Spieler kommen, Spieler gehen – Der RWE bleibt immer bestehen!
In den letzten Jahren wechselte das rot-weisse Personal jedes Jahr, kaum ein Spieler blieb länger als ein Jahr. Helden wurden in den letzten Jahren nicht geboren, dafür aber umso mehr Versager. Erst in dieser Saison, angekommen am vermeintlichen Tiefpunkt in Liga Vier, begannen die Verantwortlichen wieder vermehrt auf die eigene Jugend zu setzen und Spieler zu holen, die sich mit dem Verein und der Region identifizieren. Neben die sehr geringen finanziellen Möglichkeiten gesellte sich wohl auch die Einsicht, dass man mit einem jährlichen wechselnden Kader langfristig einfach nicht erfolgreich sein kann.
In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat jawattdenn.de keine Mühen gescheut und den Weg eines jeden Spielers der letzten Jahre recherchiert. Spielen wirklich viele Kicker jetzt höherklassig? Wer war wirklich stark und konnte sich durchsetzen, wer verschwand in der Versenkung? Kurz, wer ist wo? Alle Fußballer sind jeweils in der Saison zu finden, in der sie ihr letztes Spiel für RWE machten. Die Spieler sind nach Positionen und nach der Anzahl der Spiele im jeweiligen Jahr geordnet. Viel Spaß!
Wir fangen an mit der furiosen Aufstiegssaison.
Saison 2003/2004
Tor
Sascha Kirschstein (9.6.1980):
„Kirsche“ kam 2002 aus Braunschweig und verdrängte nach einigen Spielen Stammtorhüter Marco Sejna. Er war bis 2004 in Essen Stammtorwart und hatte so großen Anteil am Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Anschließend wechselte er zum Hamburger SV, konnte sich dort aber nur in der Saison 2005/06 als Stammtortwart etablieren. 2007 verliehen ihn die Hanseaten an die SpVgg Greuther Fürth, wo er sich durchsetzen konnte und ein Jahr Stammkeeper war, bis ihn sein Rivale Stephan Loboué nach durchwachsenen Leistungen wieder ablöste.
(55 Spiele für Rot-Weiss Essen/ 0 Tore)
Pascal Kurz (13.7.1983):
Kurz spielte ebenfalls von 2002 bis 2004 in Essen, bestritt aber kein einziges Spiel im Profibereich. Über die Umwege TSG Sprockhövel und SpVgg Erkenschwick landete er 2008 bei den Sportfreunden in Siegen und wurde Stammtorwart. In der laufenden Saison bestritt er alle Spiele von Beginn an und spielte auch beim 2:2 gegen RWE II an der Hafenstraße.
(0 Spiele/ 0 Tore)
Abwehr
Benjamin Weigelt (4.9.1982):
Der aus der eigenen Jugendabteilung stammende Linksverteidiger spielte von 2000 bis 2004 für die Rot-Weissen. Er stieg in die Zweite Liga auf und wechselte zum Erstligaaufsteiger 1. FSV Mainz, für den er bis 2007 über 50 Bundesligaspiele bestritt. Danach konnte er sich weder bei Kaiserslautern noch in Aachen durchsetzen und ist seit diesem Sommer bei St. Pauli unter Vertrag, wo er sich nach starkem Beginn verletzte und momentan den Anschluss an die Mannschaft sucht.
(89 Spiele/ 2 Tore)
Heiko Bonan (10.2.1966):
Der erfahrene Libero und ehemalige DDR-Nationalspieler kam 2001 aus Wilhelmshaven nach Essen und war fast drei Jahre Stammspieler, bis er der Umstellung auf die Viererabwehrkette von Trainer Jürgen Gelsdorf zum Opfer fiel und die letzten Spiele der Saison 2003/04 auf der Bank verbracht. Der Publikumsliebling beendete seine Karriere als Spieler anschließend und versuchte sich als Trainer. Über seine Zeit als Coach bei RWE in der Saison 2007/08 hüllen wir einfach den Mantel des Schweigens.
