Sonntag, 24.04.2011
Gibt es etwas Schöneres für den fußballinteressierten Zuschauer, als sonntagmorgens beim ausgedehnten Frühstück den Experten des „StauderKonkurrenzbier-Doppelpass“ in Sport1 zu lauschen? Zugegeben hängt die Qualität der Diskussionen sehr stark von den geladenen Gästen ab. Erkenntnis am Sonntag: S05 Manager Horst Held nervte mit Dauergrinsen und gebetsmühlenartigen Aussagen wie:„Ob Manuel Neuer bereits am Saisonende Schalke verlassen wird, werden wir noch sehen, der hat Vertrag bis 2012. Und im Übrigen haben wir keine 250 Mio Schulden, sondern nur mehr als 200. Wir brauchen die Ablöse nicht.“

Getoppt wurde das nur von Paul Breitner, der in 5-minütigen Monologen die Bayernkrise schönredete und dem Publikum mehrfach erklärte, wie toll er und der Ulli und der Kalle doch sind und alles im Griff haben.

Immerhin fand Dauergast Udo Lattek noch die Zeit, die Geschichte seines Rausschmisses als Trainer bei den Bayern in der Saison 1974/75 zu erzählen. Treue „DoPa“ Gucker haben diese Story auch nicht zum ersten Mal gehört.


Montag, 25.04.2011
Die Spieler des 1. FC Köln bekamen nach der 4:1 Niederlage beim VfL Wolfsburg am Sonntag mal andere Osterwünsche überbracht. Beim Auslaufen am Montag prangte auf dem Trainingsgelände ein Banner mit der Aufschrift „Wenn Ihr absteigt, schlagen wir euch tot.“
Ob solche Drohungen sinnvoll oder geschmacklos sind, möge jeder für sich selbst entscheiden.

Apropos Absteiger – nach dem Abstieg im letzten Jahr ist Hertha BSC ist wieder erstklassig. Nach dem 1:0 Sieg beim MSV Duisburg knallten bei den Berlinern die Korken. Allerdings passten die gezeigten Bilder der Feierlichkeiten aus der Kabine mit den Kommentaren des Sport1 Reporters nicht ganz überein. Bei Aussagen wie „Fantastische Stimmung in der Kabine“ und „da geht richtig die Post ab“ kamen Bilder wie nach einem Alt-Herren Spiel. Man steht oder sitzt rum, trinkt ein Bier und einer versucht krampfhaft lustig zu sein. Ausgelassene Stimmung sieht anders aus. Da hatte die Kabinenaufstiegsfeier in Siegen letztens ein anderes Niveau – garantiert! Trotzdem Glückwunsch nach Berlin!


Dienstag, 26.04.2011
Stefan Effenberg – ein Name, mit dem man große Sprüche, Claudia Effenberg und eine elendig schlechte Fernsehserie verbindet, und nicht zuletzt das Körperteil zwischen dem Zeige- und dem Ringfinger assoziiert. Geballter Fußballsachverstand also offenbar, denn die „Initiative Borussia“ will mit ihm als Sportdirektor den Verein aufmischen und die Machtverhältnisse neu verteilen.

Der Tiger zeigt sich angriffslustig: „Borussia ist eine Herzensangelegenheit für mich. Ich habe bei meinem Abschiedsspiel nicht umsonst gesagt, dass ich zur Verfügung stehe, wenn es dem Verein nicht gut geht. Borussia braucht Veränderungen. Es schreien alle nach sportlicher Kompetenz – darum stehe ich mit voller Überzeugung zur Verfügung.“ Kann da noch was schief gehen?!

Jawattdenn.de präsentiert schon einmal die Effenberg’sche Führungsriege: Stefan Effenberg (Sportdirektor), Lothar Matthäus (Öffentlichkeitsarbeit), Thomas Strunz (Trainer) und Ailton (Fitness-Coach).


