In der Regionalliga war er über zwei Jahre eigentlich durchgehend Stammspieler und war bei den Fans beliebt, weil er als Stürmer nicht nur traf sondern auch ackerte. Erst in der abgelaufenen Spielzeit musste er sich hinter Marcel Platzek anstellen und wurde meist nur eingewechselt. Nachdem er schon im Sommer 2013 mit den Gedanken an einen Wechsel gespielt hatte, schlugen ein Jahr später die Sportfreunde aus Lotte zu und verpflichteten die „Maschine“.

(113 Spiele / 31 Tore)


Berücksichtigt sind nur Meisterschaftsspiele und –tore für die Erste Mannschaft.

Quelle: fussballdaten.de, jawattdenn.de


Wir hatte bereits 2010 die Reihe "Spieler kommen, Spieler gehen – Der RWE bleibt immer bestehen!" eröffnet. Die unten aufgeführten Teile sind Stand 2010 und werden nach und nach aktualisiert.

Zu Teil I - Saison 2003/04 (Stand 2010)

Zu Teil II - Saison 2004/05 (Stand 2010)

Zu Teil III - Saison 2005/06 (Stand 2010)

Zu Teil IV - Saison 2006/07 (Stand 2010)