Weisse wat…?
Hömma,
wissta wo ich an Freitach war? Wissta nich? Ich sachs
euch, inne Oper vonne Borussen gegen die Seppels aus’m
Baziland.
Und dat alles inne Vip-Longje zwischen die mächtigen
Wirtschaftsbosse von Ruhrpott.
In mein Getränkekiosk hattense son Kreuzwortschreiben
vonne Biermarke ausliegen und der Schorsch gewinnt
doch tatsächlich sonne Viptour. Weilet abba nur
für eine Person gültich war, hab ich die
Uschie nachen Bowling mitte andern Mädels geschickt.
Traurich warse komischerweise nich.
Ich also mit meine schäbbige Kutte zwischen den
ganzen Anzuchheinis. Un trotz mein bekanntemaßen
überschäumendes Selbsbewußtsein kam
ich mir da dochn wenich deplatziert vor. Abba nich
wegen mein schmierigen Lappen umme Schultern, sondern
wegen die fehlenden Penunsen inne Tasche. Son komisches
Ehepaar aus Castro-Rauxel hatte au gewonnen. Warum
die abba zwei Karten un ich nur eine hatte, wusstense
au nich...die hatten sich dafür ordenslich in
Schale geschmissen.
Mann mann, mit zwölf Zylindern sind wa bis untern
heiligen Rasen vonne Schwattzgelben gefahrn, ab in
Fahrstuhl un hoch in Bisnessklub. Da hab ich schonn
nich schlecht gestaunt.
Dat riecht nach Kohle, dacht ich. Abba nich nach die
aussen Berchwerk, sondern vonne Bänkers. So sindse
mittlaweile drauf, die Borussia.
Wennze
abba ma gucks und vergleichs, wat dat für infrastrukturierte
Vorteile gegenübba die Roten sind, dann wird
dir irgenswie schonn bewusst, warum wir so Probleme
mittie neuen Spielers ham. Wenn ich jedensfalls dat
Format von son jungen Ballzauberer hätte, würd
ich mich auch fürn Aufzuch entscheiden.
Deshalb, lieber Hempi, lieber OJ, lieber Niko, liebe
Geldsauger vonne Energiekonzerne: I häv a driem.
Ich will au son Dingen anne Hafenstraße. Mit
Lifta! Mit Parkplatz unter die Dränasche. Und
mit minimum 50.000 Plätze fürde Fans. Macht,
dat dat wahr wird. Wir ham doch bald Geburtstach.
Naja, ich war da aber eher investimentiv tätich
und habn bisken spioniert. Vonne Macht lass ich mich
nich blenden.
Sonne Gelegenheit krisse nie wiedda, dacht ich so
bei mir un hab ma die Lauscher augestellt un ein auf
Vorwerk gemacht. Also, quasi. Statt Staub hab ich
die brandheissen Infos vonne Unitydunstkreis verschluckt.
Erinnerta euch noch an dat Banner vonne Südkurve
un die ganze Heulerei vonne Borussen weil irgenswer
dat Dingen entwendet hat?
Zu die Bullen sindse gerannt un ham mächtich
ein auf Rosamunde Pilcher gemacht. Warsse ja schon
fast geneicht, den nen Paket Tempos nache Strobelallee
zu schicken.
Da isset mir dann auch wie Schuppen vonne Augen, warum
wir mit den nix mehr an Hut haben, die Weicheier.
Jedensfalls:
Dat Banner hängt in nächsten Heimspiel gegen
die Schwabenbubbis wieder! Frisch ausse Presse, allet
neu, allet besser. Quasi: Banner reloaded. In sonne
exklusive Kreise krisse schon watt mit, sach ich euch.
Ich hoff natürlich, dat dat gezz keine interne
Meldung war un ich dat euch erzähln darf. Hehehe…
Bei die Schwatzgelben weisse ja nich mehr so gennau.
Nachher stehn die mittie Anwälte an meine Tür
un wolln mich verhaftn.
Tja, Aki’s Erben, Satz mit X, wa?!
Vor lauter Freude hab ich mir dann jedensfalls noch
mächtich ein reingetan un den Oppa auffen Vipbalkon
geträllert. Singt ja sonz keiner da. Un Saufen
kannze in sonne Longje ja auch bisse umfällz,
nä.
Sitzte da so rum, kommt sonne Pinguinlady an Platz
un fracht, wattse Dir bringen darf. Ich so: Wat? Sie
so: Wat zu trinken? Ich sach: Habta Stauder, Prinzesschen?
Son Sechserträger kannze ma fettich machen…
Kam abba irgenswie nich so gut an un die Schampusfraktion
um mich rum guckte au schon ganz verbissen.
Da hattet schon mein ganzen Scharm undn paar Kläppsken
aufs stramme Popöchen gebraucht, um die Schose
nich eskaliern zu lassen. Wenn ich ja wat hab, dann
isset fürchtalich viel Scharm. Mittie Perlen
konnt ich quasi schonn als der Kaiser Franz noch niemmals
wusste, wie man Fremdgehn buchstabbiert.
Schmankerl
war dann natürlich der Auftritt vonnen Jahrhunderträhna
unsrer Roten. Der Jürgen war anne Aussenlinie
am Rumhüppen wie auf seine besten Tage. So ne
kleine Träne musst ich da schonn verdrücken,
als ich ihn da im Borussendress gesehen hab. Der Kerl
isn Roter und bleibta auch, fettich.
Un ganz ehrlich. So gut sich der Köstna bei uns
auch eingelebt hat, son Idol wie Röber isser
nich.
Halbet Jahr hatta bei die Neureichen jedensfalls noch
Vertrach. Wolln wa domma sehn watt danach kommt.
Ich für meinen Teil lieb ihn ja immer noch, den
Jürgen.
Wie dat Spielchen ausgegang is, weiss ich jedensfalls
nich mehr. Dabbei wollt ich hier doch auma son Spielbericht
reinhaun. Muss ich mich wohl beide Redaktion für
entschuldign. Allet wat übrich war nachen Kick
hab ich mir auf jeden Fall schöön einpacken
lassen un fürn opulentes Mahl auffen Wech nach
Freiburch wird dat locker reichen. Vielleicht kann
ich meine Chefs hier mittie Weißwürste,
Pralinkes un so gegrillte Flattermänners ja besänftigen.
Ma sehn…
Jedensfalls bin ich froh, wenn ich wiedda in Block
steh, mittie Kumpelz von schon imma, wiedda normale
Leute um mich rum hab un mir dat Bierken vonne Aphrodite
hinter der Nord hol.
So war mein Freitach abend! Mit ohne richtich Fußball,
dafür mit mächtich Umdrehungen. Is doch
auwatt.
So, Mädels, zurück zun eigentlichen Thema.
Der Breisgau ruft un mittie jungen neuen Bubbies isset
mir n bisken wohler umme sportliche Gesamtsiteation.
Die Domziegen ham gewonn, die Löwen vonne Hammerstraße
auch un gezz müssen nur noch wir die ganzen Willis
umpflügen un wir sind zurück in Geschäft.
Ich werd mir gezz noch n paar kalte Pommes vonne Viplongje
reinhaun, den Glennfiddich köpfen, ne Zigarre
schmöken (stand da alles so rum) un in Gedanken
n bisken Fahrstuhl fahrn, vonne Rahnstatue bis in
D-Block. Träumen konnze mittie Roten ja schon
imma.
Also, Kopp hoch un bis morgen, nä?!
Euer Schorsch
(fs)