(91 Spiele/ 4 Tore)
Carsten Baumann (28.7.1974):
Baumann kam 2003 aus Wattenscheid und absolvierte 13 Spiele für die Kicker von der Hafenstraße. Er konnte sich jedoch nicht durchsetzen und beendete ein Jahr später seine Karriere.
(13 Spiele/ 0 Tore)
Sven Fischer (7.1.1977):
Der 2001 aus Wilhelmshaven gekommene Verteidiger war leider nicht so erfolgreich wie sein Namensvetter im Biathlon. In den ersten beiden Spielzeiten noch Stammspieler, brachte er es in der Aufstiegssaison nur noch auf vier Spiele und kehrte dem Georg-Melches Stadion anschließend den Rücken. Seine Spuren verlaufen sich im Sande…
(62 Spiele/ 5 Tore)
Christian Fickert (10.2.1981):
Der Linksverteidiger mit dem interessanten Namen unterschrieb im Sommer 2003 einen Vertrag bei RWE, und wechselte als Stammspieler von der Zweiten Liga (Waldhof Mannheim) in die Regionalliga. Eine große Fehlentscheidung, denn der Linksfuß bestritt kein einziges Pflichtspiel für Essen und sein Vertrag wurde nach nur einem halben Jahr aufgrund diverser Unstimmigkeiten aufgelöst. 2007 stieg er mit Sandhausen in die Regionalliga Süd auf, steht aber in dieser Saison nicht mehr im Sandhausener Kader.
(0 Spiele/ 0 Tore)
Manuel Schulitz (4.9.1982):
Der Defensivmann kam 2002 an die Hafenstraße, konnte sich aber zu keiner Zeit durchsetzen. Folgerichtig war der Wechsel 2004 zum ETB an den Uhlenkrug. Für den Club aus dem Essener Süden spielt er auch heutzutage in der NRW-Liga und bestritt die Partie gegen RWE II über neunzig Minuten.
(2 Spiele/ 0 Tore)
Marco Kück -> 2004/05
Hilko Ristau -> 2004/05
Mittelfeld
Torben Tutas (30.5.1976):
Der Mittelfeldmann kam 2001 an die Hafenstraße und war in den seinen ersten beiden Spielzeiten in Essen Stammspieler. Im Aufstiegsjahr wurde er unter Jürgen Gelsdorf nur noch wenig bis gar nicht eingesetzt und während RWE aufstieg, blieb er der Liga treu und wechselte zu Holstein Kiel. Nach zwei mehr oder weniger erfolgreichen Jahren dort zog es ihn zurück in die Heimat nach Lüneburg. Dort ist er auch jetzt noch in der Oberliga Niedersachsen-Ost für Hansa Lüneburg als Stammspieler aktiv.
(75 Spiele/ 3 Tore)
Remco Heerkens (4.7.1977)
Der Defensivspezialist trug nur ein Jahr lang das Trikot der Rot-Weissen. Aus Den Haag gekommen, verließ er den Verein nach nur zwölf Spielen wieder in Richtung Heimat zum FC Dordrecht. Nur wenige dürften sich noch an der Holländer erinnern, der mittlerweile seine Karriere beendet hat.
(12 Spiele/ 0 Tore)
Marco Manske (29.6.1983)
Der Flügelspieler stand zwar von 2001 bis 2004 im Essener Kader, bestritt aber in dieser Zeit nur drei Spiele. Anschließend zog es den Linksfuß zu Karlsruhe II, und über Burghausen landete er Anfang 2008 in Sandhausen, wo er auch heute noch aktiv ist.