Mittwoch, 27.04.2011
Volker Finke hats geschafft. Nachdem Trainer und Fanliebling Frank Schaefer freiwillig das Handtuch warf, ließ sich das Freiburger Urgestein nicht zweimal bitten und hat sich gleich selber den Platz auf der Trainerbank gesichert. Dabei hatte der Sportdirektor bei Amtsantritt noch verlauten lassen:

„Ich will nicht mehr tagtäglich auf dem Platz stehen, habe keine Lust, noch mal Trainer zu sein. Ich werde in Köln auch auf gar keinen Fall auf der Bank sitzen. (Zitat aus einem BILD-Interview vom 21.12.10)

Sollte Finke am Trainerjob plötzlich doch wieder gefallen finden, müssen wir uns nach der "Wuppertaler Ungarn-Connection" wohl demnächst auch an die "Kölner Georgien-Truppe" gewöhnen. Böse Zungen munkeln schon der Verkauf von Lukas Poldolski stehe in den Startlöchern, um Starstürmer Alexander Iashvili an den Rhein zu locken.


Donnerstag, 28.04.2011
Gott sei Dank, auf Pressekonferenzen wird wieder Klartext geredet. Sebastian Schweinsteiger zeigte sich auf der heutigen Bayern-PK vor dem Spiel gegen Schalke äußerst dünnhäutig gegenüber einem Sport-Bild Reporter, der ihn in der letzten Ausgabe als "Chefchen" titulierte.

Nachdem Schweini ihm mehrfach recht derbe erklärte, was er von seinem Schreibstil hält verabschiedete er sich nach 11 Minuten und 56 Sekunden mit den Worten: „Ganz ehrlich, ich habe keine Lust mehr. Wegen so einem Pisser brauche ich mich nicht so zutexten lassen. Arschloch..."

Kurios finden wir, dass von diesem Ausraster keine bewegten Bilder im Netz zu finden sind.

Aber da soll sich Kloppos "Seuchenvogel" mal über schlechten Umgang beschweren.


Freitag, 29.04.2011
Na geht das denn schon wieder los, wird sich mancher RWE-Fan sagen. Wieder mal als letzter Verein der Regionalliga beginnt Rot-Weiss Essen mit den Personalplanungen für die kommende Saison. Vom MSV Duisburg (ausgerechnet!) wechselt Kevin Grund an die Hafenstraße. Mit 23 dürfte dieser Panikkauf zu den Methusalem-Kickern der Liga gehören.

Als ob das noch nicht genug wäre, hat Grund auch erst zwei Einsätze in der 2. Liga zu verzeichnen. Wenn sich da nicht mal wieder jemand die Taschen vollmachen will.

Wir sagen zähneknirschend: Willkommen an der Hafenstraße!

(Anmerkung der Redaktion: Für alle, denen die Ironie dieses Beitrags nicht gleich ins Gesicht springt sei gesagt, das ist reine Ironie.)



Samstag, 30.04.2011

Wie schon letzte Woche angekündigt gratulieren wir Borussia Dortmund zur Deutschen Meisterschaft. Ihr habt es verdient!

Und sonst? Nun auch Offenbach! Vor lauter Panik das gesteckte Ziel "Aufstieg" zu verfehlen, entließ der OFC erst Trainer Frank Gerstner (der in Offenbach erst Ende Februar das Traineramt übernahm), ehe wenig später auch Sportmanager Andreas Möller freiwillig das Handtuch warf. Und auch Geschäftsführer Thomas Kalt bot bereits seinen Rücktritt an.

Das Gerstner selber nicht mehr an den Aufstieg glaubte und in der Pressekonferenz nach dem Jena-Spiel über die letzten beiden Spiele als "Freundschaftsspielen" sprach, erklärt seine Entlassung. Dass aber Möller - der mit der Aufgabe "Aufstieg" in Offenbach angetreten war - nun auch zurücktritt, ist bei einem Rückstand von zwei Punkten auf den Relegationsplatz bei noch zwei verbleibenden Spielen kaum nachvollziehbar.

Über so "Hau-Ruck-Aktionen" zum wahrscheinlich schlechtesten Zeitpunkt, dürften sich die Konkurrenten um Platz 3 in Dresden, Erfurt und Wiesbaden sicherlich freuen.


Na dann bis nächste Woche