(3 Spiele/ 0 Tore)
Angriff
Benjamin Köhler (4.8.1980)
Der gebürtige Berliner Köhler begann seine Karriere bei Hertha BSC und wechselte im Sommer 2003 an die Hafenstraße. In der folgenden Saison bestritt er jedes Ligaspiel und schoss 13 Tore. Leider blieb das Talent Köhlers nicht unerkannt und so wurde er nach nur einem Jahr in Essen von Eintracht Frankfurt verpflichtet. Ein Jahr lang spielte er noch in Liga Zwei gegen RWE, dann stieg Frankfurt auf und Essen ab. Auch in Frankfurt konnte sich der nur 1,72 große Köhler durchsetzen und spielt regelmäßig. Bislang stehen über 80 Erst- und 51 Zweitligaspiele auf seinem Konto. Sogar im Uefa-Cup durfte er in sechs Spielen schon internationale Erfahrung sammeln.
(34 Spiele/ 13 Tore)
Sascha Wolf (3.9.1971)
Der Bundesligaprofi (14 Spiele) verließ 1999 den verhassten Revier Nachbarn und siedelte von der verbotenen Stadt nach Essen über. In fünf Jahren in Essen war er sehr erfolgreich und erzielte 45 Tore in 124 Spielen. Nach dem Aufstieg 2004 zog es ihn allerdings zum Lokalrivalen Schwarz-Weiß Essen an den Uhlenkrug. Dieser Wechsel wurde ihm von vielen RWE-Anhängern übel genommen. Nach der verpassten Qualifikation für die Regionalliga West im Mai 2008 wechselte er zur Zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf, um dort die jungen Spieler mit seiner Erfahrung zu unterstützen.
(124 Spiele/ 45 Tore)
Dirk van der Ven (1.3.1970):
Der erfahrene Stürmer verbrachte ein Jahr im Herbst seiner Karriere an der Hafenstraße. Seine Routine (24 Bundesligaspiele, 150 Zweiligaspiele) sollte beim angepeilten Aufstieg helfen. Der Aufstieg wurde geschafft, allerdings konnte der Holländer dazu nicht allzu viel beitragen. 2004 ging er nach Gütersloh, zurück zum Ausgangspunkt seiner Karriere, und im Sommer 2006 ging seine aktive Zeit zu Ende.
(11 Spiele / 0 Tore)
Achim Weber (11.3.1969):
Auch Achim Weber kam erst im fortgeschrittenen Fußballeralter nach Essen. Von 2001 bis 2004 schnürte er seine Schuhe für die Rot-Weissen, unterbrochen nur von einem kurzen Gastspiel in Oberhausen. Nachdem er 02/03 noch 16 Tore für die Rot-Weissen erzielen konnte, wurde ihm im September 2003 von der Sportlichen Leitung (Frank Kontny und Holger Fach) mitgeteilt, dass er in den Planungen keine Rolle mehr spiele und sein Vertrag wurde einvernehmlich aufgelöst und er beendete seine Karriere. Im Mai 2006 begann er als Sportlicher Leiter beim Wuppertaler SV, wurde dort allerdings aufgrund einiger Differenzen Ende 2007 von WSV-Chef Friedhelm Runge entlassen. Im Jahr 2008 folgte ein kurzes Intermezzo bei der SVVg Velbert.
(46 Spiele / 22 Tore)
Martin Hauswald (3.3.1982):
Der gebürtige Sachse wechselte 2002 von Dresden nach Essen. In seiner ersten Saison noch Stammspieler, wurde er 2003/04 von Trainer Jürgen Gelsdorf fast gar nicht mehr berücksichtigt. Dementsprechend wurde er in der Rückrunde an Ligakonkurrenten Preußen Münster ausgeliehen und verließ die Hafenstraße nach der Saison endgültig und ging zu Union Berlin. Über die Stationen Braunschweig und Kiel landete er in Erfurt, wo er regelmäßig in der Dritten Liga zum Einsatz kommt.
(30 Spiele / 5 Tore)
Mark Komade (15.7.1983):
Der Ghanaer wechselte schon in jungen Jahren in die Jugend von Rot-Weiss Essen. In der ersten Mannschaft konnte er sich jedoch nie durchsetzen, so dass es ihn 2004 wieder in die Heimat zog, wo er derzeit für Ashanti Gold FC aktiv ist.
(15 Spiele / 1 Tor)
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Michael Gohl
